Buch-Cover, Victoria Hanley: Das Licht des Orakels

Das Licht des Orakels

Originaltitel: The Light of the Oracle [AME]
Übersetzer: Anna Blankenburg
Genre: Kinderbuch oder Jugendbuch
Seiten: 359
Erschienen: 08/2005 (Original: 2004)
ISBN: 3-407-80958-1
Preis: 14,90 Euro (Hardcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 6/10 Punkte, Kann-Lektüre

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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Bryn sieht Dinge, die andere nicht sehen. Dies führt dazu, dass sie als unnütze Träumerin gilt. Außerdem bringt es sie in eine prekäre Lage, als sie einer Distelwolle hinterher rennt und direkt vor die Füße eines Pferdes läuft. Was die ganze Sache noch schlimmer macht: Der Reiter ist der Hohepriester des Orakels.

Wider erwarten bekommt Bryn jedoch keinen Ärger sondern wird im Gegenteil dazu ausgewählt, eine Ausbildung im Tempel zu bekommen. Recht schnell gerät sie mit einer verzogenen Adeligentochter aneinander, die fest überzeugt ist, vom Todesgott auserwählt zu werden. Auf der anderen Seite schließt sie Freundschaft mit einigen Helferinnen, die wie sie aus ärmlichen Verhältnissen stammen. Und dann ist da auch noch Kiran, der sich mit Tieren verständigen kann und mit dem Bryn zusammen arbeitet.

Schließlich zeigt sich, dass Bryns außerordentliches Talent zum Prophezeien - Teil ihrer eigenen seltenen Gabe - höchst gefährlich ist: Sie droht, dem Hohepriester bei seinen Plänen gefährlich zu werden, die nicht gerade im Sinne der Götter sind.

Das Buch erhält 6 von 10 Punkten.

"Das Licht des Orakels" ist ein Kinderbuch und dort auch richtig aufgehoben. Die gesamte Handlung ist sehr vorhersehbar und endet zumindest vorläufig in einem fast ausschließlichen "Happy End[ing]", das Negative rückt stark in den Hintergrund. Zudem ist es die übliche Geschichte vom armen aber talentierten Kind mit guten Freunden und der Gegen-Gruppe gemeiner Wohlhabender.

Aber gut, das allein wäre nicht allzu schlimm, denn die Geschichte wird trotz dem (mit Erfolg) immer wieder benutzten Plot durch ihre Ausführung interessant. Allerdings nicht übermäßig: Vieles ist vorhersehbar, lange bevor es tatsächlich passiert.

Für ein Kinderbuch finden sich außerdem viele Inversionen und - was viel schlimmer ist - Druck- oder Rechtschreibfehler. Wer einigermaßen fit ist, der wird sie einfach überlesen. Doch Kinder, die zu lesen beginnen oder Probleme in Rechtschreibung haben, sollten dieses Werk besser nicht in die Hände bekommen. Auch der Stil leidet bisweilen: Eine "Imbissbude" ist für ein mittelalterähnliches Umfeld völlig unangebracht.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Charaktere: Sie sind alle sehr eindimensional und verfallen auf Archetypen. Interessant ist allerhöchstens die Gabe der einzelnen Personen, die sie von Vögeln bekommen und anderen unbekannt sind. An weiteren Innovationen hat die Geschichte dann jedoch nichts zu bieten.

Wer eine Geschichte sucht, die auf typischen Klischees (reich gegen arm etc.) fusst und relativ weit vorhersehbar ist, der kann dieses Buch auswählen. Es ist nicht anspruchsvoll und auch gut in kleinsten Stücken lesbar, hat in Ansätzen auch gut ausgearbeitete Sozialstrukturen. Dem Status des Kinderbuches ist es dann jedoch geschuldet, dass die Charaktere einfarbig bleiben und nur Bryn wirkliche Aufmerksamkeit bekommt. Für Kinder/Jugendliche vielleicht interessant, für anspruchsvollere und erfahrenere Phantasten jedoch keine gute Wahl.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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