Buch-Cover, Gary Swarer: Demon Fist

Demon Fist

Originaltitel: Demon Fist [AME]
Illustrator: Gary Swarer
Genre: Webcomic
Seiten: 186
Erschienen: 2008 (Original: 2008)
ISBN: N/A
Preis: 0 Euro (Digitaler Text / eBook)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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In einer Welt in der Dämonen und Engel zusammen mit Menschen leben kontrolliert die Regierung die Menschen durch ihren Glauben und ihre Furcht. Doch einer ist dazu auserkoren, es mit ihnen aufzunehmen: Rory Featherwind ist ein junger Mann der durch einige ungewöhnliche und unglückliche Umstände über einen extrem mächtigen dämonischen linken Arm verfügt. Dreieinhalb Dämonen sind in diesem Arm eingeschlossen und geben Rory eine unglaubliche Stärke - und recht ungewöhnliche aber loyale Freunde. Die Kirche verfolgt Rory, denn durch ihn wollen sie erforschen, wie man Mensch und Dämon verschmilzt, was auch immer sie mit diesem Wissen bezwecken.

Der Comic erhält 8 von 10 Punkten.

"Demon Fist" spielt in einer autoritären, dystopischen Welt. Statt dem typischen Fantasy-Setting erlebt man hier eine vergleichsweise fortschrittliche Welt mit "wissenschaftlichen" Methoden in der mystische Wesen Realität sind. Der Ton ist dabei trotz Rorys Optimismus und Get-Go-Einstellung sehr düster.

Düstere Wissenschafts- und Kirchen-Welt

Markantestes Merkmal des Comics ist die Welt: Die Kiste der Pandora wurde erneut geöffnet und die Welt wie wir sie kennen verwandelt. In dieser Welt kauern sich die Menschen zusammen; Brutalität regiert – und die Kirche, die unter dem Deckmantel der Hoffnung doch nur die Furcht der Menschen ausnutzt um ihre eigene Macht zu stärken. Und um nach Artefakten zu suchen und ihre eigene undurchsichtige Agenda voranzutreiben. So beginnt auch die Handlung um Rory in einem Zug in dem ein paar Gefangene getötet werden sollen – schlicht, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Schon hier zeigt sich die Veränderung der Welt: Dämonen sind vorhanden und Rorys Hand beinhaltet drei(einhalb).

Einer gegen alle

Was folgt ist im Grunde ein klassischer Einer-gegen-alle Plot: Rory ist ein übermächtiger Held. Er nimmt es mit der Kirche auf, schützt die Schwachen und flieht; dabei sucht er einen totgeglaubten Freund und jagt dämoische wie menschliche Verbrecher. Ein edler Held also? Das trifft es nicht so recht… Rory ist durchaus moralischer als seine Gegner, sei es erwähnte Kirche, Piraten - oder der Dämon Ridde, der Rory zwar mit Rat zur Seite steht jedoch zweifelsohne ganz eigene Ziele verfolgt. Das hält ihn aber keineswegs davon ab, sich einer anderen Piratenbande anzuschließen, hinter der jedoch ein wenig mehr zu stecken scheint. Dubios werden lässt ihn natürlich auch seine Zusammenarbeit mit den Dämonen in seinem Arm, die man wirklich nicht als friedfertig bezeichnen kann – sie sind schlicht Mördermaschinen, die zwar durchaus rational denken können, einem Kampf aber selten abgeneigt sind. Häufige physische Auseinandersetzungen, meist im Nahkampf, sind der standardmäßige Operationsmodus des Comics. Im Hintergrund der Story gibt es weiterhin Andeutungen über die Mythologie der Welt – Pandoras Speer, Pandoras Kiste oder ein Engel der wirklich nicht engelhaft ist. Auf ein explizites Durchkauen und Erklären verzichtet der Autor jedoch.

Klare Schwarz-Weiß-Gestaltung

Stattdessen folgt er Rory auf seiner Flucht vor der Kirche. Der Comic ist dabei bis auf wenige Seiten in schwarz-weiß gehalten und skizzenhaft gezeichnet. Immer wieder gibt es Details und Andeutungen vermitteln das Gefühl einer grauen, düsteren und austauschbaren Welt. Eine Vielzahl an Linien vermittelt in anderen Szenen (insbesondere den Kämpfen) das Gefühl dynamischer Bewegung, lässt dem Comic aber eine charmante Simplizität. Und apropos schwarz-weiß: Auch die Charaktere kann man recht eindeutig in gut und böse einordnen – oder zumindest böse und weniger böse: Rory und seine Begleiter haben moralische Standards; seinen Verfolgern und Feinden fehlt diese. Trotzdem sind auch Rory und Co Antihelden, oft durch ihren angedeuteten Hintergrund übel mitgenommen, und mit einer Motivation die über wenig als ein halbwegs anständiges und freies Leben hinausgeht. Diese Charaktere sind markant aber dennoch Typen – selbst die dreieinhalb Dämonen oder die Piraten-Crew die in einem Kapitel gegen einzelne Gegner antritt. Sie werden zwar durchaus sympathisch und haben ihre Eigenheiten, haben aber keinen dauerhaften Erinnerungswert. Sie funktioniern als Typen im Rahmen ihrer Rolle für die Handlung. Nicht nur als bloße Namen: Immer wieder kommt Vergangenes hoch und gibt den Figuren Substanz - jedoch ist auch dieses Erlebte recht typisch und zieht die Handlung mitunter in die Länge. Auch ausgedehnte Kämpfe mit mehreren Updates von Szenen desselben Kampfes ziehen die Handlung beim eher langsamen Update-Takt; liest man hingegen aus dem Archiv, so fühlt sich das Tempo deutlich höher an.

Ein Comic in einer dystopischen Welt mit kirchlichem Machtmonopol und Dämonen als Teil des Lebens.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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