Buch-Cover, Herbie Brennan: Der Elfenthron

Der Elfenthron

Originaltitel: The Faeman Quest [EN]
Serie: Elfenkriege (#5)
Übersetzer: Martin Ruben Becker
Genre: Kinderbuch oder Jugendbuch
Verlag: dtv
Seiten: 336
Erschienen: 04/2012 (Original: 2011)
ISBN: 978-3-423-21359-2
Preis: 8,95 Euro (Softcover)
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Sechzehn Jahre sind vergangen seit "Iron Prominent" Henry und die Elfenkaiserin Holly Blue geheiratet haben. Inzwischen haben sie eine 16jährige Tochter - an die Henry sich gerade einmal nicht erinnert, denn die Abenteuerlust ihrer Mutter hat sich zweifelsohne vererbt: Mit einem Lethe-Kegel hat Mella ihre Eltern sie vergessen lassen und sich aus dem Staub gemacht. Unbedingt will sie die Gegenwelt sehen - und ihre Großmutter! Bei diesem Ausriss gibt es nur ein Problem: Wenn sie zu ihrem sechzehnten Geburtstag nicht im Palast ist, verwirkt sie jedes Recht auf den Thron - und alte Bekannte haben ihre Ambitionen auf diesen längst nicht aufgegeben.

Das Buch erhält 8-9 von 10 Punkten.

Von Herbie Brennens Elfenportal-Geschichte konnte man mehrfach denken, dass sie nun abgeschlossen sei – und auch Pressetexte behaupteten dies. Der neueste Roman dieser Reihe bringt den Leser 16 Jahre in die Zukunft - ein Sequel weil es sich so gut verkaufte? Nüchtern betrachtet ist das sicher auch ein Grund, aber während der 330 Seiten der reinen Geschichte kommt keinerlei Langeweile auf.

Das Danach: Wie es den Figuren erging

Es gibt Bücher, bei denen sind am Ende alle Handlungsstränge abgeschlossen; und es gibt Bücher, die lassen vieles offen. "Der Elfenlord" (Vorgänger dieses Romans) gehört zur zweiten Kategorie - und auch der vorliegende Roman tut dies. Die Haupthandlungsstränge werden abgeschlossen; wenn es eine Serie ist bleibt meist einer offen. Nun hieß es aber bereits beim letzten Roman, es sei der letzte – trotz offener Fragen.

Dies führt oft zu zwei Dingen: Fragen an den Autor, wie es den Figuren erging oder Fanfiction, bei der die Geschichte der Figuren weitergesponnen wird. Oder es kommt Option drei und der Autor selbst verfasst ein "Sequel". Das gelingt mal gut und mal schlecht, je nachdem wie sehr nur noch aufs Geld geschaut wird, das man aus dem "Markennamen" herausholen kann. Um alle Ängste zu beruhigen: Herbie Brennan gelingt es gut. "Der Elfenthron" hat zwar einen großen zeitlichen Abstand zu den Vorgeschehnissen, folgt dem Stil der Serie aber exzellent: Ein relativ einfacher Stil, der dennoch immer weiterlesen lässt. Besonderen Anteil am Gelingen des Romans hat jedoch die Tatsache, dass der Leser so ziemlich alle Figuren kennt, von Holly und Henry über Pyrgus bis hin zu Lord Hairstreak und seinen alten Lakaien. Ja, sie alle treten wieder auf und sind im Grunde auch noch die gleichen. Hier und da sieht man einige Veränderungen an ihnen und ihre Bedeutung für die Geschichte hat sich mitunter stark verändert – aber ihre Motivationen kennt der Leser. Ganz neu ist jedoch nur Mella - und selbst diese ist eine "neue Blue" deren heimliche Flucht kaum verwundert. Auch Henrys Schwester bekommt eine mittelgroße Rolle. Es überrascht daher auch kaum, dass sich dieses Buch liest wie die Vorgänger und denselben Prinzipien folgt: Hairstreak versucht mit einem neune Plan, sich den Elfenthron zu schnappen; die gleichen Figuren wie immer versuchen dies (und mehr) zu verhindern, nachdem sie es herausfinden.

Durchgehend spannend und interessant

Das ist vorhersehbar aber das macht nichts. Ja klar, Hairstreak und Konsorten gegen das Elfenreich - und natürlich scheitert er zuletzt. Damit verrate ich nichts, was sich nicht schon jeder denkt. Trotz diesem absolut vorhersehbaren Ausgang der Haupthandlung wird der Roman jedoch nie langweilig, obgleich er sich nicht als "Thriller" bezeichnen lässt. Dies gelingt Herbie Brennan unter anderem durch häufige Perspektivwechsel, nicht nur zwischen den Protagonisten sondern eben auch ihren Gegenspielern. Gepaart ist dies mit verschiedensten Gefahren und einem Humor der einen häufig einfach nur die Hand an die Stirn klatschen lässt. Paranoide Kommunisten? Check; Frisch aus der Irrenanstalt entlassene Beschwörer mit unsichtbarem und seltsam passivem Beschützer? Check... wobei man nicht behaupten sollte, dass der Roman im Kern "Funny Fantasy“ sei: Humor und Situationskomik treten nur immer wieder auf, allein schon durch die vielen Missverständnisse und unerwarteten Ergebnisse, beispielsweise als Lord Hairstreak Henrys Schwester begegnet – ein markanter Wendepunkt der Geschichte. Ein wenig (Polit-)Thriller hat der Roman dann doch, nicht nur im Kampf gegen den Elfenthron sondern auch in Form von Haleklind, das sich eine ganz neue Art von Waffe gegen das Elfenreich ausgedacht hat.

Weitergesponnene Welt

Kurz und gut: Man erkennt die gesamte Welt des Elfenreichs wieder, mitsamt ihren Figuren. Auch die Alten Götter spielen erneut eine Rolle. Im Gegensatz zum Vorgänger fand ich den einen aktiven Gott diesmal ein wenig seltsam – vermutlich, weil er nur eine kleine Rolle ausfüllt und kein zentrales Prinzip ist. Die Geschichten bekannter Figuren (und über diese oft ihre Tätigkeiten und so weiter) werden aufgegriffen und weitergesponnen. Das gilt auch für Henrys Familie in der Gegenwelt – aber der Fokus ist eindeutig im Elfenreich.

"Der Elfenthron" legt deutliches Gewicht auf die Figuren, die den Leser durch die gesamte Serie begleiteten. Die alten Götter tauchen auf, spielen aber eine dezentere Rolle als im "Elfenlord"; die Hauptbühne gehört den Charakteren der ersten Stunde und ihren jetzigen Tätigkeiten. Dabei bleibt Herbie Brennen erneut seinem Stil treu und auch in diesem mal wieder als "letzten“ Roman angekündigten Serienteil bekommen Leser genau das, was sie kennen und lieben. Das gilt auch für ein fehlendes definitives Ende. Aber ganz ehrlich: Herbie Brennan hat wiederholt gezeigt dass er quasi abgeschlossene Geschichten fortsetzen kann ohne dass dies zwanghaft wirkt. Und über ein weiteres Elfenportal-Buch wäre ich nicht traurig.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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