Buch-Cover, Johann Wolfgang Goethe: Faust. Der Tragödie Erster Teil

Faust. Der Tragödie Erster Teil

Genre: Phantastische Klassiker
Verlag: Reclam
Seiten: 136
Erschienen: 1808* (Original: 1808)
ISBN: 978-3-15-000001-4
Preis: 2,10 Euro (Softcover, Sonderformat)
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Der Gelehrte Heinrich Faust wird teil einer Wette: Gott und Mephistopheles wetten um seine Seele. Davon weiß der Gelehrte freilich nichts. Ihn plagen stattdessen schwermütige Gedanken: Er will herausfinden, "was die Welt im Innersten Zusammenhält" und kommt einfach nicht weiter. Schließlich begegnet ihm Mephisto, in Gestalt eines Pudels, und bietet ihm einen Pakt an: Mephisto will ihm im Diesseits dienen, zur höchsten Zufriedenheit bringen. Faust soll ihm dann im Jenseits dienen, ist sich jedoch sicher, dass Mephisto seinen Teil des Paktes nicht einhalten wird.

Besiegelt mit Blut beginnt Mephisto seinen Teil des Paktes: Faust wird verjüngt und trifft auf Gretchen, die er sofort begehrt. Weitere Ausflüge führen die beiden unter anderem zur Walpurgisnacht auf den Brocken.

Goethes Faust ist zweifellos einer DER Klassiker deutscher Literatur. Dies wird bereits klar, wenn man sich Ansieht, wie viele Zitate aus dem Text Allgemeingut wurden: "Das also ist des Pudels Kern", "Am Golde hängt...", "Will wissen, was die Welt..." um nur einige zu nennen.

Der Phantastische Anteil der Geschichte ist klar: Gott, eher Randfigur, und Mephistopheles wirken in der Welt mit Zauberkraft, verändern so die Grenzen des Möglichen, beugen die Realität. Außerdem gibt es Hexen und Zauberkraft.

In der Germanistik ist Faust vielleicht der am meisten interpretierte und diskutierte Stoff der deutschen Literatur. Diese Rezension soll keine solche wissenschaftliche Arbeit bieten sondern ihn einfach in die Reihe phantastischer Meisterwerke einreihen. Ebenso wenig bin ich der Meinung, jeder Deutsche müsse "den Faust" gelesen haben - das könnte man genauso gut oder wenig von einigen anderen Büchern sagen. Dies ist in keinem Fall abwertend gemeint, denn zweifelsfrei IST Faust einer der großen Klassiker deutscher Literatur - und phantastisch, auch wenn viele Fantasy und Phantastik noch immer als "Kinderkram" und "Märchen" abtun.

Faust ist fast gänzlich in Endreimform verfasst und (aber?) durchaus flott zu lesen. Das gesamte Werk ist von einem sehr flotten Erzähltempo geprägt und verliert sich nicht in Beschreibungen. Eine grobe Unterteilung bietet zudem die Möglichkeit zur Lesepause. Als Klassiker ist Faust zudem nahezu zwangsläufig mit Bedeutung aufgeladen. Für einen groben, aber selbstredend nicht hinreichenden und ebenfalls nicht unanfechtbaren, Überblick empfehle ich den Artikel bei Wikipedia.

Da die meisten Leser sicher nicht lesen um zu interpretieren, fällt die historische Bedeutung großteils weg, andere ebenso. In jedem Fall bleibt die Standard-Moral des Paktes mit dem Bösen: Überheblichkeit und nicht enden wollender Forscherdrang enden in einer Katastrophe (oder zumindest nichts rein gutem). Einige Episoden kann man zudem sicher als amüsant bezeichnen.

Als Deutscher muss man Faust nicht gelesen haben. Als ernsthafter Literaturliebhaber schon, immerhin ist es die bekannteste deutsche Bearbeitung des Faust-Stoffes. Als Liebhaber von Phantastik muss man ihn wiederum nicht gelesen haben - schaden tut es aber auch nicht. Und wäre es nicht schön, den nächsten "Ach? Du liest Fantasy (Phantastik)? Was für ein Schund"-Dialog wie folgt fortzusetzen: "Ach, du liest Faust? Fantasy (Phantastik) ist doch so ein Schund..."

Der Text von Goethes Faust I findet sich auch kostenlos im Internet, im Rahmen des Projekts Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/buch/faust-eine-tragodie-3664/1

[Gelesen wurde eine kommentierte Sonderauflage, verlinkt ist die preisgünstige und dauerhaft verfügbare Ausgabe des Reclam-Verlags auf die sich auch weitere Angaben beziehen. Das Erscheinungsdatum betrifft das Original, da Angaben seitens Reclam fehlen.]

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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