Drenai-Saga

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Die Drenai-Saga ist eine Fantasy-Reihe von David Gemmell und zählt zu den Klassikern der Sword & Sorcery (Heroische Fantasy). Auffällig sind dabei die relativ geringe Rolle von Magie, die teils tiefe Charakterisierung der Figuren und der trotz der Gattung immer wieder auftauchende Realismus: Selbst die "unbesiegbaren" Helden sind zwar kompromisslos, bleiben in einigen Facetten aber menschlich und haben Makel. Die Romane sind in sich geschlossen und folgen einer anachronistischen Reihenfolge: Die einzelnen Episoden haben unterschiedliche Figuren im Zentrum und im nächsten Roman kann die letzte Hauptfigur entweder in der fernen Vergangenheit oder der fernen Zukunft leben. Dementsprechend weiß der Leser, was "irgendwann" enden wird oder erfährt, wie es "damals" wirklich war - mit interessanten Effekten in beide Richtungen, wenn "Helden" gänzlich anders gesehen werden oder sind als zuvor berichtet.

Die Welt der Drenai

Im Zentrum der Drenai steht das gleichnamige Volk, das sich zu verschiedenen Zeiten Bedrohungen gegenüber sieht. Schon im ersten Roman (Die Legende) werden die Nadir eingeführt, ein nomadisches Steppenvolk, das sich anschickt, das Imperium der Drenai zu erobern und an unsere Mongolen angelehnt ist. Neben internen Schwierigkeiten zählen zu den Feinden der Drenai das Vagrische Imperium und ein Stamm religiöser Fanatiker, der Sathuli.

Dezent in der Reihe verteilt finden sich einige Hinweise, dass dies unsere eigene Welt sein könnte, lange nachdem unsere Zivilisation untergegangen ist.

Geringe Magie

Magie spielt in der Welt der Drenai-Saga eine eher geringe Rolle. Entscheidend ist meist die Kampfkraft der Helden und anderer Männer und Frauen. Einzelne Schamanen und andere Magiekundige existieren. Am stärksten äußert sich die Magie oder göttliches Wirken jedoch durch Die Dreißig, die Kriegerpriester der Quelle, die den Drenai in höchster Not beistehen und deren Entstehung in Waylander erzählt wird.

Verschiedene magische Eigenschaften und Wesen/Geschöpfe tauchen immer wieder auf, dominieren die Handlung aber nicht.

Helden mit Makel

Im Zentrum von heroischer Fantasy und Sword & Sorcery stehen geradezu übermenschliche Helden. Diese trifft man auch in der Drenai-Saga. Druss, der zur eigenen Lebzeit zur Legende wird, dürfte der bekannteste dieser Helden sein. Schon er zeigt eine besondere Eigenschaft von Gemmells Helden: Sie sind nicht einfach stark oder gar unbesiegbar. Sie haben eine komplexe, menschliche Vorgeschichte, die sie zu dem machte, was sie sind. Das gilt auch für Antihelden wie Waylander den Schlächter, den der Leser als Meuchelmörder kennenlernt bevor er erfährt, was ihn dazu machte. Das ändert wenig daran dass sie auf Neudeutsch ziemlich Badass sind. Ihnen gemein ist direktes und oft kompromissloses Handeln, wobei das Gute am Ende siegt.

Gleichzeitig folgen die einzelnen Geschichten den Helden in meist verzweifelten Situationen, der Tod ist allgegenwärtig und andere Figuren werden nicht einfach nur weggeworfen, sondern haben ihre eigenen Momente unglaublichen Mutes sowie ihren Wert. Dies geschieht jedoch nicht in einer idealisierten Welt; vielmehr wird diese trotz allen Heldentums als dreckig und für den Einzelnen unfair dargestellt und nimmt somit einige Elemente der Gritty Fantasy vorweg. Umgekehrt sind die Feinde der Drenai nicht einfach nur böse, sondern haben oft sehr menschliche Ziele. Das ändert nichts daran, dass die "guten" Helden am Ende siegen.

Chronologie

Die Romane der Drenai-Saga sind in sich abgeschlossen und wurden nicht in chronologischer Reihenfolge veröffentlicht

	Chronologisch	Nach Erscheinungsdatum
1	Waylander	Die Legende
2	Im Reich des Wolfes	Der Schattenprinz
3	Waylander der Graue	Waylander
4	Druss die Legende	Der Bronzefürst
5	Die Legende	Im Reich des Wolfes
6	Die Augen von Alchazzar	Druss die Legende
7	Der Schattenprinz	Die Augen von Alchazzar
8	Der Bronzefürst	Winterkrieger
9	Winterkrieger	Waylander der Graue
10	Der Weiße Wolf	Der Weiße Wolf