Romantic Fantasy

Romantische Fantasy - Godspeed

In Romantischer Fantasy stehen weniger Kämpfe als das soziale Gefüge im Mittelpunkt der Handlung. Und natürlich die Liebe. Sexy Vampirin? Muskelbepackter Werwolf? Strahlender Ritter? Verführerische Dämonin? Schließt man in die Gattung auch Paranormal Romance oder Supernatural Romance ein, gehören auch diese oft ähnlichen Bücher hinzu. In diesem Sinne ist sie eine Untergattung der Romantic Fantasy. Einer anderen Einteilung nach unterscheidet sie sich stark und betont ein einzelnes übernatürliches Element innerhalb unserer Welt.

Bücher

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Das Reich der Sieben Höfe: Silbernes Feuer

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Total verschossen - immer Ärger mit dem Liebesgott

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Call of Crows - Enthüllt

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Die Fabelmacht-Chroniken: Flammende Zeichen

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Throne of Glass - Der verwundete Krieger

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Throne of Glass - Die Sturmbezwingerin

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Das Reich der Sieben Höfe: Sterne und Schwerter

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Das Reich der Sieben Höfe: Flammen und Finsternis

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Call of Crows - Entfacht

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Das Reich der Sieben Höfe: Dornen und Rosen

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Throne of Glass - Kriegerin im Schatten

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Die blutroten Schuhe

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Throne of Glass - Die Erwählte

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Stille Nacht. Magische Liebesgeschichten

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Engelsblut

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Küssen auf eigene Gefahr

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Engelszorn

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Das Feenorakel

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Angel Eyes - Zwischen Himmel und Hölle

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Vampirdämmerung

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Elfenkind

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Amanda - Deine Seele so wild

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Schwarze Lust

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Geheimnisse der Nacht

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Silberlicht

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Magische Versuchung

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Engelskuss

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Ein Vampir kommt selten allein

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Todesfluch

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Manche lieben's heiß

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Seelenjäger

Seelenjäger

Kuss der Finsternis

Kuss der Finsternis

Gefährtin der Schatten

Gefährtin der Schatten

Verlockende Gefahr

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Die mit dem Werwolf tanzt

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Feuer und Flamme für diesen Mann

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Unsterblich wie die Nacht

Unsterblich wie die Nacht

Das Zeichen

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Vampirherz

Vampirherz

Menschenkind

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Dämmerung des Herzens

Dämmerung des Herzens

Janusliebe

Janusliebe

Wolfsgesang

Wolfsgesang

Nacht des Begehrens

Nacht des Begehrens

Jäger der Nacht

Jäger der Nacht

Leopardenblut

Leopardenblut

Wolfskuss

Wolfskuss

Dunkles Erwachen

Dunkles Erwachen

Romantic Fantasy

Romantische Fantasy (gelegentlich auch verkürzt zu Romantasy) ist ein Subgenre der Fantasy, das als eine zentrale Handlung eine Liebeshandlung bzw. Romanze beinhaltet. Sie spielt somit auf der Grenze zwischen Phantastik und Romanze. Zwar tauchen Liebesbeziehungen auch in „allgemeiner“ Fantasy auf (Beispiel: Aragorn und Arwen) aber hier sind dies meist einzelne Episoden oder untergeordnete Handlungen. Es ist fast schon genretypisch, das jeder Held eine Geliebte findet (oder auch jede Heldin einen Geliebten).

Im Gegensatz zur eher martialisch orientierten Sword and Sorcery betont Romantic Fantasy das Zwischenmenschliche, insbesondere die romantische Beziehung der Hauptfiguren. Diese ist in der romantischen Fantasy ein oder sogar der zentrale Plot und läuft mindestens gleichberechtigt neben einer fantastischen Auseinandersetzung.

Probleme bereitet die Abgrenzung zu „realistischer“ Romantik in Werken, die mögliche Magie nur andeuten. In Richtung Fantasy ist die Abgrenzung zu Ritterromanen schwer möglich – man bedenke nur, dass diese ebenfalls als Romanzen (Romaunces) bezeichnet wurden; in den spätmittelalterlichen ist das Ritter-und-Lady-Motiv fast allgegenwärtig.

