Buch-Cover, Dave Duncan: Omar, der Geschichtenhändler: D Straße der Plünderer und Die Jägersschänke

Omar, der Geschichtenhändler: D Straße der Plünderer und Die Jägersschänke

Originaltitel: The Reaver Road; The Haunter's Haunt [EN]
Übersetzer: Michael Krug
Genres: Fantasy; Kurzgeschichten
Seiten: 484
Erschienen: 06/2007 (Original: 1992)
ISBN: 978-3-9502185-2-7
Preis: 24,95 Euro (Hardcover)
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Omar ist Außenseiter, wohin er auch kommt, denn er ist Händler: Geschichtenhändler. Um diesem Beruf nachzugehen hat er eine pragmatisch-fatalistische Weltanschauung angenommen: Die Götter wollen unterhalten werden; sie wollen Ereignisse bezeugt haben und dazu lenken sie Omar. Er ist der Chronist, der mitunter eine eigene Rolle spielt. Er betet nicht, denn Götter brauchen keine Schmeicheleien - er spielt lediglich seine Rolle. So auch im prunkvollen Zanadon, der größten Stadt der Gewürzländer, die von den Horden der Vorkan bedroht werden. Nie zuvor ist die Stadt gefallen, schreitet doch ihr Schutzgott selbst zu ihrer Verteidigung ein. Doch ist es dies, was Omar bezeugen soll oder sind es vielmehr die Intrigen der Priesterschaft?

In Der Jägerschenke geht es schließlich viel direkter um Omars Leben: Nur wenn er alle anderen Geschichten übertreffen kann, wird ihm Logis gewährt, ansonsten wartet sein Ende im kalten Schnee auf ihn...

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.

Die ursprünglichen zwei Romane spielen konstant mit der Figur Omars. Als Geschichtenerzähler ist er vielleicht nicht der Glaubwürdigste, legt die Wahrheit oft so aus, wie es für die Geschichte dramatischer ist. Dennoch betont er seinen Wahrheitsanspruch. Wer ist Omar wirklich? Ist er lediglich ein Geschichtenhändler und Reisender? Hat er vor dreihundert Jahren gelebt, wie es ihm herausrutscht oder ist dies tatsächlich nur die Übernahme eines Ich-Erzählers? Ist er gar wirklich der Gott, der zu sein er vorgibt und als der er von einem echten (einem echten?) Gott vorgestellt wird? Wie bei all seinen Geschichten stellt sich auch bei Omar selbst die Frage, was wahr ist, was er wirklich ist und was wirklich Teil der "Wahrheit" ist, was nur dramatische Erzählung. Als solches bietet der Doppelroman eine gesamtheitliche Reflexion über das Erzählen an sich und stellt die Wahrheit alles Erzählten grundlegend in Frage - denn auf wen ist letztendlich verlass?

So muss am Ende auch der Leser entscheiden: sind es wirklich Götter, die in Zanadon eingreifen? Oder sind es vielmehr überaus geschickte Menschen, die sich in eine gottgleiche Position bringen? Und was ist mit den Geschichten aus der Jägerschenke: Entsprechen sie der Wahrheit oder war es nur ein einziger, großer Bluff? Evidenz ist für beide Auslegungen vorhanden und letztlich muss jeder für sich entscheiden. Beide großen Handlungslinien bieten dabei die typische Sword- and Sorcery Fantasy von Eroberern und Krieg, im ersten Fall stark durch die Priesterintrigen unterlegt. Das wirklich interessante ist allerdings stets die Figur Omars und welchen Platz sie wirklich in der Welt einnimmt: Gott oder Sterblicher; passiver Beobachter oder verwickelter Akteur?

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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