Buch-Cover, Bernhard Hennen: Die Ränke des Raben

Die Ränke des Raben

Serie: Das Schwarze Auge (#13)Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
Seiten: 364
Erschienen: 1996 (Original: 1996)
ISBN: 3-453-21391-2
Preis: 10,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Wertung: 4/5 Grimoires; 8.7/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Mahmuds Erzählung um Omar und Melikae ist längst nicht zuende. Nachdem er im Bettlerviertel übernachtet hat und eine treue Freundin gefunden hat erzählt er weiter:

Nachdem Neraida aus Unau geflohen ist musste sie ein heiliges Buch zurücklassen um wenigstens den Fußabdruck des Gottes retten zu können. Sie schafft es erneut über den Salzsee und ins Tal der Sieben Säulen, wo der Prophet sie erwartet und eine Aufgabe für sie bereit hält: Sie soll einigen Kasimiten als Führerin über den Salzsee dienen, so dass gefahrlose Überfälle auf die Truppen Al'Anfas möglich sind.

Melikae indessen sitzt in ihrem Palast und versucht dem Patriarchen Tar Honak so viel Schaden wie möglich zuzufügen indem sie seine Offiziere in Fallen lockt. Melikaes guter Ruf ist längst dahin, sie ist ehrlos und wird Hure genannt. In ihrer Verzweiflung findet sie schließlich den Entschluss, ihrem Leben ein Ende zu bereiten indem sie Omar in den Tod folgt und ihrem Volk zugleich noch einen letzten Dienst erweist: Sie will vor dem Patriarchen tanzen und ihn mit einem Schwertstreich töten...

Doch Omar ist nicht tot. Gwenselah, ein seltsamer Beni Geraud Schie fand ihn in der Wüste und rettete ihn um ihn zu einem Krieger auszubilden. Nach vielen Gottesnamen des Trainings macht Omar sich auf, Melikae wiederzufinden, seinen Lehrer an der Seite. Die Gerüchte über seine Geliebte lassen Omar nahezu verzweifeln und eines Nachts schleicht er sich in ihren Palast in Unau - wo er eine Fremde vorfindet.

Nur verwundet überlebt sein Gwenselah, der seinen Rückzug deckte, die Flucht. Was hat die Fremde zu bedeuten? Wo ist Melikae? Schon bald wird deutlich, dass die Ränke des Raben weit hinein reichen ins Land der Ersten Sonne und dass Omars weiterer Weg direkt nach Al'Anfa führt, wo Melikae sich befinden soll...

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten

Ein Roman aus Aventurien, der Welt des Rollenspiels "Das Schwarze Auge".

*Gelesen wurde die SONDERAUSGABE, welche alle 3 Bände der Trilogie zusammenfasst; es scheint jedoch als ob es keinerlei Änderungen gab. (Die ISBN ist die des Sammelbandes, ebenso der Preis, da die Einzelausgabe des 1. Teils nicht mehr verzeichnet ist.)

Bernhard Hennen versteht es weiterhin, die Geschichte um Omar und Melikae durch Mahmud erzählen zu lassen . Es entstehen mehr Verknüpfungen zu dem Reiter, der Mahmud auf den Fersen ist und der sich langsam nach Fasar durchfragt.

Langsam reift der Verdacht, wer der Reiter sein könnte (letztendlich kommen nicht allzu viele in Frage), und ebenso die wahre Identität Mahmuds oder seine Verbindung zum Reiter - es ist klar, dass Omars und Melikaes Geschichte etwas mit beiden zu tun haben. Dennoch schafft es Hennen, dass diese Spannung nicht genommen wird. Man vermutet zwar - und mag wie in meinem Fall auch ganz richtig vermuten - dennoch bleibt die Wahrheit bis zur dritten Nacht ungewiss.

Weiterhin wirken die Charaktere nicht einseitig und verfolgen ihre Ziele weiterhin mit den für sie typischen Mitteln, wenngleich z.B. Melikae in eine echte Krise gelangt. Der Beni Geraud Schie wirkt WIRKLCIH geheimnisvoll, nicht einfach nur als irgendeine Legende verarbeitet und dahin geklatscht. Auch nicht unsterblich und übermächtig, denn seine Verwundbarkeit ist überdeutlich.

Dennoch gefiel mir der zweite Teil in der Gesamtheit nicht ganz so gut wie der erste. Auch hier kam ich wieder an einer Stelle ins Stolpern, die sich erst im Nachhinein klärte. Wenngleich diese Klärung absolut logisch war, so warf sie mich dennoch aus dem Lesefluss und ich blätterte irritiert einige Seiten zurück, wann Melikae denn nach Unau zurückgekehrt sei.

Zum Lachen brachte mich beispielsweise die "Nachgestellte Schlacht um Unau" im Kolosseum von Al'Anfa - war da nicht 'mal was... ein gut plazierter Scherz in Manier der DSA-Redaktion. Denjenigen, die diese Scherze nicht mögen, kann man aber sagen, dass die Geschichte durchaus ernsthaft bleibt - mit den Realitäts-Anspielungen wird kein Schindluder getrieben.

Die Geschichte selbst muss besonders gegen Ende auf eine "Reihe von Zufällen" zurückgreifen, bei denen man - ganz Novadi - sagen kann, Rastullah habe es so gefügt. Anders sind einige Geschehnisse nicht gerade gut zu erklären. Wie kann der Patriarch in seiner eigenen Stadt scheitern, sich seiner Gegner zu entledigen? Aber ist es nicht auch gerade das, was ein Märchen ausmacht und von Zeit zu Zeit jedem zu passieren scheint?

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: Gast Bewertung: Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut (9) Datum: 21.02.2006 20:10:37
Ein Buch an das man länger "gebunden" ist als 2 Wochen. ein tolles Buch das einen Schweißperlen auf die Stirn treibt. Der Märchenerzähler spielt in seinem Märchen mit. Es verlaufen Geschichte und Realität. Netter Einfall. Auch kommt der Schauplatz fast perfekt zur Geltung. Jediglich an manchen Stellen hapert es mit der Logik.
Wann fährt der nächste Zug nach Unau?

 
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