Buch-Cover, Charlaine Harris: Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Originaltitel: All Together Dead [AME]
Serie: Sookie Stackhouse (#7)
Übersetzer: Britta Mümmler
Genre: Phantastik
Verlag: dtv
Seiten: 399
Erschienen: 06/2008 (Original: 2007)
ISBN: 978-3-423-21068-3
Preis: 8,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Nach dem Sturm Katrina ist die Vampirgemeinschaft der Vereinigten Staaten ebenso betroffen wie die Menschen – genau genommen sogar stärker, denn New Orleans war Anne Rice sei Dank ihre Hochburg und ihre Anzahl schon immer geringer als die der Menschen. Dass es im Anschluss noch zu gewissen Schwierigkeiten kam in deren Verlauf der frischbackene Ehemann der Königin von Louisiana sein untotes Dasein für alle Ewigkeit beendete (und dass ihr damit sein gesamtes Territorium zufiel) machen die politischen Gegebenheiten im Vampirmilieu nicht gerade einfacher. Sookie Stackhouse, Kellnerin und Telepathin, steckt einmal mehr mittendrin, denn inzwischen ist sie die persönliche Telepathin der Königin und hat als solche auf dem Gipfeltreffen zu erscheinen. Zwar kann sie die Gedanken von Vampiren nicht lesen, aber diese haben fast immer menschliche Begleiter, die über die Pläne informiert sind. Doch kann Sookie der Königin helfen, die ein Vampirgericht wegen angeblichem Mord an ihrem Ehemann erwartet? Wer steht überhaupt auf wessen Seite? Und was ist mit den fanatischen Vampirhassern, die nur auf eine Gelegenheit warten, so viele Blutsauger wie möglich auszulöschen?

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.

"Eine Serie die süchtig macht" druckt dtv den Kommentar des Publishers Weekly mit aufs Cover. Dem kann ich mich in dem Sinne anschließen als dass ich gerne auch wieder zum neuen Sookie-Roman griff, als dieser erschien. Bei meiner letzten Sookie-Lektüre hatte ich jedoch drei Sookie-Romane hintereinander weg gelesen und dann eine gewisse Ermüdung festgestellt: der Plot ist eben recht schematisch. Sookie wird von Vampiren angeheuert, setzt ihre Fähigkeiten ein, gerät in Schwierigkeiten, rettet den Tag indem sie andere informiert (und sich dadurch für jene anderen unwillentlich immer interessanter macht) und hat nebenbei verschiedene romantische Probleme. In diesem Sinne ist die Serie nicht wirklich innovativ sondern setzt auf ein bekanntes Muster, das im ersten Roman etabliert wurde. Dies ist aber kein Makel – es sei denn man sucht gerade Innovation. Liest man mehrere Romane hintereinander weg, so kann sich leicht Lesemüdigkeit einstellen. Bei diesem neuen Roman, mit einigen Monaten Pause nach der vorigen Stackhouse-Lektüre, war ich jedoch wieder gefesselt. Ja, ich wusste was mich im Groben erwatet – die Details der Handlung sind aber wie üblich nicht vorhersehbar und ich greife gerne wieder zu Sookie.

Eine Serie bringt immer Probleme mit sich: Kann man einen Roman nur lesen, wenn man alle Vorgänger kennt? Bei manchen Serien ist dies nicht möglich; bei Sookie Stackhouse gibt es jedoch keine Probleme. Dies kann ich hier umso deutlicher sagen da ich auch einen Roman ausließ. Charlaine Harris gelingt es, in den ersten paar Seiten die Rahmenbedingungen der Welt gut darzustellen ohne auf einen Prolog oder sonstige abgehackte Textfragmente zurückzugreifen: alles wird an treffender Stelle von der Ich-Erzählerin wiedergegeben. Hilfreich ist ihr dabei natürlich das beinahe schon typische Treffen im „Fangtasia“ bei dem die anstehenden Dinge diskutiert werden aber eben auch in die neuesten Ereignisse geschaut wird. Auch die Nebenhandlungen laufen seit dem ersten Roman weiter und sind schnell en passent aktualisiert: Sookies Bruder, Sookies Freundinnen oder die anderen Bewohner von Bon Temps sind nach wie vor nur Nebenrollen, bringen aber gleichzeitig den größten Teil der (mehr oder weniger) menschlichen Gesellschaft in das Buch und markiert auch wechselnde Einstellungen zu Vampiren im nächsten Umfeld der Protagonisten. Natürlich werden auch die wichtigsten Handlungen der Vorromane thematisiert, die zwar nicht komplett verraten werden (man kann also auch in falscher Reihenfolge lesen) aber soweit nötig referiert werden - wiederum ohne offensichtlichen oder nervigen Plot Dump. Der interessanteste Rückblick findet sich hier wohl im Charakter Barrys, den Telepathen, den Sookie in Dallas entdeckte (siehe „Untot in Dallas“)

Auch der siebte Roman der Reihe bietet das bekannte Muster: Vampire die an die Öffentlichkeit getreten sind, andere Suprawesen, stets vermischt mit Erotik, einer Prise zynischem Sarkasmus und einem guten Schuss Außenseitertum. Die späteren Romane in der Serie sind dabei deutlich düsterer, nicht zuletzt aufgrund - hoch lebe die Ironie - der "Bruderschaft der Sonne", welche in ihrem Fanatismus eigentlich nur noch mit den übelsten Vorstellungen der Inquisition zu vergleichen ist. Analogien zu manch realer Gesellschaft kann man sicher ziehen und in jedem Fall muss man sich fragen, ob nicht jede Seite ihre ganz eigenen „Monster“ unter sich hat.

Vampire mal etwas anders - nach wie vor bleibt Sookie Stackhouse eine Empfehlung und prinzipiell auch in späteren Folgen für Erstleser zugänglich.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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