Buch-Cover, Monika Felten: Die Feuerpriesterin

Die Feuerpriesterin

Serie: Das Erbe der Runen (#2)Genre: Fantasy
Verlag: Piper
Seiten: 527
Erschienen: 10/2005 (Original: 2005)
ISBN: 3-492-70066-7
Preis: 19,90 Euro (Hardcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 6/10 Punkte, Kann-Lektüre

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Wertung: 3/5 Grimoires; 7.4/10 Punkte, Gut

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Nachdem Ajana mit Hilfe ihres Runenamulettes die Nebel wiedererschaffen hat, scheint Nymath gerettet. Doch Vhara, die Dienerin des Dunklen Gottes, schwört Rache: Nicht nur die Nebelsängerin will sie vernichten und somit auch die Nebel, sondern mit ihr die Uzoma, die sie nach der Niederlage verstoßen haben.

Das Heer jener Uzoma hat aber vorerst andere Probleme: Es sitzt zwischen der Festung der Vereinigten Stämme und den Nebeln fest, ist nahezu ohne Nahrung und Feuerholz. Da erscheinen die als Legende bezeichneten Vaughn und bieten dem Heer einen Ort zum Überwintern an. Mehr noch: Drei Stammesfürsten sollen mit ihnen gehen und an einem Tribunal teilnehmen, das den Frieden in Nymath einführen soll.

Das Tribunal findet nie statt, denn Vharas Rache hat begonnen: Feuerwesen verheeren das gesamte Land mit Bränden. Also machen sich Ajana und die anderen auf, Vhara endgültig zu vernichten – was nützt Frieden, wenn alles verbrannt ist? Zum Widerwillen einiger werden sie von den Stammesfürsten begleitet, welche ihre Heimat von der Niederlage unterrichten wollen und durch die geheimen Tunnel der Vaughn nun die Gelegenheit dazu bekommen.. Misstrauen ist überall, doch die Vaughn sind überzeugt, dass dieses Vertrauen so am besten wächst. Doch wer kann Vhara aufhalten?

An anderer Stelle herrscht seit vielen Jahren Schweigen. Staub legte sich über eine einst prächtige Halle und nur ein einzelner Diener ist zurückgeblieben. Die alten Götter schlafen, getäuscht vom Dunklen Gott, der als einziger zurückblickt und sie alle nun verhöhnt, doch scheint es, dass einer inmitten des Staubs und der Nebel wieder erwacht...

Das Buch erhält 6 von 10 Punkten.

Ich muss gestehen: Der zweite Teil der Trilogie enttäuscht mich. Es mag sein, dass er eine harte Konkurrenz hatte, denn um ihn herum las ich kaum Fantasy sondern mehr Shakespeare und vergleichbares, auch älteres. Das soll keine Verurteilung des Werkes sein, dennoch bleibt es hinter meinen Erwartungen zurück und hätte dies wohl auch in Gesellschaft anderer Lektüre getan.

Doch der Reihe nach! Auch der zweite Band kommt wieder mit einem gelungenen "Soundtrack", den man sich wie beim ersten Band gut nebenbei anhören kann. Erneut Kritik: Warum müssen deutsche Sänger zu deutschen Büchern englische Texte singen? Wenigstens eine Übersetzung hätte man mitliefern können. Oder man schafft das Deutsche gleich ab...

Die Audio-CD kann aber leider nur bedingt in die Bewertung des Buches einfließen und ist "nur" ein schönes Extra. Die Geschichte selbst kommt kaum in Fahrt, was eventuell auch die Situation in Nymath gut widerspiegelt: Der Krieg ist geschlagen, es geht ans Aufräumen - theoretisch. Bis ins dritte Hundert der Seiten ging jedoch alles derart schleichend voran, dass ich mich SEHR lange daran aufhielt. Zudem fand ich mich zunehmend genervt, da Monika Felten anscheinend meinte, hinter nahezu jedes Kleidungsstück ein "aus Burakifell" anhängen zu müssen. Irgendwann habe ich es verstanden.

Ein selbst geschaffenes Problem ergibt sich aus der Karte, die ich im letzten Band noch als schön lobte - wenngleich ich sie auch dort schon als kaum zuverlässig bezeichnete. Daran hat sich per se nichts geändert, auch nicht am schönen Titelbild. Jedoch fragt man sich, wie die neue Gefahr durch die Nebel nach Nymath gelangt. Die Lösung: Sie geht durch den Wehlfanggraben, der offensichtlich auf beiden Seiten vorhanden ist. Das sieht man in der Karte nicht und aus dem Text erfährt man es für mehr als 100 Seiten nachdem die Frage akut wird nicht. Schade, die Konfusion hätte mir erspart bleiben können, ebenso wie viele Fragezeichen ob der internen Logik. Diese wurde in einigen Fällen erschüttert: Eine Siebtgeborene wird mit 14 geopfert, hat aber nur Erinnerung an 7 Jahre der Kindheit? Das passt nicht. (Oder endet die Kindheit vor dem 14. Lebensjahr? Oder wo fehlen Erinnerungen?) Ebensowenig das Löschen von Bränden, nach einem Befehl, etwas anderes zu tun. Ich habe nichts gegen einen geringen Mangel an Informationen, wenn sich diese von selbst erschließen. Aber das muss nahezu sofort geschehen, was hier leider nicht der Fall ist.

Nachdem die Handlung ein wenig Fahrt aufnimmt, verschwindet diese leider auch bald wieder. Ein paar selbstlose Opfer, einige Tote aber keine echte Spannung durch Ungewissheit oder sonstiges! Zumindest für mich waren auch "geheimnisvolle" Gestalten nachdem sie geheimnisvoll wurden sehr schnell klar und eindeutig. Mag es einige Wendepunkt in der Geschichte geben, so führten sie doch nur erneut auf sehr lange, gerade Wege. Die finale Konfrontation: Genial! Man entschuldige bitte meinen Sarkasmus, aber der "Sieg" wird derart nebensächlich davongetragen, dass ein erzähltechnischer Höhepunkt gar nicht erst entsteht. Selbst wenn man argumentieren will, dass dies alles auch kein Sieg ist, da sich die Heere immer noch feindlich gegenüberstehen: Es ist und bleibt mai, ein Höhepunkt fehlt. Im Sinne eines Spannungsbogen schwankt die gesamte Handlung am unteren Ende des möglichen mit einigen Spitzen nach Seite 300. Auch für den Ausgang finde ich leider kein besseres Wort als "lahm".

Das enttäuscht mich wirklich. Vielleicht brauchen Serien neuerdings einen enormen Tiefpunkt vor der Auflösung im letzten Band? Oder war dies schon immer so und es fällt mir nur jetzt (nach dem neuen Potter) stärker auf? Ich denke nicht; ich denke, das ist Zufall in diesen zwei Werken.

Dieser zweite Band hat mich persönlich enttäuscht, er lässt Spannung vermissen und berichtet eher weitere Geschehnisse als dass er spannende Epik erzählt. Da ich jedoch nach dem durchaus gelungenen ersten Teil kaum glaube, dass Monika Felten die gesamte Trilogie derart in den Sand setzt, habe ich Hoffnungen in den dritten Band. Meine Empfehlung ist, bis zum Erscheinen dieses dritten Bandes zu warten und die beiden letzten Teile in direkter Folge zu lesen. Dies sollte den durchhängenden Spannungsbogen genügend abmildern.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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