Vereinzelt taucht auch der Begriff Erotische Fantasy auf. Die Abgrenzung besteht hier meist in der Explizitheit der Darstellung und dem Fokus auf dem, was dargestellt und was nur angedeutet wird.

Typische Handlungen der Romantic Fantasy

Romantic Fantasy bedient sich bei den Handlungen aus dem gesamten Fundus der Fantasy. Dabei kommen einige Plots besonders häufig vor:

  • Der / Die (meist junge) Protagonist(in) entflieht seinem oder ihrem bisherigen Leben und entdeckt dabei besondere Fähigkeiten, rettet ein Königreich oder die Welt oder Ähnliches.
  • Mitunter schließt sich auch eine Gruppe von Menschen mit besonderen Fähigkeiten zusammen - unter Umständen geächtet von der restlichen Gesellschaft.
  • Eine dritte Möglichkeit ist jemand, der seine große Liebe verliert und verzweifelt aber durch Mühsal und harte Arbeit am Ende eine neue Liebe.

Diesen Plots ist gemein, dass sie nicht ohne die Gesellschaft als ganze funktionieren. Es gibt ein Element, in dem sich die Hauptfiguren vom Rest der Gesellschaft isolieren und aus dem Bekannten ausbrechen. Allerdings ist es nicht das Ziel, als individueller "Einsamer Wolf" zu leben. Romantic Fantasy ist gewissermaßen der Gegenentwurf zum einsamen Wolf (und damit der Sword & Sorcery): Die Protagonisten suchen Freunde, Liebe, ihren Platz in der Welt. Dementsprechend sind die Handlungen stark von Beziehungen der Figuren untereinander geprägt. Deren Stand in der Welt eröffnet wiederum eine politische Dimension.

Am Ende eines Romantic Fantasy Romans finden die Hauptfiguren meist einen Platz in der Welt und häufig ihre große Liebe. Der Umschwung geschieht dabei in der Regel graduell und nur selten mit einer plötzlichen "Liebe auf den ersten Blick", nicht zuletzt, da dies überzeugender wirkt. Liebestränke oder Liebeszauber treten gelegentlich auf, jedoch fast ausschließlich als falscher Weg, der nie richtig funktioniert.

Wie in Gut-gegen-Böse-Fantasy kann es einen Endkampf gegen einen Oberschurken geben. Ein direkter Kampf mit Waffen bis zur Vernichtung einer Seite bleibt jedoch häufig aus: Romantic Fantasy ist diplomatischer, bietet andere Auswege als eine tödliche Konfrontation. Häufig ist sie auch nicht ein pures, unverbesserliches Böse, sondern trägt einige sympathische Züge und ist u. U. durch Extremismus fehlgeleitet.

Romantic Fantasy und andere Fantasy

Romantische Fantasy beeinflusst vor allem Handlung und Stimmung gegenüber anderer Fantasy. Am deutlichsten wird dies vielleicht bei der Magie: In der Romantic Fantasy gilt sie selten als zerstörerisch. Sie ist vielmehr komplex und verführend, Teil der natürlichen Welt und basiert häufig auf den klassischen Elementen. Sie ist nicht ausbeuterisch, sondern basiert auf einer Synthese zwischen der Welt und dem Magieanwender. Natürlich kann sie auch hier als zerstörend auftreten - gerade bei Schurken - wird aber gelegentlich als besonders starke Emotion gedeutet, der lediglich der passende Kanal fehlt.

In vielen Büchern nehmen Protagonisten das Magische gar nicht wahr, setzen sie vielmehr als natürlichen Teil ihres Wesens ein. Das gilt besonders für einige mythologische Geschöpfe wie etwa Sirenen: In "normaler" Fantasy sind sie meist Monster, die Seeleute ins Verderben locken; in Romantischer Fantasy können sie hingegen sanftmütig sein. Ihr Gesang ist auch hier verführerisch - aber lediglich natürlich und nicht zwangsläufig böswillig, vielleicht sogar heilend oder aus ehrlicher Sehnsucht geboren.

