Buch-Cover, Thomas Fröhlich: Das Buch der Lebenden Toten

Das Buch der Lebenden Toten

Illustrator: Timo Grubing
Genre: Fantasy Horror
Seiten: 232
Erschienen: 11/2010 (Original: 2010)
ISBN: 978-3-9502558-1-2
Preis: 12,80 Euro (Softcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 10/10 Punkte, Ausgezeichnet

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Sie sind langsam – aber sie verfügen über unendliche Ausdauer und einen unstillbaren Hunger. Sie denken nicht einmal ans Aufgeben (denn sie denken überhaupt nicht): Zombies. Einige Ähnlichkeiten mit Politikern sind zufällig. Vermutlich. Mit "Das Buch der lebenden Toten" präsentiert der Evolver Verlag eine Sammlung von 22 Zombie-Kurzgeschichten aus einem Wettbewerb. Dabei ziehen die Herausgeber zynisch Parallelen zwischen diesen "Lieblingsmonstern des beginnenden 21. Jahrhunderts" und unserer Gesellschaft, allerdings nur im Vorwort. Die einzelnen Geschichten lassen dann ohne weiteren Kommentar sich selbst sprechen und sind immer wieder mit düsteren Illustrationen von Timo Grubing versehen.

Hohe Qualität ohne Durchhänger

Das Wichtigste zuerst: Dieses Buch ist große Klasse und jeder Zombie-Fan sollte es sich zulegen. Ich bin kein großer Zombie-Fan aber wurde exzellent unterhalten. Das liegt daran, dass es bei all den Geschichten keinen einzigen Durchhänger gibt. Ja sicher, jeder wird in einer Anthologie verschiedener Autoren einige Geschichten lieber mögen als andere; aber hier gab es keine Geschichte mit der ich überhaupt nichts anfangen konnte. Wenn man Kritik anbringen möchte, so wäre dies, dass die Vorgabe für den Wettbewerb "Mit altmodischen, schlurfenden, hirnlosen Untoten, die nach Menschenfleisch gieren." nicht immer eingehalten wurde. Einen echten Vorwurf will man aus der undogmatischen Misachtung der Vorgabe aber keineswegs machen. Die Abweichungen bieten eine gute Abwechslung zu den auch vorhandenen klassischen Zombies. Viel Abwechslung in den einzelnen Geschichten macht einen der großen Pluspunkte der Anthologie aus.

Viele Themen, viel Abwechslung

Die Auswahl der Themen ist groß. Sicher, Zombies sind immer zentral; aber die Autoren beweisen, dass dies nicht so sehr einengt wie man denken kann. Sie schufen dabei Geschichten, die teilweise den klassischen Zombie einfingen aber sich auch von ihm entfernten. Auffällig ist dabei, dass recht viele Autoren auf eine "Virus"-Erklärung für die Zombies zurückgreifen. Aber auch klassische Voodoo-Methoden sind dabei; und selbst einen Cyber-Zombie gibt es.

Nicht nur in der Art des Zombies unterscheiden sich die Erzählungen: Es gibt das Tagebuch eines Überlebenden; die Forschungen an einem Zombie mit Sicht des Zombies; eine "Kindergeschichte" mit dem kleinen Zombie; und natürlich gibt es weltweite Zombie-Apokalypsen. Es gibt Samurai und den ganz normalen Internet-Surfer sowie Schüler auf einem Ausdauerlauf. Die Geschichten spielen in der eigenen Wohnung, auf den Schlachtfeldern eines Weltkriegs, und in den Ruinen von Dörfern und Städten. Meistens sind die Zombies der Feind - doch es gibt sie auch als Haustiere, als Freunde und in anderen ungewöhnlichen Rollen.

Humor: Zombie und Junkie

Auch der Humor kommt nicht zu kurz, bei aller Geistlosigkeit der Zombies. Zugegeben ist dieser Humor bisweilen skurril und das gilt nicht nur für eine Geschichte. Bei "Im Wald, allein" kann man einen zynischen, tiefschwarzen Humor erahnen (und ich fühlte mich doch ein wenig komisch als ich dann zu meinem eigenen Langstreckenlauf aufbrach): Was ist besser für einen Ausdauerlauf geeignet als ein Zombie? Die hören schließlich nie auf!

Das Rennen als beste Geschichte macht für mich jedoch "Ronnies Vorrat" von Lothar Nietsch über den ich hier gar nicht viel verraten möchte, außer dass ein Drogensüchtiger in einer Zombieapokalypse die Hauptrolle spielt. So skurrile Ideen kann vermutlich auch nur ein Junkie haben. Ich jedenfalls habe herzhaft und lauthals gelacht und wiederholt den Kopf geschüttelt. Es lebe der Untod!

Auch die anderen Geschichten haben stets ihre ganz eigene Qualität: Wie oft treffen Samurais auf Zombies? Wie wird man zu einem Zombie-Meister? Kann es Sympathie geben für Zombies? Haben Zombies es nicht viel einfacher?

Kurz und schlicht auf den Punkt gebracht: Eine absolute Top-Empfehlung für alle Zombie-Fans. Um den Verlag zu zitieren: "Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kaufen Sie dieses Buch!" - und ansonsten am besten auch.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


Leseprobe

Es gibt eine oder mehrere Leseprobe(n) zu diesem Buch:
Buch der Lebenden Toten: Urnen aus Stahl; Inhalt (extern)

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