Buch-Cover, Garry Kilworth: Sucht die Donnereiche!

Sucht die Donnereiche!

Originaltitel: Thunder Oak [EN]
Serie: Gewiefte Wiesel (#1)
Übersetzer: Irene Bonhorst
Genre: Tierfantasy
Verlag: Piper
Seiten: 480
Erschienen: 08/2005 (Original: 1997)
ISBN: 3-492-26580-4
Preis: 9,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Vor langer Zeit verließen die Menschen ihre alte Heimat. Zurück blieben Tiere, die Intelligenter sind als üblich. Nun nehmen sie die Häuser der Menschen in Beschlag und führen ein ihnen ähnliches Leben. Eine der Provinzen wird von Prinz Punktum beherrscht, einem Hermelin, das beschloss, sein edles Winterfell zu behalten und allen anderen dieses weisse Gewand zu verbieten. Sein ärgster Feind ist das Wiesel Sylber, das zusammen mit seinen „Gesetzlosen“ versucht, die Menschen zurückzuholen.

Keines der Tiere mag die Menschen wirklich, doch es gibt ein Problem: Die Deiche, die das Wasser vom Rand ihrer Insel zurückhalten werden brüchig und ohne eine Reparatur werden sie brechen. Diese Reparatur können aber nur die Menschen durchführen; weder Tiere noch die lebenden Statuen, die ebenfalls zurückblieben, sind dazu fähig.

Um die Menschen zu finden, müssen die Wiesel jedoch zunächst die Donnereiche finden, bei der ein Hinweis auf das geheime Reiseziel versteckt sein soll. Leider ist die Lage der Eiche ebenfalls unbekannt und so müssen sich die Wiesel aufmachen zu den Gelben Bergen, denn es heißt, dass das Ei eines Riesenadlers die Karte der ganzen Welt zeigt. Doch die Reise ist gefahrvoll: Wilde Waldbewohner und eine Hexe erwarten die Wiesel - außerdem hat Prinz Punktum einen gefürchteten Attentäter angeheuert, um Sylber endlich loszuwerden.

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Der erste Teil der „Gewiefte Wiesel“ Reihe enthält einige bekannte Elemente. So ist der "böse" Prinz, der seinen Sheriff gegen ein paar Gesetzlose ausschickt, die letztendlich nur für die Rechte der Wiesel-Minderheit kämpfen, mit der Geschichte von Robin Hood vergleichbar - auf mehr als eine Weise. Allerdings geht es hier keineswegs darum, Geld umzuverteilen sondern vielmehr das Überleben aller zu sichern. Dies versteht die herrschende Klasse der Hermeline (und auch viele andere) natürlich nicht, denn mit der Rückkehr der Menschen würden sie vermutlich ihre derzeitigen Behausungen verlieren - vielleicht mehr.

Durch die Sicht der Wiesel bekommt die Geschichte der Suche eine interessante Perspektive. Abseits der gewöhnlichen "Feinde" erlauben diese Personen besondere Gefahren. Eine Ziegen-Hexe passt deutlich ins Schema: Teufelshörner gleich mitgeliefert. Ebenso interessant sind die Angewohnheiten, die einige andere Tiere annahmen und die auf verschiedene Weise Veränderungen ihres normalen Verhaltens zeigen. Natürlich eröffnet das Wieseldasein auch neue Orte, neue Möglichkeiten, zu fliehen etc., die hier gut genutzt werden. Mit menschlichen Handlungsträgern hätte die Geschichte deutlich verloren, wäre stellenweise unmöglich geworden: Dass es Wiesel sind, vergisst man nie.

Ist dies eine Fabel? Ein wenig. Manche der Tiere erfüllen definitiv Rollen, die man aus der Fabel kennt. Sie haben jedoch immer auch einen individuellen Charakter neben dem Stereotyp. Außerdem ist die Handlung deutlich komplexer als eine simple Fabel und zeigt keine eindeutige oder unabdingbare Moral.

Ein Kritikpunkt ist, dass zuletzt nicht wirklich etwas erreicht wurde. Dies ist wohl dem Seriencharakter geschuldet: Zuletzt erreichen die Wiesel fast genau den Punkt, an dem sie zuvor waren, um einen Hinweis auf den Verbleib der Menschen reicher. Die Abenteuer haben sie nicht wirklich verändert. Das macht mir jedoch nichts aus, denn die Abenteuer waren interessant und die Geschichte zeigte die Eigenarten einzelner Charaktere, die hoffentlich in den Folgebänden weitere Aufmerksamkeit bekommen. Weiterhin mag man kritisieren, dass es zwar interessante Hindernisse gibt, diese sich aber oft in Sekundenschnelle auflösen - mit dem berühmten Fingerschnippen also. Das ist schade, nimmt dem Buch ein wenig Anspruch. Andererseits wird es dadurch auch für ein jüngeres Publikum zugänglich: Jugendliche um die 11 können das Buch ohne Probleme lesen.

"Sucht die Donnereiche!" ist eine Empfehlung für jene, die eine Geschichte aus ungewohnter, nicht-menschlicher (aber menschen-ähnlicher) Perspektive schätzen und denen es genügt, zum Schluss nicht die Welt gerettet zu haben. Tatsächlich sollte man auch damit zufrieden sein, dass „nichts passiert“. Auf der anderen Seite heißt dies, dass es Folgeromane gibt, in der die Bedeutung des Gefundenen offenbar wird. Wer also eine Serie mit Wiesel-Blickwinkel sucht, darf hier mehr als einen Blick riskieren. Die veränderte Perspektive ist vielleicht die einzige Neuheit, jedoch eine gelungene.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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