Buch-Cover, Stephen Kenson: Giftmischer

Giftmischer

Originaltitel: Poison Agenda [AME]
Serie: Shadowrun (#67)
Übersetzer: Christian Jentzsch
Genre: Science Fantasy
Seiten: 325
Erschienen: 03/2005 (Original: 2005)
ISBN: 3-89064-565-8
Preis: 9,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Nachdem Kellan Colt ihren ersten Run im Megaplex Seattle hinter sich gebracht hat (siehe "Born to Run"), beschließt sie, selbst einen Run auf die Beine zu stellen. Die Arroganz ihres Lehrers Lothan geht ihr zunehmend auf die Nerven, Anerkennung und angemessene Bezahlung fehlen. Daher lässt sie sich die erste gute Gelegenheit nicht entgehen: Ein befreundeter Decker hat eine brandheiße Sache ausgegraben - ein verlassenes und vermutlich nicht zerstörtes Militärdepot. Das einzige Problem ist der Fundort des Depots: mitten in den Native American Nations. Nachforschungen ergeben zudem, dass es nicht allzu lohnend und vermutlich zwecklos wäre.

Doch dann findet Kellan ihren Informanten tot auf und ändert ihre Meinung schlagartig: Der Decker starb durch Gift, war also offensichtlich nicht das Opfer eines Überfalls sondern wurde gezielt ausgeschaltet. Kellan ist mehr denn je entschlossen, den Run durchzuführen, denn wenn jemand bereit ist, für das, was sich dort finden lässt, zu töten, dann lohnt es sich, es selbst in die Finger zu bekommen - allerdings ahnt Kellan nicht, wer alles seine Finger im Spiel hat: Nicht nur ein Giftschamane, nein, auch Personen, die sie zu ihren Vertrauten zählt.

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Als relativ direkter Nachfolger von "Born to Run" wissen Leser jenes Romans ziemlich genau, was sie hinsichtlich Plot und Inhalt erwartet. Das Buch ist durchaus eigenständig lesbar, jedoch sollte man mit "Born to Run" beginnen - ansonsten fehlen einige Hintergrundinformationen und Teile der Handlung sind nicht ganz schlüssig.

Wie auch der Vorgänger, ist dieses Buch für Einsteiger geeignet. Umgekehrt ist es ungeeignet für Leute, die jene Informationen, welche Einsteigern nützlich sind, im Text als lästig empfinden. Die Handlung ist ebenfalls sehr geradlinig. Miträtseln ist nicht möglich: Die Verzweigungen und einzelnen Intrigen werden vom Autor zu dem Zeitpunkt aufgedeckt, an dem sie beginnen. Dies verhindert einerseits natürlich die Spannung durch das Miträtseln - was passieren wird, ist innerhalb eines recht kleinen Spielraums klar. Andererseits wird dadurch vermieden, dass Dinge per Deus ex Machina geschehen. Zusammen mit den Erklärungen trägt dies dazu bei, dass sich die Kellan Colt-Serie eher an Shadowrun Einsteiger richtet denn an "Veteranen".

Spannung ist übrigens nicht gänzlich verloren gegangen (, teilweise allerdings schon). Wie so oft stellt sich hier die Frage nach dem "wie?" und nicht nach dem "was?". Wem dies gefällt, der wird also keinen Makel feststellen. Ebenso sind die gleichen Schwachstellen vorhanden wie im Vorgänger: Kellen ist derart naiv, dass sie eigentlich längst tot sein müsste; die Struktur ist für anspruchsvollere Leser zu offen und durchschaubar. Wie erwähnt: Einsteiger kommen sicherlich auf ihre Kosten. Die "Überpowerte Super-Runnerin" wird hier jedoch noch stärker, lernt Magie im Handumdrehen (durchaus wörtlich gemeint) und findet natürlich auch immer Superduper-Runner. Rollenspieler werden insbesondere diesen Aspekt kritisieren.

Zu kritisieren sind ebenfalls noch Titelbild und Titel. Der Originaltitel lautete "Poison Agenda" und ist passend. Giftmischer hingegen... nun, Gift mischt hier niemand allzu direkt, mit Gift hat es aber natürlich zu tun und das Wort ist einprägsam sowie allgemein bekannt. Dennoch wäre eine Übersetzung näher am Wortlaut angemessener und inhaltlich richtiger gewesen. Das Titelbild schließlich ist stimmungsvoll und fängt durchaus das vorhandene Element des Schamanismus ein - in dieser Form kommt es aber nicht vor. Macht aber letztlich nicht viel: Die Richtung stimmt und der Klappentext ist auch diesmal gelungen.

Als Fazit bleibt: Wer die Intrigen mit-enträtseln will, der muss zu einem anderen Buch greifen oder wird sich hier ärgern. Wer eine vergleichsweise simpel gestrickte Geschichte lesen will, bei der man nicht zig Parteien im Hinterkopf behalten muss, ist hier gut beraten. Gleiches gilt für "Shadowrun-Anfänger". Wem "Born to Run" zusagte, findet hier eine gute Fortsetzung im gleichen Stil - die übrigens weiter fortgesetzt werden dürfte.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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