Buch-Cover, Elizabeth Haydon: Tochter der Zeit

Tochter der Zeit

Originaltitel: Requiem for the Sun [AME]
Serie: Rhapsody-Zyklus (#4)
Übersetzer: Michael Siefener
Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
Seiten: 719
Erschienen: 06/2005 (Original: 2003)
ISBN: 3-453-87911-2
Preis: 14,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Wertung: 4/5 Grimoires; 8.6/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Das cymrische Konzil ist drei Jahre vergangen und Frieden herrscht im Land - abgesehen von den üblichen kleineren Streitigkeiten. Doch dann beginnt das Unglück wie mit einem einzigen großen Glockenschlag. Zunächst will Rhapsody nur mit Achmed und seinen Bolg die versiegte Wasserquelle im seit langem durstenden Wüstenreich Yarim neu beleben, doch bald stellen sich ihnen größere Probleme in den Weg: Rhapsodys Schwangerschaft setzt ihr zu, und sie beschließt, zur Drachin Elynsynos zu gehen, die ihr vermutlich am besten helfen kann. Ihr Mann Gwydion kann sie jedoch nicht begleiten, denn nach langen Jahren ist die Kaiserin von Sorbold gestorben - und der einzige Thronerbe gleich mit. Schwierigkeiten scheinen unausweichlich und nötigen sowohl den Herrn der Cymrer als auch den Bolg-König, nach Sorbold zu reisen.

Dies passt Achmed gar nicht, denn in seinem Reich muss er das Erdenkind ungeschützt zurücklassen - und das nachdem Grunthor kürzlich einen Aufruhr in der Erde spürte. Ebenso bleibt ein weiteres Projekt zurück: eine Konstruktion Gwylliams, die Achmed eine undurchbrechbare Verteidigung bieten soll. Außerdem dürstet die Diebesgilde Yarim Paars nach Rache: Der "Unfall" in der Gießerei ist nicht vergessen und nun gibt es eine erste Spur.

All dies verblasst jedoch gegen eine weitere Bedrohung, die sich aus der anderen Seite der Welt erhebt. Eine Bedrohung, die wie Rhapsody, Achmed und Grunthor noch aus der Alten Welt stammt: Michael, der Wind des Todes, hat herausbekommen, dass Rhapsody noch lebt. Er erinnert sich an ein Versprechen, dass sie ihm einst gab - und ihn begleitet der Gestank brennenden Fleisches: F'dor.

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.

Wer die vorhergehenden Rhapsody-Bände nicht las, braucht gar nicht erst anzufangen. Die Geschichte geht trotz des 3jähirgend Sprunges direkt vom letzten Band weiter. Ausgenommen hiervon ist natürlich die Rahmenhandlung, die nach Ende des 3. Bandes nie existiert hat.

Dieser vierte Band machte mir wieder deutlich mehr Spaß als der dritte. Wirkte der vorige Band noch so, als müssen alle Fäden abgeschlossen werden, um die Serie zu beenden (was auch der Fall war), werden die Fäden hier erneut aufgespannt. Dies ist sogar wörtlich gemeint, denn die ersten Abschnitte beschäftigen sich tatsächlich mit ganz bestimmten Fäden.

Diese Fäden - metaphorische Fäden wie auch Handlungsfäden - werden im vierten Rahpsody-Band nicht abgeschlossen. Die Haupthandlung bekommt einen sinnvollen Abschluss, gewiss, aber es gibt genügend lose Enden, welche die Geschichte fortsetzen. Der fünfte Teil der Serie wird somit eine unmittelbarere Fortsetzung des 4. Bandes als es der vierte vom dritten ist. Nach dem dritten Band kann man aufhören: die ursprünglich geplante Serie ist mit ihm vollkommen abgeschlossen. Nach dem vierten ist ein Aufhören jedoch schwer. Trotzdem der Zyklus ursprünglich nur als Trilogie geplant war, wirkt dieser 4. Band jedoch nicht nur auf einen Kassenerfolg aufgesetzt: Er ist gut, bildet quasi den Anfang einer zweiten Serie mit bekannten Charakteren.

