Buch-Cover, Wolfgang Hohlbein: Die Tochter der Himmelsscheibe

Die Tochter der Himmelsscheibe

Genre: Historischer Roman
Verlag: Piper
Seiten: 944
Erschienen: 03/2005 (Original: 2005)
ISBN: 3-492-70068-3
Preis: 24,90 Euro (Softcover)
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Die Heimat von Leandris und ihrer Tochter Arianrhod wird in einer einzigen Nacht durch eine Naturkatastrophe zerstört. Leandris kann nur sich selbst, ihren Säugling und ein Schwert von der untergehenden Insel retten. Das Schwert ist der kostbarste Besitz der jungen Hohepriesterin. In seinen Griff ist die Himmelsscheibe eingearbeitet. Mit der Hilfe dieser Abbildung des Sternbilds der Plejaden und des Mondes ist es möglich den Ablauf des Jahres zu bestimmen.

Die beiden finden ein neues Zuhause in einem typischen Dorf der Bronzezeit, in dem Arianrhod zu einer jungen Frau heranwächst. Obwohl Leandris als kundige Heilerin und mit Hilfe der Himmelsscheibe den Dorfbewohnern zu einem besseren Leben verhilft, werden sie immer noch als Fremde betrachtet und man begegnet ihnen allgemein mit Misstrauen. Dass Leandris mit der Himmelsscheibe genau bestimmen kann wann die wichtigen Daten des landwirtschaftlichen Jahres sind, wird von den Schamanen des Dorfes als fremde Magie angesehen.

So kommt es zu einem, für die beiden Frauen undenkbaren Angebot, das Leandris ihrer Tochter allerdings verschweigt. Arianrhod soll mit einem der einheimischen Krieger vermählt werden und Leandris soll ihre Magie, das Geheimnis der Himmelsscheibe, den Schamanen überlassen. Leandris hat allerdings ihre Pläne dieses Vorhaben zu durchkreuzen. Heimlich beginnt sie Arianrhod in der Kampfkunst zu unterweisen. Auch vieles ihres sonstigen Wissens über Astronomie und das Heilen gibt sie an ihre Tochter weiter. Arianrhod erfährt über die Hintergründe dieses Unterrichts jedoch nicht mehr, als dass die Mutter vorhat nach dem Winter mit ihr das Dorf zu verlassen. Sie wird misstrauisch als sie durch Zufall entdeckt, dass ihre Mutter sich heimlich mit dem Krieger eines fremden Volkes im Wald trifft.

Zur selben Zeit häufen sich im Dorf die Gerüchte, dass ein fremdes Volk das Dorf überfallen will. Macht Leandris mit diesen geheimnisvollen Fremden gemeinsame Sache? Um ihre Position im Dorf zu stärken fasst Leandris einen verwegenen Plan, den sie wiederum vor Arianrhod geheim hält. Sie will in einer entfernten Handelsniederlassung Erze und Werkzeuge erwerben um die Schmiede des Dorfes wieder aufzubauen. Arianrhod ist verzweifelt, da sie nicht weiß wohin die Reise der Mutter gehen soll und sie überrumpelt den Aufpasser den Leandris für sie zurück gelassen hat und folgt ihr. Bald wird klar, dass sie verfolgt werden und dass das Leben der beiden Frauen bedroht ist.

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Leider zieht sich der erste Teil dieses sehr umfangreichen Werks ziemlich hin, was für mich ein Grund für den Punkte-Abzug ist. Auf mehreren hundert Seiten geht es in erster Linie um die Gefühle der heranwachsenden Arianrhod und das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Mutter, das von beiderseitigem Misstrauen geprägt ist. Hier wird, meiner Meinung nach ziemlich künstlich, eine Atmosphäre der Geheimnisse aufgebaut ohne dass der Leser begreift, warum die einzelnen Vorfälle denn nun so furchtbar geheim sein müssen. Dass Arianrhod selbst nicht erklären kann warum sie ihrer Mutter vieles vorenthält, ist, wie ich finde, keine befriedigende Erklärung.

Doch wer durch hält wird belohnt. Ab der Mitte des Buches, als Arianrhod und Leandris sich auf ihre Reise begeben, schafft es der Autor die weiteren Ereignisse unheimlich spannend zu schildern, das konstruiert anmutende, Geheimnisvolle fällt weg und zu guter Letzt mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Obwohl ich persönlich Hohlbein am besten finde, wenn er sich auf Fantasy einlässt und diese nicht nur in eine ansonsten wirklichkeitsnahe Handlung herein spielt, hat mir die Tochter der Himmelsscheibe gut gefallen. Hier wird ein beeindruckendes Bild des Lebens in der Bronzezeit geschaffen, das mich streckenweise an die Ayla-Romane von Jean M. Auel erinnert.

Ein bisschen widersprüchlich finde ich allerdings die Anlehnungen an die wahre Geschichte der Himmelsscheibe. So wird das Heiligtum Goseck, das ja tatsächlich über ein viel älteres Sonnenobservatorium verfügte, als ein rückständiger Ort beschrieben, während die Himmelsscheibe, die jünger ist, als Symbol der Goseck überlegenen Kultur gewählt wurde.

Fazit: Nur für Leser die kein Problem damit haben wenn es erst nach einem großen Teil der Erzählung richtig spannend wird. Denen kann ich es allerdings ans Herz legen.

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