Misstrauen und Furcht gegenüber Magie entsteht daher meist aus Furcht oder Ignoranz. Auch ein böser Zauberer war in der Regel nicht von Beginn an böse, sondern wurde erst zum Missbrauch seiner Macht verleitet - durch Ausgrenzung, Versuchung, Tragödie - oder ungezügelter Begierde. Dementsprechend ist er nicht durch seine Zauberei an sich böse, sondern nur durch ihre missbräuchliche Nutzung, was wiederum eine Rettung ermöglichen kann.

Im Weiteren ist Romantic Fantasy "sozialer" eingestellt als Sword and Sorcery und andere konfliktbetonte Fantasy. Sie ist diplomatischer und sucht häufiger Wege, einen Konflikt ohne Waffen zu beenden. Sie hat einen leicht längeren Blick als nur das Besiegen eines Feindes: Nicht der Tod des Schurken ist ein erfülltes Ziel, sondern das Erreichen einer stabilen neuen Ordnung, das Zusammensein mit Geliebten und Freunden. Harmonie, Verständnis und Freundschaft gehen über Konflikt, Triumph und Vorherrschaft.

Romantic Fantasy = Fantasy Romance?

Einige Verlage, besonders im englischsprachigen Raum unterscheiden zwischen Romantic Fantasy und Fantasy Romance. Damit versuchen Sie, die dominierende Qualität des Werkes zu betonen: Romantic Fantasy tendiert stärker zum Genre der Romanze; Fantasy Romance hingegen tendiert stärker zur Fantasy. Diese Abgrenzung ist jedoch auch durch die Lesart bestimmt und daher problematisch: Für den einen Leser sind unterschiedliche Elemente wichtiger als für den anderen.

Die meisten Verlage verzichten auf eine derartige Unterteilung. Romantic Fantasy wird sowohl in Fantasy- als auch in Romantik-Verlagen und -Reihen veröffentlicht.

Romantic Fantasy und Ritterroman

Eine besondere Verbindung besteht zwischen Romantic Fantasy und dem Ritterroman, auch bekannt als (Chivalric) Romaunce. Ursprünglich bezeichnete Romaunce einen Roman in der Gemeinsprache. Auch die heutige Bedeutung von Romanze kommt von diesen Romanen und gründet vor allem auf dem mittelalterlichen Ideal der Höfischen Liebe.

Romantic Fantasy übernimmt oft (aber nicht notwendigerweise) einige weitere Motive des Ritterromans: Zunächst spielt bereits Fantasy häufig in einem Setting, das einem verklärten Mittelalter sehr nahe kommt. Viele Einzelmotive wie der fahrende Ritter, der Held, der Drachentöter, der (heimliche) Königssohn werden aus dem höfischen Roman übernommen. Könige und Königinnen, Turniere, Drachen, Riesen oder Monster als "natürliche" Unholde sind häufig - und natürlich ist die Belohnung die Hand der Angebeteten.

In der romantischen Tradition steht auch der Minne- bzw. Liebesdienst. In einem Fantasy-Setting mit Barde und Troubadouren fügt sich dieser passend ein. Die Erhebung zum Ritter ist für den Fantasyhelden oft eine Voraussetzung, standesgemäß um seine Geliebte werben zu können. Gleichzeitig ist es eine Eingliederung in die Gesellschaft auf einem angesehenen, geachteten Posten. Das höfische Ideal der Minne ist zudem distinktiv dem Kreis der Zivilisation zuzuordnen: Durch die Befolgung dieses Ideals gliedert sich der Held in die Gesellschaft ein.

Moderne Ritterromane basieren häufig auf bekannten Sagenkreisen (insbes. König Artus), unterscheiden sich jedoch deutlich von mittelalterlichen Werken; Neuinterpretationen im jeweiligen Zeitgeist sind häufig und für verschiedene Altersstufen verfasst. Die meisten Ritterromane haben eine einzige Romanze als Zentralmotiv (z. B. Tristan und Isolde) oder zahlreiche kleinere als Nebenmotiv. Dies gilt sowohl für klassische als auch moderne Ritterromane.

