Buch-Cover, Jean-Louis Fetjaine: Der Weg des Magiers

Der Weg des Magiers

Originaltitel: Le pas de Merlin [FR]
Serie: Merlin (#1)
Übersetzer: Svenja Geithner
Genre: Historische Fantasy
Verlag: dtv
Seiten: 337
Erschienen: 10/2004 (Original: 2002)
ISBN: 3-423-24409-7
Preis: 14,50 Euro (Softcover)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Seit ihn seine Mutter Aldan, Gattin des Ambrosius Aurelianus, als Kind fortgab, lebte der junge Emrys Merlin (Myrddin) bei König Gwendoleu. Nun soll er erstmals seine Mutter wiedersehen, denn es wurde zu einem Treffen der Könige Britanniens gerufen und Merlin ist inzwischen ein angesehener Barde.

Auf jenem Treffen werden große Dinge besprochen, eine Allianz gegen Pikten, Gälen und andere Invasoren geschlossen. Gwendoleu wird zum Hochkönig ernannt und erhält den Torques des Ambrosius als Zeichen seines Amtes, doch nicht jeder ist damit einverstanden. So kommt es schließlich auf dem Heimweg zu einem Überfall und Gwendoleus Truppe wird nahezu komplett niedergemacht.

Merlin überlebt und schlägt sich in die Wälder, wo er von Elfen gesund gepflegt wird. Doch sein Weg steht erst am Anfang. Er nahm den Torques an sich und zudem steht er vor seiner Vergangenheit, die ihm mehr denn je verschlossen scheint: Kurz vor seiner Abreise eröffnete ihm seine Mutter, dass Ambrosius nicht sein leiblicher Vater war und dass sie froh ist, dass er sich ein solches, eigenständiges Leben geschaffen hat. Merlin beginnt, seine Wurzeln zu erkunden und dabei scheint es, als ob er gar keine andere Wahl hat als diesen Weg zu beschreiten.

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.

Wieder einmal eine Artus-Saga? Nicht direkt. Aber eine Merlin-Saga und als solche wohl untrennbar mit Artus verschmolzen (der hier allerdings gar nicht vorkommt) oder zumindest in direkte Verbindung gebracht. Jean-Louis Fetjaines Beruf (bzw. Studium der mittelalterlichen Geschichte) merkt man ihm sofort an, denn im Gegensatz zu anderen, ist das Buch zu 95% historisch gehalten. Phantastische/Mystische Elemente kommen zwar durchaus vor aber bilden einen eher geringen Teil. Weitere "Historizität" wird durch die Verwendung der historischen Schreibweise benutzt, ebenso durch erklärende Fußnoten.

Weiterhin gibt es einen schönen Anhang, der zwar feststellt, dass es einen eindeutigen historischen Artus nicht gibt und ebensowenig EINEN historischen Merlin, aber zugleich aufzählt, welche Merlins verbürgt sind. Diese wurden dann - mit fiktiven Elementen natürlich - zu dieser Merlin-Sage zusammengefügt.

Wer den Zauberer Merlin sehen will, der ist hier falsch bedient und wird wohl erst im nächsten Roman auf seine Kosten kommen. In diesem nämlich ist Merlin ein junger Mann, sehr unerfahren und bisweilen auch deplaziert wirkend. In jedem fall ist er unscheinbar und besitzt keine Macht außer seiner Anerkennung als Barde und des Titels eines Prinzen. Doch Visionen deuten voraus, dass etwas mit ihm noch anders werden wird.

Der Roman selbst überzeugte nach einer Zeit des Einlesens. Der Beginn wirkte relativ stockend - für mich weniger wegen der alten (Original-)Namen mit vielen Ws und Ys, was jedoch sicher auch zunächst "hemmend" wirkt, sondern wegen mangelnder Handlung. Auf den ersten etwa fünfzig Seiten bekommt man nur das Setting geschildert, besonders deutlich spürbar im ersten Kapitel. Arbeitet man sich jedoch durch diese Seiten hindurch, so besitzt das Geschehen mit einem Schlag volle Dynamik, die nur selten kurz abflaut, dann wenn der Protagonist selbst eine kurze Phase der Ruhe erlebt.

"Der Weg des Magiers" ist eine echte Empfehlung für Fantasy-Freunde die wert auf historische Genauigkeit und Realismus legen und/oder sich nichts aus einem langsamen Beginn machen. Für jene lohnt es sich in jedem Fall, bis zum Beginn der rasanteren Handlung zu lesen. Enttäuscht sein werden hier jene (noch! man warte die nächsten Teile ab), die den Weisen Merlin oder den Meistermagier Merlin suchen. Diese sind auch nicht die Zielgruppe des Autors.

Fazit: Eine Merlinsage mit - wenn auch nicht beweisbarem - Anspruch auf Historische Genauigkeit ohne Tristesse.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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