Was ich am dritten Teil bemängelte - die vorhersehbare Handlung, der Abschluss - trifft hier in keiner Weise zu. Die Fäden werden neu aufgesponnen und es ist bis zum Ende nicht klar, ob und welche Handlungsfäden abgeschlossen werden. Theoretisch kann jeder einzelne weiterreichende Auswirkungen haben und noch mehrere hundert Seiten erfordern. Aus diesem Grund gehe ich auch nicht weiter auf diese Handlungen ein: Gerade in der Schnelligkeit, in der Handlungslinien zu einem (vorläufigen) Ende kommen, liegt Überraschung und Spannung am Schluss. Keine übermäßige Spannung: Man kann am Ende des Buches gut auf das nächste zu warten, ohne auf glühenden Kohlen zu sitzen.

Die Kritik ist die gleiche wie beim Rest der Serie: Alles ist episch, auf kleineren Gebieten wird nicht agiert. Gut und Böse sind eindeutig verteilt, wenngleich die Hauptheldin ein wenig ihrer absoluten Güte verliert und viele Charaktere nicht gerade liebenswert sind. Wer die Serie bis hier verfolgt, kennt diese Schwächen aber und sieht bereitwillig über sie hinweg. Kritiseren mag man ebenfalls den "Aufsatz" einer neuen Handlung auf diesen Erfolg. Ich tue dies nicht: die Qualität ist gut und dies rechtfertigt es in meinen Augen.

Druck- und sonstige Fehler kommen erfreulich selten vor, haben es dann aber oft in sich. So werden Ashe und Achmed verwechselt, Ashe einmal einfach mit übersetzt ("Asche") und ein weiteres Mal ist von einem "Mutantenkind" die Rede - was zwar halbwegs zutrifft aber recht unpassend wirkt. Diese Dinge warfen mich kurzzeitig aus dem Lesefluss, sind aber insgesamt selten genug um sie zu ignorieren. Hinzu kommt allerdings ein neues "Problem": Die Zahl der Personen ist inzwischen recht groß. Einerseits gibt Haydon in Rückblenden Informationen, die manchmal helfen. Andererseits konnte ich manche Charaktere nach einer recht langen Lesepause trotzdem nicht mehr zuordnen - zumindest nicht gleich. An anderer Stelle ist es umgekehrt: Die rückblickenden Informationen wirken unnötig; bestimmte Dinge behält man einfach. Dennoch ließ mich der Roman wieder voll und ganz in die Welt eintauchen.

Rhapsody-Fans sollten zugreifen: Elizabeth Haydon steigt hier wieder mit vollem Tempo ein, ohne die Schwächen des letzten Bandes. Vielleicht ein Wermutstropfen für die Liebhaber der Benennerin: Sie rückt etwas mehr in den Hintergrund als in den ersten Bänden.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


Zitat(e) aus dem Buch

  • Das Meer ist das einzige Element, das immer noch uns alle berührt. Die Erde ist zerbrochen, der Wind ist verloren, das Feuer ist gelöscht. Das Wasser aber berührt alles. Kirsdarke ist unser Schwert.
  • "Ich bin ein Drache. Es ist meine Pflicht, Leute zu ärgern."

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Lesermeinungen:

Name: Gast Bewertung: Wertung: 5/5 Grimoires; 10/10 Punkte, Ausgezeichnet (10) Datum: 12.06.2008 09:11:56
Hallo
ich habe die ersten drei Bücher gelesen und bin gard am ende der 4. Bandes!
Ich liebe diese Bücher, denn es wird nie langweilig. Ich finde das kam in der rezession sehr gut rüber. Die Fehler sind mir auch aufgefallen und ich musste kurz schmunzeln ^^ aber alles in allem finde ich das Hayden sehr verständlich schreibt! Mit den NAmen hab ich persönlich kein Problem und ich finde es eine sehr gute idee die Karten mit rein zu bringen, denn ich glaube das ich ohne sie hoffnungslos verloren wäre :)
ich kann jedem der gerne fantasy liest diese reihe sehr an herz legen, denn es ist wirklich alles drin, was einen guten roman aus macht!

ich wünsche ecuh viel spaß beim lesen und noch einen schönen tag

lg eva

 
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