Wohl bekannteste Handlung ist die Rettung einer Edeldame in Not. Hier zeigen sich auch die Unterschiede: Trug die Dame in der klassischen Romaunce kaum individuelle Züge, so wird sie in moderner Romantic Fantasy zunehmend zu einem der Hauptfigur gleichberechtigten, ausgestalteten Charakter. Sie will nicht nur gerettet und geheiratet werden, sondern sucht einen Partner - ebenso will der Held nicht einfach nur irgendeine Edeldame ehelichen, sondern Erfüllung finden. Dies zeigt auch die geänderte Gesellschaft: War eine Ehe einst wirtschaftlich sinnvoll bis notwendig, dient sie heute der Erfüllung gegenseitiger Liebe.

Romantic Fantasy und Paranormal Romance

Manche sehen Paranormal Romance als eine weitere Unterart der Romantic Fantasy. Andere definieren sie anders, enger - und für sie ist Romantic Fantasy selten zugleich Paranormal Romance im engeren Sinne. Dieser engen Definition nach spielt eine Paranormal Romance in unserer Welt mit all ihren normalen Merkmalen in denen einzelne mythische/übernatürliche Wesen existieren. Ein Beispiel sind die bereits erwähnten Sirenen, die durchaus neu interpretiert werden können und etwa einsam Anschluss suchen.

Bei einer für sich existierenden Fantasywelt (Sekundärwelt) gehören solche Wesen als natürlicher Teil zu jener Welt: Untote, Sphinxen, Sirenen, Werwölfe, sogar Götter und ihre Avatare sind innerhalb einer fremden Fantasywelt vollkommen normal und nichts Paranormales. Ein Roman wird daher meist als Romantic Fantasy ODER Paranormal Romance vermarktet.

Allerdings kann man den Begriff Paranormal Romance auch weiter fassen und als Romanze mit für uns nicht normalen Wesen interpretieren. In diesem Fall wäre eine Fantasy-Liebesgeschichte in einer anderen Welt zwischen Sirene und Mensch durchaus auch Paranormal Romance.

Paranormal Romance

Betrachten wir Paranormal Romance für sich und genauer, so sehen wir eine Untergattung oder Gattungsmischung. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Romanze bzw. der Liebesroman. Das Paranormale Element kann sowohl durch Fantasy als auch Science-Fiction (oder seltener Horror) beigesteuert werden. In beiden Fällen und in Abgrenzung zum "realistischen" Liebesroman ist ein paranormales (von unserem Normalen abweichendes, übernatürliches) Element vorhanden. In den meisten Fällen verfügt der oder die Geliebte über besondere Fähigkeiten wie Magie oder Telekinese; oder er/sie gehört einer anderen "Rasse" wie Werwolf, Geist oder Vampir an. Für manche genügt auch ein "normaler" Mensch mit magischen Fähigkeiten. Häufig spielt Paranormal Romance vor einem Urban Fantasy Hintergrund - dies ist das Kriterium "unsere Welt, mit (einem) übernatürlichen Wesen.

Paranormal Romance vs. Supernatural Romance

Auch Supernatural Romance taucht gelegentlich als Genrebeschreibung auf. Oft ist es einfach eine andere Bezeichnung für die hier als paranormal beschriebenen Spielarten der Fantasy Romance und die beiden Begriffe werden undifferenziert verwendet.

Gelegentlich wird jedoch eine feinere Unterscheidung getroffen. Nach dieser ist paranormal was zwar durch die Wissenschaft nicht erklärt werden kann, aber möglicherweise irgendwann erklärt wird. Hierunter fallen Vampire, Werwölfe und Co. Etwas das supernatural bzw. übernatürlich ist bleibt hingegen auf ewig außerhalb des Erklärbaren. Als Beispiele werden Seelen, Gott oder das Leben nach dem Tod genannt.

In meinen Augen gibt es aber kaum einen zwingenden Grund, warum das eine aber nicht das andere erklärbar sein soll. Daher wird hier nicht genauer zwischen Paranormal Romance und Supernatural Romance unterschieden.

