Buch-Cover, Markus K. Korb: Der vergessene Friedhof

Der vergessene Friedhof

Serie: Saramee (#1)Genre: Heroische Fantasy
Seiten: 67
Erschienen: 01/2005 (Original: 2005)
ISBN: 3-936742-51-0
Preis: 4,90 Euro (Softcover)
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Wertung: 1/5 Grimoires; 2/10 Punkte, mangelhaft

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Wertung: 3/5 Grimoires; 6.3/10 Punkte, Kann-Lektüre

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Kronn ist Söldner und dient den Stadtvorderen von Saramee. Leider ist ihm diesmal kein Glück beschieden, denn das Schiff, auf dem er sich befindet, wird von jenen Piraten, die sie eigentlich jagen sollten, aufgebracht und versenkt. Kronn selbst wandert über die Planke, überlebt jedoch und rettet sich in ein altes Gemäuer.

Dort findet er eine Schatzkarte, deren Hinweisen er alsbald nachgeht.

Das Buch erhält 2 von 10 Punkten.

Klingt platt. Ist platt.

Seit langem ist dies das schlechteste Buch, das ich gelesen habe. Und es ist bei weitem das unlogischste. Die Vielzahl an logischen Fehlern lässt sich kaum noch im Kopf behalten, ich gab es irgendwann auf. Aufgrund eben jener Fehler kam für mich auch keinerlei Spannung auf und die gesamte Geschichte war einfach nur eines: schlecht, grottenschlecht.

Doch der Reihe nach: Was ist so unlogisch? Ohne auf jedes Detail einzugehen, es beginnt am Anfang.

Nehmen wir einfach an, dass Kronn ein Klon des allseits bekannten Conan ist. Damit kann man immerhin ein ganz klein wenig halbwegs logisch erklären. (Richtig: Wer Conan nicht mag: noch ein Grund, die Finger vom ersten Saramee-Band zu lassen.)

Kronn wandert über die Planke. Und ist nebenbei noch mit Eisenketten an eine Leiche gebunden. So weit, so schlecht. Er schafft es, sich zu befreien. Akzeptabel. Er taucht auf. Das Piratenschiff ist weg. Jaja, haben sicher einen Mordszahn drauf solche Schiffe und achten sicher auch nicht darauf, ob ihre Todeskandidaten unten bleiben... oder nein, sicher hat Kronn eine gute halbe Stunde - oder mehr - die Luft angehalten. Nebenbei passiert das Ganze noch einmal bei einem vorbereiteten Tauchgang (hier gestehe ich einmal 5 Minuten zu ohne dass es allzu unrealistisch wird... einem Conan, wohlgemerkt!). Hier taucht wie aus dem Nichts plötzlich ein Schiff auf.

Vielleicht sollte jemand dem Söldner eine Brille spendieren? Ebenso großartig ist seine sportliche Leistung, halb ertrunken aufzutauchen - ja, nach dem Über-die-Planke-Gehen, und es dann zu schaffen, eine nicht allzu geringe Strecke zum Ufer zu schwimmen. Nebenbei verhaut man mit bloßer Hand auch noch einen Hai -das ist schwimmend und erschöpft ja auch nicht weiter schwer.

Die folgenden Haie gehen dann auch Lieber auf den Söldner los, statt auf eine Leiche, die sie komischerweise nicht gerochen haben - das Blut des Söldners schon. Wie gesagt: komische Fische.

Nebenbei berührt Kronn diese Leiche sofort. Hat aber Ekel vor Leichen, weswegen er ein Skelett nicht anfassen will, das eine Waffe hält und ihm somit sogar nützt. Passt toll. Passt genial.

Das war übrigens die gekürzte Unlogik von etwas weniger als einem Sechstel des Werkes, den Rest erspare ich hier gnädigerweise. Nur eines noch: Ein Söldner taucht nach einer Schatzkarte und begibt sich auf die mühevolle Suche nach einem Schatz. Geldgier, gerne, beliebtes Motiv und relativ logisch. Aber... Kronn ist zwischenzeitlich auf einem Piratenschiff und sieht Fässer voll Juwelen etc. Er rührt sie nicht an sondern versenkt das Schiff lieber komplett. Hmja. Vollkommene Dummheit oder vollkommene Unlogik. Ich schiebe es auf das letztgenannte...

