Buch-Cover, Olivier Pauvert: Noir

Noir

Originaltitel: Noir [FR]
Genre: Science Fantasy
Verlag: Heyne
Seiten: 302
Erschienen: 03/2007 (Original: 2005)
ISBN: 978-3-453-67522-3
Preis: 8,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 2/5 Grimoires; 5/10 Punkte, Naja

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Wertung: 5/5 Grimoires; 10/10 Punkte, Ausgezeichnet

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Frankreich in naher Zukunft: die rechtsnationale National-Partei hat die Wahlen gewonnen und die absolute Macht im Staate inne. Ausländer werden diskriminiert, überall hängen Kameras und dokumentieren jeden Schritt. Der namenlose Protagonist des Buches wird wegen Mordverdachts verhaftet, doch noch auf der Fahrt ins Gefängnis erleidet der Transporter einen grauenhaften Unfall, alle Insassen sterben. Oder sollten es zumindest, denn mit einem Filmriss findet sich der Protagonist inmitten der Trümmer wieder, die Handschelle noch um den Arm, am anderen Ende das ausgerissene Gliedmaß des Polizisten.

Vollkommen verwirrt macht er sich auf und findet ein Haus, in dem ein Mann mit Down-Syndrom ihn befreit und mit einigen verwirrenden Aussagen entlässt. Schnell macht sich der Protagonist auf den Weg nach Nizza, wo er merkwürdiges Verhalten seiner Mitmenschen ertragen muss. Bald stellt er fest: er befindet sich zwölf Jahre in der Zukunft. Er hat kein Spiegelbild mehr, seine äußere Erscheinungsform ist ebenfalls die eines Menschen mit Down-Syndroms. Und er ist tot.

Verzweifelt macht er sich auf die Suche danach, was ihn hierhergeführt hat und welche Bestimmung er wohl vertritt. Nur einige Schwarze sind bereit, ihm zu helfen, und diese kämpfen einen aussichtlosen Kampf gegen die Regierung…

Man muss es klipp und klar sagen: das Buch ist ein ziemlicher Etikettenschwindel. So begrüßenswert es auch ist, dass die Frage nach dem Verfall der Bürgerrechte und der Rückkehr der Rechten derzeit in der Unterhaltungsbranche thematisiert wird – wo doch die eigentlichen Aufklärer, die Medien, derart versagen - , mit dieser Thematik hat das Buch herzlich wenig zu tun, auch wenn der Klappentext hier mit voller Absicht etwas anderes suggeriert.

In Wirklichkeit hat man es viel mehr mit einem Mysterythriller zu tun. Im Folgenden ein ziemlich dicker Spoiler, wer sich den Spaß nicht verderben will springe zum nächsten Absatz. Das beherrschende Thema ist eine Wunderdroge, welche die Nationalpartei erfunden hat um alle Menschen dazu zu bringen, phlegmatisch zu werden und sie zu wählen. Auch der Protagonist ist Opfer eines solchen Versuchs und wird im Folgenden alles daran setzen und sich rächen, während er von den gegen das Mittel immunen Schwarzen halbwegs unterstützt wird.

Die Atmosphäre ist generell von einem gewissen Surrealismus geprägt. Der Protagonist stolpert durch die Welt und tut und denkt Dinge, die sich vom Leser oft genug nur mit Mühe nachvollziehen lassen. Auch die Welt, durch die er sich bewegt, bleibt merkwürdig unscharf.

Dazu kommt der gewöhnungsbedürftige Schreibstil. Das Buch ist vollständig in der Ich-Perspektive gehalten, im Präsens geschrieben und versucht, die kruden Gedankengänge eines merkwürdig von seinem Schicksal unberührten Protagonisten deutlicher zu machen, ohne dass dies den Leser jemals in großartige Spannung versetzen würde. Besonders, wenn es Pauvert gerade geschafft hat, ein klein wenig Interesse an den wahren Hintergründen aufzubauen, wird dies mit einer geradezu belanglos-platten Erklärung wieder zunichte gemacht.

Somit bleibt das Buch ein gehypter Packen heißer Luft, um den man trotz des an sich anregenden Grundthemas besser einen großen Bogen macht. Zu viele Handlungsstränge versanden im Nichts, um hier noch eine auch nur durchschnittliche Bewertung vergeben zu können.

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Avatar von Katharina Rezension von: (Grimoires.de)
Katahrinas Lesekarriere begann mit Wendy und Mickey Mouse. Über Märchenmond gelangte sie zur Fantasy. Diese entachte auch eine regelrechte Bücher-Sammelwut in allen Bereichen. Am liebsten blieb ihr jedoch die Fantasy - und Vampire.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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