Buch-Cover, George R.R. Martin: Dead Man River

Dead Man River

Originaltitel: Fever Dream [AME]
Übersetzer: Michael Kubiak
Genre: Phantastik
Seiten: 416
Erschienen: 06/2005 (Original: 1982)
ISBN: 3-89064-529-1
Preis: 24,00 Euro (Hardcover)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Nachdem der Eiswinter von 1857 seine Flotte von Raddampfern nahezu vollständig zerstört hat, bekommt Abner Marsh Hilfe von unerwarteter Seite: der Stinkreiche Joshua York bietet ihm eine Partnerschaft an. Abner Marsh schlägt bald ein und kurz darauf beginnt der Bau des schnellsten Schaufelraddampfers, den der Fluss je gesehen hat.

Die Jungfernfahrt läuft gut, doch schließlich gelangt Abner Marsh hinter das Geheimnis, das zu ergründen ihm sein Partner verbot: Joshua York ist ein Vampir uns Abner Marsh ist sich absolut nicht sicher, ob es ihm gefällt, ein Menschenblut saugendes Monster auf seinem Schiff 358zu haben...

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.

Wie übersetzt man den Titel "Fever Dream" ins Deutsche? Richtig! "Dead Man River". Zumindest wurde das gemacht. An dieser Stelle bitte nicht falsch verstehen: Der Titel ergibt Sinn, allerdings frage ich mich doch, was eine NICHT-Übersetzung samt Umbenennung soll. Dies gilt umso mehr als dass der Originaltitel der Name des Schiffes ist. Dieser wurde im Buch nicht übersetzt. Hätte dies etwa den Flair zerstört? Oder dachte man einfach, der Originaltitel würde nicht genügend Hinweis auf den Inhalt geben? Ist letzteres der Fall, hat man sogar Recht - und die Übersetzung "Fiebertraum" hörte sich auch eher wie eine Überdosis gewisser, illegaler Substanzen an.

Das Gestänkere gegen Titel einmal zur Seite: Es hätte weit schlimmer kommen können. Der neue Titel trifft zwei Sachen gut: das Vampirdasein und das generelle Umfeld des Flusses. Ein Toter mehr oder weniger - wen kümmert es schon? In diesem Sinne ist der Titel für den europäischen Markt auch besser geeignet als "Fevre Dream". Das Original ist einfach nichts sagend.

Noch ein Versuch, nachdem ich wieder zum Titel zurückkehrte. In "Dead Man River" gelingt es George Martin, nicht nur das Umfeld des doch recht dreckigen Flusses darzustellen sondern auch einen typischen Dampferkapitän. Dieser rückt zwar vor den Vampiren ein wenig in den Hintergrund, bleibt aber nach wie vor die zentrale Dreh- und Angelstelle. Der Plot ist alt - zwangsläufig bei allem, das mit Vampiren zu tun hat, es gibt ja nur „alle gut“ und gute und böse Vampire“ sowie „wir wollen doch alle lieb sein und sind nur unverstanden“. Allerdings gelang es Martin, mich mit ein bis zwei Wendungen zu überraschen, die ich in dieser Form nicht vorhergesehen habe. Es geht nicht alles glatt und vollkommen andere Dinge als jene, auf die man spekuliert, gehen schief. In diesem Sinne hält sich die Inhaltsangabe oben auch nur an das, was der Buchrücken hergibt.

Auch die Umgebung der "Fevre Dream" ist Martin gelungen. Das Land wirkt schmutzig, die Sklaverei zeigt sich allerorts und selbst, wer dagegen ist, kann nichts tun. Gesindel lungert allerorts herum und wartet nur auf eine Gelegenheit, Unruhe zu stiften - Flussgesindel, kein wilder Westen.

Was die Spannung angeht hat das Buch Höhen und Tiefen. Zunächst fängt es gemächlich an und es dauert seine Zeit bis das abgespult wurde, was der Rückentext verspricht. Danach gibt es immer wieder kleine Spannungsschübe aber auch ausreichend Entspannungen und nie so, dass man sich ärgert. Dennoch ist dies keine Lektüre, die man in einem einzigen Zug verschlingt. Das liegt auch an der rel. kleinen Schrift bzw. dem leichten Überformat: 2 Minuten pro Seite durfte ich schon rechnen (normal eher 1 Minute/Seite).

Für Vampirfans, die ihre Lieblinge nicht im absoluten Zentrum benötigen ist Dead Man River einen Blick wert, um so mehr, wenn es sich bei ihnen auch um Raddampferfans handelt. Durchgehende Spannung gibt es jedoch nicht und der Schwenker zum Horror bleibt auch weitestgehend aus: hierfür gibt es andere Bücher.

Bleibt zum Schluss noch: Klasse Umschlagbild! (Und damit meine ich diesmal NICHT nur das Cover). So soll das immer sein.

Nachtrag: Heyne hat inzwischen den Roman mit dem durch den Kommentator genannten Titel neu aufgelegt (2008): Fiebertraum

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: Gast Bewertung: Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut (9) Datum: 27.03.2006 00:53:18
Hi,
was den Titel angeht: diese Ausgabe ist eine Neuauflage (ob auch eine Neuübersetzung, weiß ich leider nicht) des 1992 bei Heyne erschienenen Titels "Fiebertraum". Ich vermute, es gab rechtliche Probleme, oder man wollte einfach einer Verwechslung vorbeugen.
"Dead man river" klingt zuerst ein wenig sperrig, bis einem vielleicht der Vergleich zu "Ol' (d) man river" in den Sinn kommt - des Spitznamens des Mississippi.
Mir hat der Roman übrigens auch gefallen. Schöne Stimmung. :-)
Gruß,
Linda

 
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