Buch-Cover, Tian Di: Der Krieger und die Zauberin

Der Krieger und die Zauberin

Serie: Reisende (Isrogant) (#1)
Autor: Tian Di
Genre: Realistische Fantasy
Seiten: 224
Erschienen: 05/2010 (Original: 2010)
ISBN: 978-3-942357-02-9
Preis: 13,90 Euro (Softcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Ash Gooregan ist der Erbe eines reichen Handelshauses, doch selbst sah er sich nie dabei, das Familienunternehmen fortzuführen. Er wanderte und landet schließlich als Kampfkunstlehrer am Hof des Herzogs von Maiins, einer Wüstenmetropole mit Salzmonopol. Auch eine Romanze findet Ash dort - bis Krieg ausbricht, der auf schnelle, die Bevölkerung schonende Art entschieden werden soll. Doch Krieg... Krieg ist immer gleich.

Von einer anderen Seite zeigt sich die Wüstenmetropole der Zauberin Alica dei Xemotarzx: Visionen führen sie in die Vergangenheit der Stadt, schön und grausam zugleich.

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.

Titel und Zusammenfassung lassen erkennen: Dieser Roman arbeitet mit einem Doppelplot. Erwartet man fast traditionell, dass die beiden Titelfiguren aufeinander treffen, so geschieht dies erst auf den letzten zehn Seiten. In der Tat hätten die Geschichten einzeln veröffentlicht werden können, doch sie gewinnen durch die Kombination: Abwechselnd gibt es ein eher martialisches Kapitel um Ash, voll mit konkreten Problemen, konkreter Romanze und konkreter Auseinandersetzung; und ein Kapitel um Alica, welches in die Erinnerung verschiedener Personen führt, auch ihrer eigenen, ohne etwas an der Vergangenheit ändern zu können. Insbesondere in diesem zweiten Plot gelingt es dem Autor, nicht in bloße Beschreibungen ohne Handlung zu verfallen, wie es leicht möglich wäre. Mit diesem Doppelplot lernt der Leser neben den Charakteren verschiedene Gesichter des Wüstenreichs Ga Ta Ciens kennen.

Provokant gesagt ist "Der Krieger und die Zauberin" ein sehr langer Prolog und dabei nur die Zeichnung der beiden Hauptcharaktere, welche die Reihe fortsetzen. Allerdings habe ich eine "bloße Vorgeschichte" selten so gelungen erlebt. Die beiden Vorstellungen unterscheiden sich stark: Ash erlebt man in Aktion, Alica erlebt in Kontemplation; Ash ist Krieger, Alica ist Magierin - auch dieser Kontrast trägt zum Gelingen des Romans bei.

Die Welt von Isrogant ist aus einem Briefspiel entstanden, ein Rollenspiel ist in Vorbereitung. Oft tendieren solche Werke dazu, die Welt zu beschreiben, um Spieler zu gewinnen - oder später um Spieler "ihre" Welt wiedererkennen zu lassen. Dieser Roman hingegen kommt mit einem Minimum an bloßer Exposition aus. Vieles wird im Vorbeigehen erwähnt und zu Recht wird sich auf die Fähigkeit des Lesers verlassen, Lücken zu füllen. Die Welt wird keineswegs unbeleuchtet gelassen; man erhält ein recht klares Bild von der Gegend, in der die Handlung spielt und auch Eindrücke von der Welt herum - aber nie aufdringlich oder unnötig.

Leser der Kurzgeschichtensammlung aus Isrogant werden auch bekanntes sehen, sei es der Name Gooregan oder auch die She-Bashi Kampftechnik, die Ash begründet. Schaut man auf den Namen des Autors, so wundert es auch nicht, dass sich immer wieder ein asiatischer Hauch spüren lässt, sei es in eben jenem She-Bashi oder auch in verschiedenen Namen.

Die größte Kritik: Die Qualität des Buches. Die Schrift ist vergleichsweise klein (was andererseits mehr Lesestoff bietet, worüber die geringe Seitenzahl täuscht) und kann manchen anstrengen. Zudem ist das Buch ein typisches Book on Demand - schnell steht das Cover von den Inhaltsseiten ab und es wieder flach aufliegend zu bekommen ist nahezu aussichtslos.

Erst am Ende des Romans treffen die beiden Figuren erstmals zusammen. Das ist kein Cliffhanger, es sei denn man betrachtet den Roman als Prolog. Und ein Roman ist es, keine Spielhilfe, die sich unter falschem Format vermarktet. Typisch für Isrogant bietet "Der Krieger und die Zauberin" keine High Fantasy sondern realistische Fantasy, die hier und da die Themen heroischer Fantasy touchiert, jedoch stets auf die ganz persönlichen Sorgen und Probleme der Hauptfiguren zurückkehrt. Auch wenn mancher von einem Book on Demand zurückscheut: "Der Krieger und die Zauberin" kann ich ohne Einschränkungen empfehlen.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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