Buch-Cover, Patrick Rothfuss: Die Furcht des Weisen Teil 2

Die Furcht des Weisen Teil 2

Originaltitel: The Wise Man's Fear [AME]
Serie: Die Königsmörder-Chronik (#3)
Übersetzer: Hans-Ulrich Möhring
Sprecher/Regie: Stefan Kaminski
Genre: Fantasy
Spieldauer (Min): 1017
Erschienen: 06/2013 (Original: 2011)
ISBN: 978-3-86717-994-2
Preis: 24,99 Euro (CD)
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Nach den erfolgreichen Abenteuern scheint Kvothe verloren. Keiner seiner Kameraden hofft noch, ihn wiederzusehen. Den Kvothe lief in den Wald - und dort lebt Felurian. Kein Mann konnte der märchenhaften Schönheit je widerstehen... Doch Kvothe kehrt zur Überraschung aller zurück und bringt manche neue Kenntnis mit. Aus einem Treuegefühl begleitet er den Söldner Tempi in dessen Heimat Ademre und lernt dort die hohe Kunst des Lethani. Mit neuem Wissen und neuen Gaben scheint sich Kvothes Geschick zum besseren zu wenden, doch am Hofe Maer Alverons wartet neues, gänzlich unvorhergesehenes Unheil...

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.

Die Furcht des Weisen, Teil 2, setzt genau da fort, wo der erste Teil aufhört. Logisch, denn im Original war dies ein Buch, das lediglich für den deutschen Markt zweigeteilt wurde. Dazu kann man geteilter Meinung sein - man vergebe mir das Wortspiel. Auch so sind beide Teile sehr lang. Für das Hörbuch geht der kombinierte Preis in Ordnung. Der zweite Teil ist jedoch ein Stück schwächer, glänzt mit mehr Magie und macht aus Kvothe den größten Liebhaber der Welt. Zumindest scheint es bisweilen so.

Mystik und Magie: Felurians Lehren und Ademres Lethani

Magie war von Beginn an Teil von Kvothes Welt. Die "Sympathie" war jedoch weniger epische Magie, die die Welt als Ganzes beeinflusst, sondern mehr praktische Magie. Sie hat ihre großen Momente. Doch meist wird sie in Handwerk und kleinen Alltäglichkeiten genutzt - sie ist "verdeckt" und im Hintergrund. Das ändert sich in diesem Teil. Kvothe verlässt die normale Welt und betritt die Feenwelt Felurians. Schon von sich aus ist diese Welt "mystisch" im Vergleich zur normalen. Niemand kehrt aus ihr zurück, niemand weiß viel über sie - und Felurians mächtige Magie beherrscht die Welt. Zumindest scheint es zu Beginn so, dann Kvothe trifft dort auch auf andere Wesen, wie den Cthaeh, der stets nur Unheil in alle Welten bringt.

Nachdem Kvothe das Reich Felurians wieder verlässt, setzt sich diese mystische Tendenz fort. Er begleitet einen Kameraden nach Ademre und studiert dort die Kampfkunst. Diese beinhaltet ein geistiges Element, zu Kvothe durch vorherige Erfahrungen Zugang findet.

Von einem der auszog, den Sex zu lernen

Der Hauptkritikpunkt der Geschichte ist für mich ein anderer. Kein Mann entkam Felurian jemals. Auch Kvothe tut sich schwer - mutiert dabei aber geradezu zum Sexgott. Klar, die uralte Fee ist eine tolle Liebhaberin und kann ihm alles beibringen. Aber Kvothe wird danach zum Frauenschwarm. (Nur an Denna kommt er immer noch nicht heran.) Geradezu oberflächlich. Ein gewisses Genießen mag ich ihm zugestehen. Aber Kvothes Verhalten gipfelt geradezu in Tollheit. Das passt nicht zu dem Charakter, den ich bislang kennenlernte. Es hilft auch wenig, dass in Ademre sehr locker mit Sexualität umgegangen wird. Das mag für eine Gesellschaft sogar Sinn ergeben und ein interessanter Kontrast sein. Die (ausgeblendete) Liebeslastigkeit des Buches ist jedoch allzu oft überdeutlich. Und wirkt auf mich unpassend.

Keine Spannung - aber interessante Erzählstränge

Beiden obigen Punkten fehlt die "Action". In Felurians Reich gibt es keine Kämpfe. In Ademre beinhaltet das Training zwar den Kampf, aber wirkliche Action ist es nicht. Spannung durch rasante Handlung bleibt insgesamt aus. Dadurch wird das Erzähltempo insgesamt auch langsamer. Die Geschichte hat ein paar Längen und Wiederholungen - wird aber trotzdem nicht uninteressant. Kvothe legt oft seine Gedanken dar und "forscht". Das ist durchaus interessant. Ein wenig Kürzer hätte es aber manchmal sein dürfen.

Rätsel und Doppeldeutiges - Offenes Ende mit neuer Tragödie

Irgendwann verlässt Kvothe Ademre. Könnte er nun bei Maer Alveron glücklich werden, so scheint ihm Glück verwehrt. Die Anstellung geht zu Bruch, zu beiderseitigem Bedauern. Das Wie und Warum wirft im Grunde nur weitere Fragen auf. Haben sie vielleicht mehr mit Kvothes Familienvergangenheit zu tun, als dieser ahnt? Auch anderweitig gibt es viele offene Rätsel: Wer ist Dennas Gönner? Kommt Kvothe den Chandrian endlich näher? Was hat es überhaupt mit diesen auf sich? Alles, was Kvothe über sie erfährt, ist seltsam. Und lückenhaft, beinahe so, als wenn jemand bewusst alle Aufzeichnungen über sie und über die Amyr vernichtet oder manipuliert... In manchen Erzählungen unterschiedlicher Charaktere finden sich deutliche Querverbindungen oder Varianten derselben Geschichten. Der aufmerksame Leser (oder Hörer) erkennt aber auch Zusammenhänge, die nicht ausgesprochen werden. Sind die Vermutungen richtig oder nur falsche Spuren? Die Antworten wird erst der Abschluss bringen.

Das offene Ende dieses Buches ist keine Überraschung. Die Königsmörder-Chronik ist als dreitägige Trilogie angelegt. Die Rahmenhandlung zieht sich wie die Erzählung des Wirts Kvothe weiter. Trotz einer schwächeren zweiten Hälfte des zweiten Tages freue ich mich auf die Fortsetzung.

Der zweite Teil des zweiten Tages der Königsmörder-Chronik dreht Magie, Mystik und Sex um einige Stufen hoch. Gelegentlich könnte er etwas Straffung vertragen, aber auch so habe ich ihn voll genossen.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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