Damit genug von Unlogik. Im Buch leider mehr. Es mag hier als Beispiel dienen, wie man es keinesfalls tun sollte. Ebenso hätte ein zusätzliches Korrektorat den vielen Flektionsfehlern gut getan. Im Stil wirkt auch einiges befremdlich: Ein Piratenkapitän der "Haltet ein!" zu seiner Mannschaft ruft? Lachhaft. Wer soll so etwas ernst nehmen? Und stetige Selbstgespräche sind für einen Gelehrten passend, für einen Söldner aber wohl kaum. Es wäre einfach zu gefährlich, mit sich selbst zu reden. Zudem wirkten die Gedanken(?) als wörtliche Rede einfach nur unangemessen und befremdlich.

Abgesehen davon kommt man sich oft dumm vor. Kronn erklärt Dinge - übrigens auch in kursiven Gedanken - die dem Leser klar sind. Pardon, lieber Autor, so doof sind die Leser nicht. Einige Aktionen können sie sich denken, etwa warum man denn nach etwas schaut. Das braucht man nicht zu erklären; da kann man die Worte sinnvoller nutzen.

Andere Sachen weiß der Leser allerdings nicht, denn der Söldner weiß bisweilen erstaunlich viel. Interessant sind auch seine Ansichten, eine Gestalt ohne Not zu jagen und dann ganz am Ende zur Erkenntnis zu kommen, dass man doch Freunde sein könnte. Ähja. Wie wäre es mit dem Äquivalent einer Zwangsjacke für den Herrn Söldner? Der hat übrigens hellseherische Fähigkeiten, er irrt nie. Ein gefundener Ring hat sofort magische Kräfte oder etwas in der Art, ist garantiert kein einfaches Schmuckstück von Wert, das verloren ging... NEIN! NIE! Würde keine Menschenseele vermuten. Im Ernst nicht. Klingt sarkastisch? Muss Zufall sein. Ganz ehrlich: Stetige Anspielungen auf Tolkien und Konsorten gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven und diese "Annahme" ist ja wohl lächerlich. Primär ist ein Schmuckstück mal ein Schmuckstück und kein magisches Artefakt.

Das ist ein Verriss? Ja, und wie, denn ich ärgere mich jetzt noch über dieses (Un-)werk. Ehrlich gesagt gab ich die Hoffnung für die Serie nach Lektüre dieses Bandes komplett auf. Sie war ein einziger Krampf und ich empfehle jedem, den ersten Band rigoros zu überspringen. Überspringen? Nicht die Serie meiden? Nicht zwangsläufig. Ich hatte den zweiten Band breites auf meinem Schreibtisch liegen und las ihn. Er ist deutlich besser und es fehlt nichts zum Einstieg. Übrigens vertrödelt der Autor in diesem ersten Teil auch nutzlos Zeit. Der Großteil geht für die Piratenepisode drauf, die nun wirklich unwichtig ist (und vor allem absolut unlogisch) - ein angemessenerer Titel wäre wohl auch "Piraten". Der würde zumindest dem Inhalt entsprechen.

Fazit: Pfoten weg vom ersten Saramee-Teil. Geballte Unlogik wie ich sie noch nie erlebt habe (ok, einmal zuvor) und ein Super-Conan Held. Dieses Werk nominiere ich schon jetzt für den Titel "Schlechtestes Werk 2005". (Diese Rezension wurde Ende Februar geschrieben.) Ich hege große Zweifel, dass irgend ein Werk es an Unlogik übertreffen wird. Schade, die Saramee-Idee ist nicht schlecht und der Autor kann durchaus anders, wie einige Wettbewerbe zeigten. Ich empfehle: 1. Teil auslassen, mit 2. Teil von Saramee anfangen.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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