Buch-Cover, Jim Butcher: Grabesruhe

Grabesruhe

Originaltitel: Grave Peril [AME]
Serie: Harry Dresden (#3)
Übersetzer: Jürgen Langowski
Genre: Fantasy
Verlag: Knaur
Seiten: 490
Erschienen: 08/2007 (Original: 2001)
ISBN: 978-3-426-63442-4
Preis: 8,95 Euro (Softcover)
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Seit einiger Zeit geht es in der Stadt drunter und drüber. Das ist für Harry Dresden, Magier, an sich (und leider) nichts Besonderes, doch diesmal ist die Bedrohung unkonkret: waren es zuvor rech eindeutig Werwölfe, so sind nun Geister los. Alle Geister. Irgendetwas - oder irgendjemand - scheint sie aufzustacheln. Wie wörtlich dies zu nehmen ist, stellt er fest, als er einen der Geister näher untersucht: ein dorniger Draht schlingt sich in diese hinein. Selbst Bob, Harry Geisterberater, fällt nichts ein, außer dem überaus angebrachten Rat, vielleicht einmal Urlaub zu machen. Dies fällt Harry jedoch im Traum nicht ein - denn im Traum taucht plötzlich ein Albtraumwesen auf, das anscheinend auch zu physischer Materialisation fähig ist und überdies einen Polizisten angegriffen hat. Und dann ist da noch die Einladung zu einer Vampirparty... aber wer und warum hat dieses Albtraumwesen entfesselt - und wozu?

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.

Mit "Grabesruhe" geht der zynische Detektivmagier in die dritte Runde. Auch für neue Leser bleibt ein Einstieg gut möglich, wird das Wesentliche doch in nicht-penetranter Manier wiederholt und sind die Abenteuer für sich abgeschlossen. Selbstredend gibt es fortlaufende Handlungselemente, die man dann verpasst, aber diese sind hier nicht so wichtig wie bei den fantasytypischen Trilogien und längern Serien. Für Altleser präsentiert sich der Kern wie in den Vorgängern: Harry ist der nicht ganz so mächtige Magier, der sich mit Geistern etc. anlegt, dabei oft pessimistisch zynisch aber im Kern so hilfsbereit, wie er es nur sein kann - die Schwäche für hilflose Frauen, wie er selbst es nennt.

Grabesruhe bringt jedoch auch einige größere Veränderungen: Nach dem Totalschaden im Quartier der Spezialeinheit rückt diese nun an den Rand. Sie ist noch immer am Geschehen beteiligt, aber die Handlung fokussiert sich stärker auf Harry und seinen neuen Begleiter, einen Ritter vom Schwert, der mit genannter Waffe eine Schlagkräftige Unterstützung bildet und das Element der Glaubensmagie verstärkt einführt. Auch andere Verbündete lernt der Leser kennen, wie etwa einen Pfarrer, aber auch neue Feinde: Lea, Harrys Patentante und eine Sidhe, hat es schlichtweg auf ihn abgesehen und dummerweise hat Harry einst einen Pakt mit ihr geschlossen der das Verhältnis der beiden verkompliziert. Als alte Bekannte sind die Vampire um Bianca mit dabei und neben diesen Elementen schreitet die Beziehung Harrys mit Susan voran. Die romantische Seite ist dabei allerdings nur ein NEbenplot, der nicht weiter ausformuliert wird und die Haupthandlung stellenweise unterstützt, insbesondere im Kontrast zwischen Harry und dem Ritter, der eine große Familie besitzt. Und da ist natürlich Bobs bevorzugte Bezahlung... Insgesamt wird das Harry-Universum durch eine hohe Anzahl neuer Charaktere und Verknüpfungen deutlich komplexer.

Eine Schwachstelle des Romans ist für die zweite Hälfte. Der Schuldige ist gefunden, die Helfer ebenfalls und es ist klar, dass alles im Wesentlichen eine große Falle ist. Die Bedrohung ist offenkundig - eigentlich schon zu stark, denn hier wird nahezu alles aufgefahren was man an schweren Geschützen in Sachen Übernatürliche Wesen beibringen kann. Erfrischend bleibt nach wie vor der schwarze, zynische Humor, der für die Serie charakteristisch ist und sich nicht nur auf die Kommentare des Harry-Erzählers beschränkt. Die Spannung indes litt hier ein wenig: einerseits war es spannend zu sehen, wie es weitergeht; andererseits waren die Erfolgschancen derart gering, dass ich irgendeinen Trick aus dem Ärmel vermutete, der dann auch kam, bzw. mehrere. Diese sind clever und mindestens einer hat sich gleich auf den ersten Seiten angekündigt. Dennoch gelang es dem dritten Harry-Roman nicht, mich allzeit auf Spannung zu halten. Insgesamt ist dieser Roman etwas ruhiger, trotz diverser Kampfeinlagen und neuer Verbündeter – erwähnte steigende Komplexität trägt ihren Teil hierzu bei.

Trotzdem kann ich "Grabesruhe" guten Gewissens empfehlen: ich habe an Harry einfach großen Gefallen gefunden; die Disposition als "Dunkler Held" ist von Beginn an recht klar und natürlich löst er die Schwierigkeiten unter diversen Opfern und natürlich ist es (meist) eindeutig gut gegen böse. Trivial kann man sagen - gleichzeitig werden aber diverse Elemente aus mythischen Überlieferungen u.ä. eingeflochten, welche ein wenig Tiefe geben. In erster Linie lebt der Roman aber vom Erzähler und der schnellen Handlung, die auch das Lesetempo hoch hält. Was soll ich weiter sagen? Manchmal reicht das eben.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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