Paranormal Romance und Gothic Fiction

In einigen Elementen ist die Gothic Fiction (bzw. der deutsche Schauerroman) ein Vorgänger der Paranormal Romance. Dies trifft weniger auf die Werke zu, die am Ende eine mundane Erklärung erlauben. Romane wie Dracula beinhalten jedoch bereits das Element des Übernatürlichen (Vampire). In diesem Beispiel ist auch die erotische Spannung zwischen Dracula, seinen Opfern und seinen Töchtern ein Thema - eine echte Romanze ist hingegen eher schwer hineinzuinterpretieren.

Oft ist in Gothic Fiction ein (scheinbar) übernatürliches Element (z. B. ein Fluch) vorhanden, das Liebende überkommen müssen, um zusammenzufinden. Varianten des Pygmalion-Mythos und auch Frankenstein tragen ebenfalls deutliche Unterschiede zur heutigen Paranormal Romance. Vor allem ist das paranormale Element in ihnen schrecklich und bedrohlich. Diese Eigenschaften sind auch in der Paranormal Romance vorhanden. Die mit ihnen einhergehenden Probleme werden jedoch meist durch romantisch-erotische Anziehung überlagert und finden tendenziell eher ein glückliches Ende.

Paranormal Romance und Urban Fantasy

Die häufigste Form der Paranormal Romance ist eine Kombination mit Urban Fantasy. Gerade seit Beginn der 2000er-Jahre ist diese Art Roman zunehmend beliebt: Autorinnen verweben reales, zeitgenössisches Leben mit übernatürlichen Wesen. Dies geschieht deutlich öfter mit Wesen aus dem Bereich der Fantasy und Mythologie als aus dem Bereich der Science-Fiction.

Wird die Paranormal Romance betont oder sogar beworben, steht meist die Beziehung der Figuren im Vordergrund. Urban Fantasy hat hierbei den Vorteil, dass die Welt nicht erklärt werden muss: Zu wesentlichen Teilen ist sie deckungsgleich mit unserer, lediglich ergänzt um einige übernatürliche Elemente.

Paranormal Romance und Liebesromane

In der klarsten Form der Paranormal Romance steht (wie im Liebesroman) eine Liebesbeziehung im Vordergrund. (Noch häufiger ist diese Beziehung ein Nebenplot.) Diese Beziehung kann in beiden Gattungen sehr unterschiedlich sein: Beide lieben einander, trauen sich aber nicht, ihre Gefühle zu äußern; gesellschaftliche oder familiäre Verbote; zunächst einseitige Liebe und ein Werben; einseitig oder beiderseitig, womöglich eine Dreiecksbeziehung ... Meistens finden die Liebenden am Ende zusammen oder einen noch besseren Ausgang.

Wesentlicher Unterschied zwischen realem Liebesroman und Paranormal Romance ist damit das phantastische Element. Ein Vampir, Werwolf oder auch Telekinetiker als Liebhaber ist ungewöhnlich und dadurch reizvoll. Sie eröffnen für den (normalen) Partner eine ganz neue Welt, die mit der häufig als langweilig dargestellten Menschenwelt kontrastiert - umso mehr, wenn die Existenz der Paranormalen nicht allgemein bekannt ist.

Durch die Sekundärwelt der Paranormalen kommt es häufig auch zu Gefahren, die in der menschlichen Gesellschaft nicht existieren. Action ist häufiger präsent als in Liebesromanen, da Konfrontationen direkter, unabhängig von menschlichen Gesetzen ausgetragen werden. Viele Paranormale (gerade Werwölfe und Co) werden ursprünglicher, wilder dargestellt als Menschen - und ihre besonderen Fähigkeiten ermöglichen auch ungewöhnliche Sexszenen.

Im Kern bleibt auch Paranormal Romance jedoch ein Liebesroman, der lediglich um besonders exotische Elemente ergänzt wurde.

