Buch-Cover, Edgar Allan Poe: Der Rabe

Der Rabe

Originaltitel: The Raven [AME]
Genre: Ballade
Seiten: 0
Erschienen: 1845 (Original: 1845)
ISBN: N/A
Preis: Euro (Digitaler Text / eBook)
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Eines Nachts ertönt ein Klopfen an der Tür. Der Erzähler öffnet die Tür, doch nichts ist dort. Nach einem erneuten Klopfen öffnet er das Fenster und ein Rabe kommt herein, der, sobald angesprochen, nur ein einziges Wort sagt, das auf alles zuvor Gesprochene passt: Nevermore (Nimmermehr). Die Fragen des Erzählers führen zu immer bedrückenden Antworten, und fort zieht der Rabe „Nimmermehr“…

The Raven / Der Rabe ist sicher das bekannteste Stück Edgar Allen Poes und ein exzellentes Beispiel für sein Schaffen mit dem absolut Bedrückenden Hintergrund einer einsamen Studierstube. Dabei ist das Stück außerordentlich flüssig zu lesen und durch seine ungewöhnliche Reimstruktur auch im Rhythmus leicht zu merken: Es gibt Binnenreim (Reime, die nicht am Ende der Zeile stehen), die sich oft wiederholen; in der Mitte jeder Zeile gibt es eine kurze Pause. [Jeweils nach 4 Trochäen (Schema: betonte Silbe, unbetonte Silbe). Es folgen weitere 4.]. Eine Ausnahme bildet die jeweils letzte Zeile der 6-versigen Strophen, die mit 3 1/2 Trochäen auskommt.

Dadurch, dass diese kurzen Atempausen der längeren Verse keine Zäsur darstellen, d.h. daher dass trotzdem eine Senkung auf die Hebung folgt, bleibt der Text flüssig, kann also auch sehr schnell gesprochen werden. Stellenweise erhält er mit verschiedenen Vortrags- oder Lesegeschwindigkeiten einen deutlich anderen Effekt, von auf Antwort getriebener Hast bis hin zu vorsichtigem Unwohlsein.

Die anfängliche Spannung wird geschaffen durch die Erinnerung an "Lenore" (ein weiteres Gedicht von Poe existiert mit diesem Titel), die durch das Klopfen geweckt werden. Doch schon beim Öffnen der Türe und dem Fehlen eines Klopfenden wird es unheimlich: Woher kommt das Klopfen? Spätestens jedoch, wenn der Rabe herein fliegt und in seiner krächzenden Stimme so passend antwortet, dürfte der Herzschlag für einen Moment aussetzen – nicht zwangsläufig nur der Herzschlag des Erzählers. Das Gefühl, das einen überkommt, wenn ein solcher Vogel in das Zimmer flattert und einen so direkt und passend anspricht wie in einer Unterhaltung, ja Drohung gar, ist mehr als nachfühlbar.

So ist auch das Ende: Kein glückliches Ende, zumindest nicht für den Erzähler. Ein durchaus düsteres Ende, in das jeder seine eigenen Bedeutungen hineinlegen kann, wie der Erzähler es tut. Denn der Rabe spricht nur ein einzelnes Wort und dies ist auf viele Arten deutbar.

Ich empfehle - wie immer - die Lektüre des Originaltextes. Er findet sich frei verfügbar im Project Gutenberg (zusammen mit 2 anderen Texten) unter a href="http://www.gutenberg.org/ebooks/1062" target="_blank">http://www.gutenberg.org/ebooks/1062. In diesem Projekt gibt es leider keine deutsche Übersetzung.

Wie endet man? Stilvoll wenn es geht "Man?" - Ich weiß nicht. Ich hier jedenfalls im Rhythmus des Gedichts, nur leider ungleich weniger eloquent als Poe:

Bleibt zum Schluss auch was zu sagen, sollt ich hier zu sprechen wagen,

Spräch’ ich doch nur "Nimmermehr".

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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