Buch-Cover, Tanja Kinkel: Venuswurf

Venuswurf

Genre: Historischer Roman
Verlag: Knaur
Seiten: 509
Erschienen: 10/2007 (Original: 2006)
ISBN: 978-3-426-63506-3
Preis: 8,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Wertung: 2/5 Grimoires; 5.8/10 Punkte, Naja

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Wir schreiben das Jahr 7 nach Christus, Handlungsort ist das historische Rom. Es regiert der Kaiser Augustus über das von Intrigen umsponnene römische Reich. Selbst vor seinem eigenen Haushalt machen diese Intrigen nicht halt- seine zweite Frau ist von Macht besessen, möchte ihren eigenen Sohn als Nachfolger auf dem Throne Romes sehen- einen Spross der Familie der Claudier anstelle eines Sprosses der Julier, die in direkter Linie von Julius Cäsar abstammen. Dies scheinen alle zu bemerken außer dem Kaiser Augustus selbst.

Mitten in diese stürmische Zeit gelangt Andromeda, eine Zwergin, die von ihrem Vater in die Sklaverei verkauft wurde und letztendlich im Haushalt der Enkelin von Kaiser Augustus, Julilla, landet. Die Interessen könnten nicht verschieden sein: Julilla kämpft mit allen Mitteln um eine julische Thronfolge, Andromeda kämpft um das nackte Überleben und ihre Freiheit....

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.

Das Buch beginnt mit einer historischen Zeittafel, vom Herrschen Julius Cäsars ab bis 7 anno domini, dem Einstieg zu dem vorliegenden Geschehen. Schon hier wird deutlich, daß Tanja Kinkel sich intensiv mit dem alten Rom auseinander gesetzt hat, viele Recherchen betrieben hat. Dies verfestigt sich im weiteren Verlauf des Romanes: Die damalige Lebensweise auf dem Lande als auch die in der Großstadt Rom werden authentisch wiedergegeben, auch kristallisiert sich ziemlich schnell das Fundament des damaligen Wohlstandes des römischen Klerus heraus: die Sklaven.

Andromeda wuchs auf dem Lande als Tochter eines einfachen Bauern auf, im Prinzip ein ganz gewöhnliches Mädchen, hätte sie nicht im Kindesalter irgendwann einfach aufgehört zu wachsen. Sie ist keine von denen damals als Attraktion sehr beliebten Mißgeburten, mit disproportionalen Gliedmaßen o.ä., nein, sie ist einfach ein sehr kleiner Mensch. Nicht größer als ein 8 oder 10jähriges Kind hat sie im harten Alltag einer einfachen Bauernfamilie jedoch keine Zukunft. Und so wird sie von ihrem eigenen Vater als Sklavin verkauft, damit der Rest der Familie den Winter überstehen kann.

Schon immer träumte Andromeda von der schillernden Stadt Rom, die sie bisher nur aus Erzählungen kannte. Doch der Glanz der großen Stadt bekommt ziemlich schnell blinde Flecken als sie als Gauklerin von einem Filzhutträger (Filzhüte waren das Zeichen ehemaliger Sklaven, welche von ihren Besitzern in die Freiheit entlassen wurden) gekauft wird und in dessen illegalen Bordell wohnen muß.

Sehr liebevoll beschreibt Tanja Kinkel die aufgeweckte Andromeda und ihren sehr radikalen Prozess des Erwachsen werden. Als Leser empfindet man sowohl tiefe Sympathie für Andromeda, als auch tiefe Antipathie gegenüber den Personen welche Andromeda schaden wollen. Mal wieder schafft es Tanja Kinkel den Leser zu fesseln, zieht einen sehr schönen Spannungsbogen durch das Buch. Nur vereinzelt treten Nebenschauplätze auf, die für die eigentliche Handlung nicht relevant sind, welche aber diese ergänzen und bereichern.

Auch positiv aufgefallen ist in der vorliegenden Taschenbuchausgabe von Knaur der umfangreiche Anhang: Hier finden sich gestrichene Szenen aus dem Manuskript zu diesem Buch, welche den einen oder anderen Charakter umschreiben, seine Beweggründe näher beleuchten. Auch vorhanden ist ein Verzeichnis dessen, was damals gebräuchlich war: Speisen, Feiertage, Rituale, alltägliche Verrichtungen etc. werden näher beleuchtet.

Ein durch und durch empfehlenswertes Buch, für Liebhaber historischer Romane eine Pflichtlektüre. Allen die sich nach dem lesen dieser Rezension nun fragen, wie den der Titel „Venuswurf“ zustande gekommen ist, dies unbedingt erfahren wollen, sei gesagt: Leset und genießet!!!

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Avatar von Zottel Rezension von: (Grimoires.de)
Zottel war einst riesiger Wolfgang Hohlbein-Fan, aber das hat nachgelassen. Inzwischen schätzt er alle guten Bücher, die sich so in seinen Regalen tummeln.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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