Buch-Cover, Herbie Brennan: Der Purpurkaiser

Der Purpurkaiser

Originaltitel: The Purple Emperor [EN]
Serie: Elfenkriege (#2)
Übersetzer: Frank Böhmert
Genre: Fantasy
Verlag: dtv
Seiten: 359
Erschienen: 05/2005 (Original: 2004)
ISBN: 3-423-24461-5
Preis: 14,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Wertung: 4/5 Grimoires; 8.4/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Das Elfenreich ist sicher. Mehr oder weniger sicher, schließlich läuft Lord Hairstreak immer noch frei herum. Doch derzeit gibt es keine direkte Gefahr und alles bereitet sich auf die Krönung von Prinz Pyrgus vor. Aber dann geschieht das Unglaubliche: Der ermordete Purpurkaiser ist wieder da - lebendig!

Offensichtlich wurde er widerrechtlich von den Toten erweckt. Was die Angelegenheit noch schlimmer macht, ist, dass er unter Hairstreaks Einfluss steht und dieser seinen "Tod" nur als vorübergehendes Koma ausgibt. Bald schon sind Pyrgus, Holly Blue und ihr neuer Torhüter Mr. Fogarty nach Haleklind verbannt - gemäß den neuen Wünschen des aus dem Koma erwachten Kaisers - und Assassinen auf dem Weg.

Henry, der eigentlich zu den Krönungsfeierlichkeiten anreisen sollte, weiß von all dem noch nichts. Er hat ganz andere Probleme: Die Fernbedienung für das Portal ist verschwunden und eine Eigenkonstruktion macht gewisse Probleme. So ein Biofilter hatte doch irgend einen Zweck...

Zuletzt sind da natürlich noch die inzwischen untergetauchten Chalkhill und Brimstone, die gar nicht daran denken, jegliche Ambitionen aufzugeben. Ebensowenig wie der Höllenprinz - die detonierte Weltenbrandbombe mag ein gewisser Rückschlag gewesen sein, doch es ist noch mehr als eine Rechnung offen.

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.

Wer das Elfentor mochte: zugreifen! Man wird es nicht bereuen.

Wie schon im vorigen Teil spielt die Handlung hauptsächlich im Elfenreich, das im Falle von Brennans Version eine ungewöhnliche Form von technologischer Magie entwickelt hat. Dies ist nicht so zu verstehen wie beispielsweise in Shadowrun. Vielmehr wirkt die Magie hier in diversen Apparaturen: aufzubrechende Kegel, Portale und dergleichen mehr. Sie ersetzt praktisch die Elektrizität und mehr, wird aber in ähnliche Apparate gebannt. Dementsprechend gilt nach wie vor vieles, was bereits zum ersten Teil von mir gesagt wurde: Puristen, die jegliche Technologie ab dem Schießpulver ablehnen, werden die Serie nicht mögen. Abgesehen davon sollte man in jedem Fall den ersten Teil lesen, es fehlen ansonsten einige Informationen.

Neben jenem vergleichsweise unüblichen Ambiente fällt Brennan vor allem durch seinen ungeheuren Wortwitz und seine Spielerei mit Worten auf, die sich auch teilweise ins Deutsche retteten. So trifft er relativ früh mit "Übersetzen" genau meine Gedanken - es passt nicht und es passt doch, wie schnell klar wird. Auch an anderer Stelle kommen gewisse Anspielungen durch - wobei durch die Übersetzung zwangsläufig Humorverlust entsteht ("Lime Hawk" beispielsweise wirkt im Deutschen nicht wie im Englischen, eine Übersetzung wäre jedoch lächerlich). Andere Situationskomik hingegen wirkt perfekt.

Der gesamte Humor ist allerdings immer nur sacht und nicht gehäuft wie bei einem Pratchett. Es ist keine humoristische Fantasy sondern nach wie vor handlungsorientierte (wenngleich mit verhältnismäßig häufig auftretender Situationskomik). Jene Handlung ist durchzogen von verschiedenen Intrigen und einer ganz neuen Partei, die niemand erwartet hat.

Ansonsten greift Brennan jedoch auf die bereits im Elfenportal eingeführten Charaktere zurück und erzählt deren Geschichte logisch weiter. Das ist bisweilen außerordentlich amüsant, als Manko mag man jedoch anführen, dass die Nebenhandlungen nicht immer zur Haupthandlung beitragen. Daraus - und aus dem Ende - wird dann auch klar: ein dritter Teil ist geplant.

Die Charaktere des ersten Teils entwickeln sich auch durchaus logisch weiter und man trifft auf alte Bekannte, die man sicher nicht erwartete - mitunter auch nicht in ihrer gegenwärtigen Situation.

Kleien logische Fehler unterläuft Brennan trotzdem: Eine Wunde verschwindet irgendwann plötzlich und ist später wieder da. Da es allerdings keine tödliche oder behindernde Wunde war, kann man hierüber durchaus hinwegsehen, was auch für andere Kleinigkeiten gilt.

Die Auflösung der Haupthandlung ist erfreulicherweise auch nicht allzu platt und ich bin erst wenige Seiten vor dem Ende hinter alles gekommen. Nun gut, hinter fast alles, denn wie ich sagte: Einige Nebenhandlungen schreien nach einem dritten Teil - und trotzdem ist die Handlung sauber abgescheschlossen. In jedem Fall werde ich einer der ersten sein, der diesen dritten Teil verschlingen wird!

Fazit: Top-Phantastik, wenn kein Nachschub kommt, schließe ich mich Eoin Colfers angedrohter Klage abermals an.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Zitat(e) aus dem Buch

  • Dieser Mann heiratet heute. Betet für ihn.

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