Buch-Cover, Ralf Isau: Die geheime Bibliothek des Thaddäus Tillmann Trutz

Die geheime Bibliothek des Thaddäus Tillmann Trutz

Serie: Die Legenden von Phantásien (#1)
Autor: Ralf Isau
Genre: Phantastik
Seiten: 488
Erschienen: 10/2003 (Original: 2003)
ISBN: 3-426-19642-5
Preis: 18,90 Euro (Hardcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Wertung: 3/5 Grimoires; 6.9/10 Punkte, Kann-Lektüre

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Wenn man Karl Konrad Koreander eine Eigenschaft zuschreiben soll, so wird man nicht lange suchen: Zögerlichkeit. Bei allem, was er tut, überlegt er mehrfach, entscheidet sich, nur um im nächsten Augenblick doch wieder ins Grübeln zu kommen.

So auch, als er einer interessanten Annonce nachgeht: Herr Trutz sucht eine Hilfe - und einen möglichen Nachfolger - für sein Antiquariat. Nachdem er ein wenig zu spät war, steht Karl vor dem Laden und kann sich nicht entscheiden, einzutreten - tausend Gründe gäbe es, wegzugehen...

Letztendlich wird er jedoch von Herrn Trutz selbst hineingewunken. Alle Bedenken Karls scheinen unsinnig; den Alten stört es nicht, dass er zu spät kam, statt dessen horcht er Karl nur darüber aus, warum er sich für die Stelle interessiert und lässt ihn das Antiquariat erkunden.

Bei dieser Erkundung entdeckt Karl Unmengen an Büchern, die rein logisch gesehen, gar nicht in das kleine Geschäft passen. Als Herr Trutz erfährt, dass Karl an den verschiedenen Büchern Gerüche wahrnimmt, ist er mehr denn je überzeugt, dass Karl der richtige ist. Blitzschnell ist eine Übereinkunft getroffen - und ebenso schnell ist Herr Trutz verschwunden, dorthin wo Karl zuvor die Bücher fand.

Und er kehrt nicht zurück.

Als der verwirrte Karl die Papiere durchsucht, die Trutz ihm zurückgelassen hatte, findet er einen korrekten Arbeitsvertrag und eine Generalvollmacht, die ihn zugleich als Erben einsetzt - leider nicht unterschrieben. Auch der Anwalt des verschwundenen Trutz weiss nicht allzu viel Rat, ausser, dass Karl die Unterschrift holen sollte.

Also beginnt Karl die Suche nach seinem Arbeitgeber, dort, wo er verschwand: in dem riesigen Stauraum für Bücher. Bald schon stellt er fest, dass es in Wirklichkeit die Schwelle in die Phantásische Bibliothek war.

Und zu allem Überfluss scheint Herr Trutz, der Meisterbibliothekar, vor einem Jahr aufgebrochen zu sein, um das Geheimnis verschwindender Bücher aufzuklären, und spurlos verschwunden zu sein.

Karl bleibt nichts anderes übrig, als auf der Suche nach der Unterschrift dem Rätsel der Bücher zu folgen.

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten

Wer die Unendliche Geschichte las, hörte oder sah (verflucht sei jener Film, der mich bei Glücksdrachen noch heute an Wesen mit Hundeköpfen denken lässt! Immerhin war er prägend...), dem wird das Buch sofort vertraut sein. Schließlich ist es der Hauptcharakter, der viele Jahre später die Unendliche Geschichte an Bastian Balthasar Bux geben wird. Aber auch der Rest ist vertrauenerweckend: Phantásien ist eindeutig Endes Phantásien und selbst der Stil ist sehr, sehr gut getroffen bis hin zu übernommenen Phrasen ("Aber dies ist eine andere Geschichte..."). Dies würde nun leicht dazu führen, das Werk als Kopie oder sogar Plagiat zu bezeichnen und zu verdammen.

Es ist keine Kopie. Es ist kein Plagiat. Was mitunter daher rührt, dass Michael Ende selbst den Autor unterstützte - wen wundern da Ähnlichkeiten?

Ich schrieb, man fühle sich heimisch. Verstärkend kann man noch sagen: Alles ist bekannt. So die Zauberin Xayide, die hohlen Ritterrüstungen, der Wald des Vergessens, das Haus der Erwartungen und viele andere Dinge. Man kennt sie von irgendwo her; nicht unbedingt aus Endes Werk. Diese Subplots sind in der typischen Fassung Phantásiens logisch und bisweilen vorhersehbar. Allerdings kam nie Langeweile auf, was mich rückblickend richtiggehend wundert.

Die Geschichte trug sich immer selbst fort, Spannung blieb auf mehr als eine Art erhalten. Weniger "Wie endet die Geschichte" - dass Koreander das Antiquariat übernehmen wird, ist klar - sondern mehr "Was kommt als nächstes?".

"Die Geheime Bibliothek" ist ein Werk, dessen Hauptcharakter sich von einem Auftrag zum nächsten hangeln muss, um seine Ziele zu erreichen, was ein klein wenig störend wirkt. Das um sich greifende Nichts scheint den Bewohnern Phantásiens zu unwichtig zu sein, was ich manchmal nicht richtig nachvollziehen kann. Die Charaktere selbst sind ebenfalls typisch phantásisch: Für sich genommen verrückt, nicht einmal allzu tief gehend und nur in einzelnen Facetten vorhanden. Aber eben passend.

Um nicht in endloses Gerede zu verfallen: Wer "Die Unendliche Geschichte" mit Genuss las, der ist mehr oder weniger verpflichtet, hier zuzugreifen. Er wird es nicht bereuen.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


Zitat(e) aus dem Buch

  • [...]Endlose Anweiungen[...]angefangen bei A wie "Ablagesystem für Geschäftspapiere" bis hin zu Z wie "Zedernholzmöbel in der Veranda der Wohnung einmal jährlich einölen. [...] Das Dokument endete mit einem lapidaren Satz: Man kann es aber auch ganz anders machen.
  • PS: Sollten Sie auf den Gedanken kommen, das hier sei alles nur ein Traum - vergessen Sie es! Phantásien gibt es wirklich und Sie sind mittendrin.
  • "Und ihr habt eine Möglichkeit gefunden, um fixe Ideen an der Verflüchtigung zu hindern." "Wir bannen sie auf Notizblöcke. Simpel, aber genial, nicht wahr?"

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Lesermeinungen:

Name: Gast Bewertung: Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut (7) Datum: 11.07.2005 09:36:50
Das Buch war nicht ziemlich gut, aber ich muss ganz erhlich sagen es war doch bei manchen Stellen langweilig!

Name: Gast Bewertung: Wertung: 5/5 Grimoires; 10/10 Punkte, Ausgezeichnet (10) Datum: 14.12.2005 11:18:37
Ich fan das Buch genial und habe es mit viel Freude gelesen. Fans von Michael Ende und Phantásien kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

 
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