Tochter der Erde
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Nachdem Rhapsody, Achmed und Grunthor den feurigen Kern der Erde durchquert haben und mit elementaren Kräften ausgestattet auf der anderen Seite der Zeit und der Welt ankamen, ergaben sich weitreichende Probleme.
Inzwischen ist Canrif/Ylorc einigermaßen wieder aufgebaut doch die Probleme sind längst nicht gelöst und das größte heißt nach wie vor F’dor: einer der Feuerdämonen treibt sein Unwesen und lässt im gesamten Land sinnlose Gewalt ausbrechen um sich zu amüsieren.
Zunächst jedoch führt der Weg der Benennerin Rhapsody zu Elynsynos, der drachischen Herrscherin des Landes. Begleitet wird sie von Ashe. Schockiert erfährt Rhapsody von Elynsynos viel über das Vergangene und dass der Rakshas, die dämonische Schöpfung des F’dor, ganz in der Nähe ist – und nur Ashe, der auf sie wartet, ist in der Gegend.
Auf ihrem weiteren Weg lernt Rhapsody noch mehr über die Vergangenheit. Alles scheint zusammenzuhängen mit uralten Prophezeiungen: Als Trägerin der Tagessternfanfare ist sie eine der prophezeiten Drei und wird von ihrer Vorgängerin gelehrt. Ashe inzwischen scheint ein seit langem tot Geglaubter zu sein, dessen Seele vom F’dor zerrissen wurde und aus der er den Rakshas schuf, der nun Schrecken verbreitet.
Rhapsody schwört sich, ihn zu vernichten und Ashe, zu dem sie immer mehr Vertrauen findet, seine Seele zurückzugeben – was alles andere als leicht ist, wie sie feststellt, als der F’dor und sein Diener sie am heiligsten Tages des Jahres während der Heiligen Zeremonie in Sepulvarta angreifen als sie den Patriarchen verteidigt..
Das Buch erhält 9 von 10 Punkten
Endlich einmal kann ich den Kommentaren der großen Zeitungen zustimmen: Dieses Werk muss den Vergleich mit Tolkien und Jordan nicht scheuen.
Gekonnt beginnt die Autorin damit, auf den ersten sechzig Seiten das bereits Geschehene zu wiederholen und schafft es, dies so darzustellen, dass es keineswegs langweilig wird, sich aus ganz neuen Perspektiven darstellt. Dies erreicht sie auch später: viele gedankliche Rückblenden an Gespräche fallen ins Auge, doch sie stören nicht, tragen im Gegenteil dazu bei, die Stimmung Rhapsodys und ihrer Kameraden exzellent auszudrücken.
Zudem erreicht sie Spannung durch ein geschicktes Doppelspiel in zweierlei Hinsicht:
Ashe ist Gwydion von Manosse ist der Gwydion, den Rhapsody einst „Sam“ nannte, wie spätestens am Ende des letzten Buches klar wurde (allerdings nicht für Rhapsody, da sie, wie Ashe, „seelisch zernarbt“ ist).
Wiederum fühlt sich Rhapsody zu Ashe hingezogen, wird aber durch die Äußerungen Elynsynos‘ und eigene Beobachtung wie der Leser in Zweifel gezogen, ob dies wirklich Gwydion ist oder doch der Rakshas, ob es ein und dieselbe Person ist, derselbe Körper, der immer wieder dämonischer Kontrolle unterliegt, oder ob es zwei verschiedene Körper sind.
Gleiches gilt für die Prophezeiungen, welche Haydon benutzt. Die offensichtlichste (und vermutlich letztendlich stimmende) Deutung der DREI sind Achmed, Grunthor und Rhapsody. Allerdings kann auch durchaus Ashe gemeint sein – auch er war vor mehr als tausend Jahren auf Serendair und ist teilweise ein Drache... Ähnliche Gedankenspiele lassen sich mit den anderen Prophezeiungen anstellen. Zwar ist es für den Leser einfach, sie „vermutlich richtig“ zu deuten, doch bei näherer Betrachtung erkennt man leicht, wie mehrdeutig sie von anderen ausgelegt werden könnten.
Weitere Spannung wird durch die Kapitel erreicht, die meist abbrechen um zu einem anderen Schauplatz zu wechseln.
Was mich an dem Buch ein wenig störte ist Grunthors Sprache. Rauh und salopp – passend, aber teilweise wirkte sie einfach modern statt phantastisch. Ein wenig in die Länge gezogen wirkte der Besuch von Ashe in Elysion. Hier kam es dann auch zu Unlogik: Wie kann eine Harfe gespielt werden, die circa 600 Meilen entfernt ist? Wie kann man gleichzeitig groß und zierlich sein?
Allerdings wirken diese Dinge innerhalb von 815 Seiten geradezu lächerlich – insbesondere da es kaum Druckfehler gibt und auch die Übersetzung und Wortwahl im Gesamtbild exzellent wirkt.
Fazit: Wer den ersten Teil mochte sollte schnell zugreifen! Dieser ist besser und ich kann es kaum erwarten, den dritten Teil in die Hände zu bekommen.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
Zitat(e) aus dem Buch
- Diefi aria. (Ich habe meinen Stern verloren)
- Beim Stern werde ich warten, werde ich beobachten, werde ich rufen und gehört werden
Diese Rezension bewerteten 26 positiv und 0 negativ. (13817 Leser bisher.)
Deine Meinung
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Lesermeinungen:
Name: Rachel | Bewertung: (10) | Datum: 04.02.2004 12:19:31 |
Gastkommentar von Rachel
Sehr gut zum Lesen, die Spannung bleibt immer aufrecht erhalten. Was mich so faszinierte an beiden Büchern war das Spiel mit der Geschichte an sich. Man muss ich teilweise auch sehr konzentrieren, um gesagte Dinge und Geschichten zu verknüpfen, man erhält immer den Eindruck mittendrin zu stehen und sich slebst zu wundern, dass die zierliche Sängerin so blind durch die Welt läuft. Ja, das Buch ist ein Wahnsinn! Liebe Grüße Rachel. | ||
Name: Gast | Bewertung: (10) | Datum: 08.02.2006 22:37:30 |
dieser roman ist einfach fantastisch. der leser wird in eine fremde welt entführt und von der art der beschreibung und der wortwahl gefangen genommen und in der geschichte integriert. es entsteht eine traumartige stimmung, die einen einfach fasziniert. ein wenig keltische mythologie ist auch untergemischt genauso wie drachen und natürlich eine kleine, zierliche, fantastisch schöne, schlagkräftige benennerin, die mit ihrem gesang bezaubert | ||
Name: Gast | Bewertung: (10) | Datum: 05.03.2006 19:59:22 |
Unbeschreiblich geiles Buch! | ||