Buch-Cover, Andrzej Sapkowski: Die Zeit der Verachtung

Die Zeit der Verachtung

Originaltitel: Czas pogardy [POL]
Serie: Geralt-Saga (#4)
Übersetzer: Erik Simon
Genre: Fantasy
Verlag: dtv
Seiten: 397
Erschienen: 06/2009 (Original: 1995)
ISBN: 978-3-423-24726-9
Preis: 14,90 Euro (Softcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Cirilla, das Löwenjunge von Cintra, ist tot. So heißt es zumindest, doch in Wahrheit ist Ciri mit der Zauberin Yennefer unterwegs und auch Geralt hat nach wie vor ihren Schutz im Sinn. Während er auf die Dienste von Informanten zurückgreift um an den Zauberer Rience heranzukommen, spitzt sich die politische Lage zu. Agenten der Könige sind überall und versuchen Einfluss zu nehmen; Angriffsvorbereitungen werden auf allen Seiten getroffen; und die "Eichhörnchen", radikale Elben, setzen den Menschen weiterhin zu.

Ciri soll nun eine Ausbildung als Zauberin bekommen, doch auf dem Treffen der Zauberer kommt es zu einer Katastrophe, die in blutigen Kämpfen endet. Ciri flieht zu einem erratischen Portal, das sie an einen unbekannten Ort bringt.

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.

Wer vor allem die Kurzgeschichten kennt, sieht sich in den Romanen mit einer anderen Stimmung konfrontiert: Sie ist dunkler. Und die Handlung größer. Es stehen weniger einzelne Episoden mit Bezug zu Märchen und Erzählung im Mittelpunkt.

Nicht Hexer-Roman, sondern Ciri-Roman

Eigentlich muss man spätestens den zweiten Hexer-Roman in Ciri-Roman umbenennen. Dies merkte man schon beim ersten, ist doch Ciri das Zentrum der Handlung. Sicher: Geralt und Yennefer sind nach wie vor Figuren, welche die Handlung stark beeinflussen und gleiches gilt für viele Figuren, die aus den Episoden-Romanen (bzw. Kurzgeschichten) bekannt sind. Ciri ist auch noch jung und wird beschützt, kann nicht aus eigener Kraft agieren gegen eine Vielzahl an politischen Parteien, die Interesse an ihr haben.

Dies ändert sich im letzten Drittel des Buches, in dem Ciri schließlich allein, ohne Hilfe ihrer Freunde, einen Weg finden muss. Greife ich hier zu weit vor? Vielleicht - jedoch weniger als der Rückentext des Buches, eben jenes letzte Drittel wiedergibt. Hier tritt schließlich die Politik zurück und Ciri agiert erstmals eigenständig. Im Übrigen braucht wegen dieses Rückentexts niemand wie ich Angst zu haben, einen Band zwischen dem ersten und diesem versäumt zu haben – der Text bezieht sich einfach auf sehr späte Ereignisse.

Politik am Anfang

In den ersten beiden Dritteln dreht sich die Handlung um die Politik der verschiedenen Herrscher und der Zauberer, um Informationen und die Entwicklung der Welt. Wie kaum anders zu erwarten schreitet die Menschheit voran; Monster tauchen auf und werden erledigt, jedoch ist deren Bedrohung inmitten der Kriegsstimmung deutlich geringer spürbar als in den Episodenromanen.

Weniger Monster und Mythen

Das gilt auch für die vielen Anspielungen auf Mythologie, Legende und Sage. Ja, es gibt sie immer noch, diese sachten Verbindungen zur realen Welt, aber sie haben abgenommen. Und das ist schade, denn für mich machten sie einen Hauptreiz der Hexer-Reihe aus. Dies ist wohl der Preis, der zugunsten einer längeren, durchgehenden Romanhandlung gezahlt werden muss.

Diesen Preis kann Sapkowski zahlen: es gelingt ihm, die Spannung hochzuhalten; es gelingt ihm, so zu schreiben, dass man die unmittelbare Handlung nicht errät sondern mit Spannung erwartet, was genau passiert; es gelingt ihm, bisweilen den Leser zu verwirren um schnell danach den Betrug (für den Leser) aufzuklären, dem die Figuren aufgesessen sind.

Alles in allem ist auch der zweite Hexer-Roman eine echte Empfehlung der modernen Fantasy, für mich leider nicht ganz so gut wie die Episodenromane aber immer noch in der obersten Klasse der Fantasy.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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