Buch-Cover, Julie Kenner: Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Originaltitel: Carpe Demon [AME]
Serie: Kate Connor (#1)
Übersetzer: Franziska Heel
Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
Seiten: 412
Erschienen: 07/2008 (Original: 2005)
ISBN: 978-3-453-53283-0
Preis: 7,95 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Kate Connor ist schockiert, als eines Tages ein Dämon durch ihr Küchenfenster segelt. Immerhin gibt es in kurzer Zeit eine Dinnerparty und ein zerbrochenes Fenster ist da nicht gerade hilfreich! Oh, und dann ist da natürlich noch das Problem, dass der Dämon sie umbringen will...

Die Situation endet trotz mangelndem Training mit einem toten Dämon (den zu entsorgen bereits das nächste Problem ist) und einer Kate Connor, die sich plötzlich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Vor vielen Jahren war sie für die Forza Scura als Dämonenjägerin tätig, doch diese Zeit liegt lange zurück. Inzwischen ist sie Mutter zweier Kinder und gute Ehefrau. Und leider außer Training und auch gar nicht gewillt, in ihren Beruf zurückzukehren - zumal die Familie davon weder etwas weiß noch etwas wissen soll. Ein Anruf beim Vatikan ist jedoch ernüchternd: es gibt keinen anderen Jäger in San Diablo oder in der Nähe. Es bleibt also alles an Kate hängen und bald hat sie allen Grund dazu, sich persönlich einzusetzen: es scheint als ob ein mächtigerer Dämon etwas Bestimmtes in der Stadt sucht und eine Stadt mit Dämonen auf den Straßen ist nun wirklich kein Ort, an dem man seine Kinder großziehen möchte...

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

"Buffy mit Familie" kann man die Prämisse und den Roman zusammenfassen. Das Resultat ist in gewissem Maß vorhersehbar: Zunächst einmal hat Buffy - Pardon - Kate eine Familie mitzuversorgen, was einen Großteil ihrer Zeit einnimmt und damit auch gut die Hälfte des Buches. Kindergarten, Sport, Schule, Hausarbeit und Vorbereitungen für den Wahlkampf ihres Mannes zum Staatsanwalt sowie ehrenamtliche Mitarbeit in der Kirche - all dies ist das "echte" Leben der Kate Connor. Ziemlich normal? Genau das soll es auch sein, und dass "Hausfrauen" viel zu tun haben ist nun nichts Neues. In die Tiefe - psychologisch oder was die Arbeit angeht - geht der Roman weder in diesem Part noch in dem der zweiten Kate, der Dämonenjägerin. Zur Dämonenjagd kommt es genau genommen auch nicht, denn aus Mangel an Mitarbeitern wird Kate kurzerhand zur Archivarbeit verdonnert und darf erst einmal herausfinden, was die Dämonen überhaupt wollen. Um damit auf den Vergleich vom Beginn zurückzukommen: Buffy ist nicht nur Mutter und Hausfrau, sie darf auch nicht mehr alles zusammenschlagen.

Dies könnte sich in den nächsten Bänden ändern, da Kate beschließt, ihre eingerosteten Kampfkünste erneut zu trainieren, doch vorerst muss man sagen: Dem Roman fehlt der gewisse Kick. Es ist einfach ein wenig ZU hausfräulich-normal, ein wenig ZU recherche-lastig. Die Dämonen der Finsternis bilden den Hintergrund aber treten nur selten aus ihm hervor. Die Probleme des normalen Lebens sind überdominant, was sicher auch Absicht war. Dennoch führt dies dazu, dass die Dämonen als wenig bedrohlich erscheinen - der Alltag scheint viel schwieriger zu bewältigen als die Konfrontation mit einem höllischen Schlächter. Aber vielleicht ist dies ja gerade die Moral? Ist Stress nicht vielleicht der Dämon der modernen Zeit?

Stilistisch ist der Roman sehr gut lesbar und stets einfach gehalten. Philosophischen Tiefgang erwartet man auch nicht bei Buffy (allenfalls Anspielungen auf halb-mystische Semi-Geheimnisse und Verschwörungen) und findet sie auch hier nicht. Manchem wird es ärgerlich vorkommen, dass einmal mehr die "666" statt der "616" herhalten muss - echte Dämonen sollten es eigentlich besser wissen. Dies bleibt jedoch der einzige Augenroller was "Mythen" angeht. Zwar taucht schließlich ein religiöses Artefakt auf, aber dieses ist ohne "reale" Vorgeschichte und entsprechend unbelastet, kommt zudem ebenfalls seicht und ohne tiefe daher.

Wie dem auch sei, ich komme zurück zum Fazit, das bereits am Beginn des letzten Absatzes steht: die Idee ist an sich interessant und reizvoll, aber letztendlich fehlt Kate Conner ein gewisser Kick. Vielleicht vertragen sich die "Heldin Mutter" und die "Heldin Dämonenjägerin" einfach nicht miteinander? Mal sehen, was die nächsten Bände bringen.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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