Buch-Cover, Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert

Der blonde Eckbert

Genre: Phantastische Klassiker
Verlag: Reclam
Seiten: 57
Erschienen: 1952 (Original: 1797)
ISBN: 3-15-007732-X
Preis: 1,60 Euro (Softcover, Sonderformat)
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Der "Blonder Eckbert" genannte Ritter lebt seit Jahr und Tag in einer Gegend des Harzes. Er hatte nie Streit mit seinem Nachbarn, er lebte ruhig für sich, mit seiner Gemahlin. Die Fehden seiner Nachbarn gingen ihn nichts an - nur Kinder wollten sie keine bekommen.

Unter den wenigen Gästen, die Eckbert empfing war Philipp Walther jener, der am häufigsten kam und am herzlichsten empfangen wurde. So erzählt Eckberts Frau Bertha eines Abends eine seltsame Geschichte, die sie in ihrer Jugend erlebte. Sie ging von zu Hause fort, denn sie stammte aus ärmlichen Verhältnissen, und fand bald eine Hütte im Wald, in der eine wunderliche Alte lebte. Jener diente sie lange Zeit doch eines Tages floh sie, denn sie wollte die Welt entdecken. Bald traf und heiratete sie Eckbert. Doch den Hund der Alten, der ihr hinterher jaulte und den wundersamen Vogel, der auf ihrer Flucht das Leben ließ, konnte sie nie vergessen. Eckberts Misstrauen erwacht, als Walther den Namen jenes Hundes wie beiläufig erwähnt und Bertha schwer krank wird.

Die Geschichte Ludwig Tiecks läuft unter der Kategorie "Kunstmärchen" und den Unterschied zu jenen Geschichten, welche die Gebrüder Grimm sammelten ist allzu deutlich, allein schon was die Ausführlichkeit der Schilderung angeht.

Dennoch finden sich phantastische Elemente, ja, diese machen den Plot geradezu aus - ansonsten würde der Begriff Märchen auch reichlich unpassend wirken. Die Geschichte "Der Blonde Eckbert" erscheint derzeit am preiswertesten im Reclam-Verlag zusammen mit "Der Runenberg" - die ISBN dieser Ausgabe ist oben angegeben.

Der Blonde Eckbert kann mit dem "byronischen Helden" verglichen werd, weicht jedoch in Details ab. Das "ungenannte Geheimnis der Vergangenheit" wird hier sehr wohl genannt, betrifft zudem eher seine Frau und ihn somit indirekt. Der Rest stimmt jedoch: Eckbert meidet Menschen, ist ihnen gegenüber zudem misstrauisch und vorurteilsbehaftet. Die gesamte Geschichte ist - wie auch der Runenberg - eher düster geprägt und erzählt von der langsamen Selbstvernichtung eines Menschen. Nach oben erwähntem Abend findet Eckbert keine Ruhe mehr in seinem Leben und als er letztlich die Gründe für alles erfährt erscheint es um so verzweifelter.

Die Moral der Geschichten ist also zumindest oberflächlich sehr klar: Überhöhtes Misstrauen wird zum Verhängnis.

Das Werk entstand 1796 und erschien erstmals 1797 im ersten Band der "Volksmärchen", später in veränderter Form im ersten Band des "Phantasus" und 1928 im vierten Band der "Schriften".

Ludwig Tiecks Kunstmärchen sind sicherlich keine absolute Muss-Lektüre, sie bieten aber einen guten Einblick in das romantische Kunstmärchen und lassen sich mit ihren jeweils um die 25 Seiten gut zwischendurch lesen - sofern man die Sprachdistanz problemlos überbrückt. Freunde der Phantastik dürften damit weniger Probleme haben als der Rest, in jedem Fall findet sich am Ende ein erklärender Anhang.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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