Paranormal Romance und Science-Fiction

Science-Fiction verändert das Setting meist Richtung Zukunft oder geht von wissenschaftlichen Experimenten oder Erfindungen aus, die es (noch) nicht gibt.

Als paranormal denkbar sind Menschen, die durch Evolution oder Genexperimente paranormale Fähigkeiten entwickelt haben und quasi eine eigene Rasse bilden. Nicht selten werden dabei Wesen erschaffen, die sich mit den mythologischen Wesen der Fantasy decken, z. B. Androiden (Golems) oder Chimären (Werwölfe ...).

Meist ist Paranormal Romance Soft Science-Fiction, d. h. die wissenschaftliche Begründung der Modifikation oder Evolution ist eher vage oder gar nicht begründet. Die Romanze steht im Vordergrund, nicht das wissenschaftliche Gedankenexperiment.

Jayne Ann Krentz sagte, diese Bücher sind im Kern klassische Romanzen oder Liebesromane, die einfach nur auf anderen Welten spielen. (Quelle) Ich würde hier leicht anders argumentieren, dass nur eine andere Welt nicht ausreicht. Nur die Handlung auf "Erde-2" zu verlegen, die mit unserer Erde identisch ist, ändert nichts. Stattdessen muss mindestens ein un-normales Element enthalten sein, z. B. Aliens (als potenzielle Geliebte).

Eine Paranormal Romance kann auch Elemente von Science-Fiction UND Fantasy verwenden: Dies ergäbe eine Welt wie in Shadowrun in der sowohl Magie als auch Technologie in einem Urban Fantasy Setting existieren.

Zeitreise als Paranormal Romance

Eine besondere Form in einer weitgefassten Definition von Paranormal Romance sind Zeitreisende. Diese sind ganz normale Menschen ohne besondere Fähigkeiten - wenn man ihre Zeit als Grundlage nimmt. In einer anderen Zeit verfügen sie hingegen über noch unentdecktes Wissen oder wieder vergessene Fertigkeiten.

Der oder die Zeitreisende findet sich in einer anderen "Welt" wieder, in anderer Umgebung und Gesellschaft. Diese wirkt zwar in manchen Aspekten vertraut, ist in wesentlichen Punkten aber anders: Andere Moral, anderer gesellschaftliche Norman, ja sogar andere Fakten gelten hier. Die Liebesbeziehung mit einer Figur der Zeit ist ein häufiger Nebenplot in Zeitreiseromanen. Der Zeitreisende ist in diesem Sinne das paranormale Wesen, ob als solches erkannt oder nicht. Auch, wenn er als normaler Mensch gilt, ist er in der Regel doch seltsam und anders.

Zielgruppe: Frauen

Liebesromane, Paranormal Romance und Romantic Fantasy werden überwiegend von Frauen für Frauen geschrieben bzw. so vermarktet. Männliche Autoren existieren, sind jedoch in der Unterzahl. Heldinnen oder Protagonistinnen deutlich häufiger als Männer, die meist die zweite Hauptrolle spielen.

Dennoch sind Paranormale Romanzen für Männer meist zugänglicher als klassische Liebesromane. Dies liegt an der zweiten Gattung, Fantasy, Horror oder Science-Fiction. Von dieser übernimmt die Paranormal Romance Gefahren, Quest-Strukturen, Monster und ganze Plots. Als Konsequenz ist Paranormal Romance actionreicher als reine Liebesromane, was Männer stärker anspricht.

Das letztendliche Ausmaß zwischen Schwelgen und Schwärmen sowie Action variiert stark je nach Autor, Serie und einzelnem Roman; von der Frau (dem Mann) im Mittelpunkt bis zur Romanze als Nebenhandlung. Interessanterweise gibt es durchaus übernatürliche Wesen, die gerade Männer ansprechen sollten, wie etwa Sukkubi oder Sirenen. Paranormal Romance für Männer scheint jedoch trotzdem selten.

Quellen und Verweise

Titelbild: "God Speed" (1900), Öl auf Leinwand von Edmund Leighton via Wikimedia Commons, PD.

Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Genre-Info wurde veröffentlicht am und zuletzt geändert am .

 
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