Transsilvanien

Transsilvanien: Torturm, Glockenturm, Sakristeiturm (Jakobsdorf

Transsilvanien, Siebenbürgen - höchstens New Orleans lässt den Fantasy-Fan ebenso schnell "Vampire!" rufen wie der Name dieser rumänischen Region. Zurück geht dies einerseits auf Dracula, den "Stammvater" des modernen Vampirs, anderseits auf dessen historischem Vorbild Vlad III. gennannt Tepes (Pfähler) und Draculea (Sohn des Drachen).

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Heimat der Vampire(?!)

Transsilvanien ist eine Region im südlichen Karpatenraum, die ab 900 durch Ungarn und ab Mitte des 12. Jahrhunderts durch Siedler von Rhein und Mosel bewirtschaftet wurde. Das spiegelt sich noch heute im Namen Siebenbürgen wider wie auch in den Namen der wichtigsten Städte (Hermannstadt, Kronstadt, Mühlbach ...). Weitere Siedler folgten in der Zeit der Gegenreformation.

Aber wo bleiben bei all dem die Vampire? "Schuld" ist Bram Stoker, der Teile seines Romans Dracula in Transsilvanien spielen lässt. Das historische Vorbild moderner Vampire hatte mit Transsilvanien zwar eher wenig zu tun, aber die Region blieb bis heute mit den Vampiren verbunden.

Die Wildheit der Region trug vermutlich ebenfalls dazu bei, dass sich Erzählungen um verschiedene Schauergeschichten hielten. Noch heute existiert in den rumänischen Karpaten das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas und Wölfe, Bären, Luchse und andere Großraubtiere haben hier eine feste Heimat, die aktiv geschützt wird. Eine Region also, die unberührt ist von moderner Zivilisation und in der so manches Monster sich verstecken könnte. Nicht umsonst kann man Transsilvanien übersetzen mit Land hinter den Wäldern - also ganz weit weg von allem, was sicher ist.

Historisches Vorbild der Vampire: Vlad III. Draculea

Portrait von Vlad TepesPortrait von Vlad Tepes
Aber zurück zum Vorbild der Vampire: Vlad III. Tepes Draculea war Vorbild für Bram Stokers Dracula. Über ihn gibt es verschiedene Geschichten seiner Brutalität und seines Sadismus. Die bekannteste dreht sich um seine vorgezogene Hinrichtungsmethode, das Pfählen. Dabei wurden die Opfer teils längs durchbohrt; ihr eigenes Gewicht zog sie zu Boden ohne dass lebenswichtige Organe zerstört wurden - das Leiden konnte Tage dauern. Und natürlich ist das Pfählen eine klassische Methode zur Vernichtung eines Vampirs.

Zahlreiche andere Geschichten machten Vlad zu einer Verkörperung des Bösen. Vieles ist aber vermutlich Fiktion - genannte Opferzahlen übersteigen die Bevölkerung der Region bei weitem. Außerdem genoss Vlad in Rumänien einen durchaus guten Ruf: Er schuf Ordnung und schlug die Türken zurück. Dass er dabei durchaus brutal vorging dürfte Tatsache sein - aber nicht allzu unüblich.

Strigoi und andere Geister

Neben dem Pfähler machen auch übernatürliche Transsilvanien bekannt. Die strigoi sind die ältere Form der Vampire. Sie sind jedoch keineswegs elegant, sondern mehr wandelnde Leichname. Werwölfe, Hexen und andere Untote sollen in den riesigen Wäldern hausen.

Auch die Şolomanţă oder Solomonărie (germanisiert zu Scholomance) soll sich in Transsilvanien befunden haben, eine unterirdische Schule in der der Teufel selbst schwarze Magie lehrte. Die Absolventen dieser Schule werden auch Wettermacher oder Wettertreiber genannt, denn auf Drachen reitend bringen sie gezielt Hagel und Donnerschlag. In vorchristlicher Zeit galten sie als wohlwollend, wurden mit der Christianisierung aber zunehmend ins Böse umgedeutet.

Quellen und Verweise

  • Titelbild: Tor-, Sakristei- und Glockenturm in Jakobsdorf (Transsilvanien), Bild von Diascan via Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0
  • Portrait von Vlad Tepes - Anonymer Künster, Öl auf Leinwand (16. Jahrhundert), heute im Kunsthistorischen Museum Wien, via Wikimedia Commons, gemeinfrei.
Avatar von nico Artikel von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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