Buch-Cover, Angelika Diem: Diebesgeflüster Band 4

Diebesgeflüster Band 4

Serie: Diebesgeflüster (#4)Genres: Fantasy; Kurzgeschichten
Verlag: Aeternica
Seiten: 95
Erschienen: 09/2013 (Original: 2013)
ISBN: N/A
Preis: 2,99 Euro (Digitaler Text / eBook)
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"Diebesgeflüster", eine Fantasy-Reihe des Aeternica-Verlags, ist inzwischen beim vierten Band angekommen. In jedem Band werden vier Geschichten von verschiedenen Autoren präsentiert. Das engere Thema verrät bereits der Titel. Das ist nicht unproblematisch: Man weiß, dass es um Diebe geht - eine Berufsgruppe, die normalerweise im Geheimen agiert. Das ist bei Protagonisten aber ohnehin schwer, wenn nicht gar unmöglich. Diebesgeflüster Band 4 bringt mit Angelika Diems Kalim einen Bekannten aus dem 1. Band zurück. Barbara Schinko präsentiert eine keltisch angehauchte Geschichte; Isabelle Wallat bringt Diebe und Menschenhandel zusammen und Serena Hirano präsentiert, was sich wie der Auftakt zu einem Fantasy-Piratenabenteuer liest.

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Barbara Schinko: Eine Locke vom Haar der Königin-unter-dem-Hügel

Wer ein wenig Erfahrung mit Mythologien hat, der wird sofort an Kelten denken, deren Feen in der Anderswelt unter den Hügeln leben. Wer so denkt, liegt richtig. In dieser Geschichte will Lukas seiner geliebten Betsy beweisen, dass er wirklich ein Meisterdieb ist. Dazu stiehlt er eine Locke von der Königin. Doch das ist nicht so einfach, denn mit dem Stehlen der Locke ist es keineswegs getan. Und auch Lukas' Leben hängt daran, dem alten Macmillan die Locke zu besorgen...

Eine gewisse Vorhersehbarkeit haben alle "Feengeschichten" an sich. Bekannte Muster wiederholen sich (sonst wären es auch keine echten Feengeschichten mehr!): Nichts Essen oder Trinken; Gold, das zu Laub wird; Sang und Tanz und so weiter. Natürlich zählen zum Inventar auch clevere Sterbliche, die einen Weg findet, um die Feen zu beeindrucken und davonzukommen. "Eine Locke..." ist genau eine solche Geschichte und sie fängt das keltisch-mystische Flair gut ein. Die Mythologie wird sinnvoll aufgegriffen und nicht durch moderne Ideen verdorben: Die Feen sind gefährlich, aber nicht pure Bösartigkeit; sie sind anders als die Menschen. Jene Menschen haben nachvollziehbare Motivationen, vom getriebenen Macmillan bis hin zur ungewöhnlich ernsthaften Beziehung zwischen Lukas und Betsy. Für die Kürze der Geschichte sind die Figuren sehr stark gezeichnet. Mit all diesem überspielt Barbara Schinko sehr gut, dass einiges aus der Handlung vorhersehbar ist, und auch die Länge stimmt genau. Mein eindeutiger Favorit dieses Bandes. (8+)

Serena Hirano: Ein Finger breit Magie

Die 12-jähirge Mara träumt von Abenteuern, seit ihre Eltern verschwunden sind. Eines Tages trifft sie im Wald einen Alten. Mit ihrer Magie (welche Magie? Sie ist doch ein ganz normales Mädchen!) soll sie ihm helfen, eine magische Lampe zu entzünden. Wider besseres Wissen folgt sie dem Alten.

Hier tue ich mich schwer, "Diebesgeschichte" zuzulassen. Ja, der Mann ist Pirat und Piraten stehlen Dinge. Aber Diebereien spielen in dieser Geschichte nur indirekt eine Rolle. Stattdessen wirkt "Ein Finger breit Magie" wie der Prolog zu einem längeren Piraten-Abenteuer, das mit kleinen magischen Elementen in unserer bekannten Welt spielt. Dieser Auftakt ist nicht uninteressant, aber am Ende bleibt fast alles offen. Dies ist mehr ein Anfang als eine abgeschlossene Geschichte. (6-7)

Angelika Diem: Seelendieb

Den Dieb Kalim kennen Leser des ersten "Diebesgeflüster" bereits. Nachdem er den Wolfszauber in sich aufgenommen hat, steht er nun vor den Trümmern der Gilde - und hat Schulden bei den Assassinen. Sein Plan ist verrückt - aber ist er nicht sowieso schon so gut wie tot?: Er will in den Zauberladen einbrechen. Doch dort muss er es statt mit einem Magier mit einem Seelen stehlenden Dämon aufnehmen.

"Seelendieb" beleuchtet einige Facetten aus Kalims ersten Abenteuer unaufdringlich weiter - unter anderem, weshalb das Wolfsamulett sich in Kalims Haut "einbrannte". Dennoch kann man diese Geschichte auch ohne Vorkenntnis lesen. Allerdings fällt die Charakterisierung dann geringer aus, denn diese fand bereits im ersten Teil statt. Auf das Wesentliche konzentriert wechselt die Geschichte von einem Einbruchsplan zu einem magischen Diebstahl zu einer Flucht und wird nicht langweilig. Wie schon im ersten Teil ergibt sich eine recht düstere Welt - nicht nur die Welt des Seelen stehlenden Dämons. Diese Seelen zurückzuerlangen (bzw. zu stehlen: Eigentlich ist ja auch Kalim dadurch ein "Seelendieb"), ist nicht allzu leicht, zumal Kalims Wolfszauber eine eigene Gefahr birgt. Auch diese Geschichte Kalims deutet stark eine Fortsetzung an, über die ich mich freuen würde. (8)

Isabelle Wallat: Herz aus Gold

Auf Nilim, die diebische Elster, sind 30 Millionen Dukaten Kopfgeld ausgesetzt. Das ist aber gar nicht ihr unmittelbares Problem, denn derzeit sitzt sie mit einigen anderen in einem beengten Verschlag und wartet auf die Sklavenauktion. Dennoch kann Nilim lächeln... aber ob sie sich mit ihrem Plan nicht doch nur in noch mehr Schwierigkeiten bringt?

Isabelle Wallats Geschichte liest sich flott - gibt aber leider sehr früh zu erkennen, das Nilims Lage nicht wirklich aussichtslos oder auch nur schwierig ist. Zugegeben: Es muss hier Hinweise geben, denn sonst käme der Vorwurf auf, dass eine deus-ex-machina die Meisterdiebin aus der Bredouille schlägt. So wie die Geschichte ist, ergibt sich stattdessen ein cleverer Plan. Dieser läuft ein wenig zu unproblematisch ab, aber nicht langweilig (7)

Band 4 der Diebesgeflüster-Reihe bietet sehr unterschiedliche Geschichten von Feen bis zu Dämonen, von Piraten bis zu Sklavenhandel. Und die Geschichten machen Lust auf mehr. Eine gute Empfehlung für einige kleine Lese-Häppchen zwischendurch!

"Diebesgeflüster" ist als E-Book verfügbar bspw. über den Aeternica-Verlag oder Amazon (ASIN B00F2RKQCI, s.o.).

Nachtrag Januar 2014: Inzwischen sind die 4 erschienenen Diebesgeflüster-Bände als gedruckter Sammelband erschienen, ISBN 978-3-943739-42-8.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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