Die Magische Insel
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Die Rebellion wurde verraten und dadurch gezwungen, sich auf einen vorschnellen Exodus einzulassen. Auf dem neuen Stützpunkt der Diamantinsel sieht es nicht sonderlich gut aus: Sowohl der Piratenkönig Kingdom Vance als auch die beiden Reiche haben es darauf abgesehen, die Rebellen zu bekriegen. Mehr noch: es scheint als ob sich die Reiche zu einer nie dagewesenen Allianz durchgerungen haben um die Rebellen zu vernichten. Die größte Hoffnung für Reeth Caldason liegt im Finden der Quelle - was auch immer genau sie ist und wie sie ihnen helfen soll. Zuvor jedoch gilt es, Kinsel Rukakis aus de Händen von Vances Piraten zu befreien. Und es gibt vieles, was die Rebellen nicht wissen: So ist etwa Tanalvah Lahn die Verräterin, welche sich jedoch an ihren eigenen Taten innerlich auffrisst und zumindest für sich selbst gute Gründe hatte. Außerdem marschiert der Kriegsherr Zerreiss unaufhaltbar vorwärts, direkt auf die beiden Reiche zu - und auch auf die Rebellen.
Das Buch erhält 6 von 10 Punkten.
Auch der Abschließende Band der "Quecksilber"-Trilogie bringt keine echten Überraschungen mit sich. Es ist klar dass Zerreiss und Reeth irgendwie zusammenhängen; es ist klar dass nun alles aufgelöst wird; die Positionen der Reiche und der Rebellen sind fest auf dem Plan; das Vorgehen ist eigentlich klar. Während auf der globalen Ebene der Krieg voranschreitet kommt es also zu den genretypischen Questen: Rettung Kinsels, Suche nach dem alles rettenden "McGuffin". Was es dann nicht ganz so tut. Zusätzliche Spannung erhält der Roman durch Tanalvah, die stets mit ihren Taten und ihrer Schuld hadert. Zu etwa zwei Dritteln ist das Buch gut lesbar, nicht langweilig jedoch auch nicht übermäßig spannend. Schauplätze wie etwa der "Stab" Zerreiss' (Ich frage mich immer noch ob dem Autor die deutsche Bedeutung bekannt war), die Regenten des Reichen oder - insbesondere - der Hof des irren Prinzen Melyobar bringen auch interessante Abwechslungen. Allerdings muss man bei fast allem fragen: wozu? Prinz Melyobars Hof ist in jeglichem Aspekt völlig bedeutungslos und könnte aus allen drei Romanen komplett verschwinden. Das "Geheimnis" hinter den beiden großen Reichen ist auch schon halb vermutet. Letztlich wird der Roman durch einige Schauplätze aufgebläht - aber zumindest nicht schlecht; besser jedenfalls als in den Vorgängern, bei denen besser auf einiges verzichtet wurde. Auch die "gebrauchsübliche" Magie stört mich hier weniger und das hat einen klaren Grund: seit dem Exodus ist die Magie bei den Protagonisten und ihren Gegnern wieder rar. Sie glimmert nicht an jeder Ecke, sie erhält ein wenig Besonderheit zurück und damit Flair.
Vernichtend für den Roman ist jedoch das Ende Natürlich gibt es eine Entscheidungsschlacht... aber dann kommen mit einem Schlag zwei Götter aus der Maschine und lösen alle Probleme, wehen alle Feinde hinfort und haben das ganze gelöst. Zwar gibt es einen Wermutstropfen aber das Ende schreit förmlich "deus ex machina hoch zwei". Alles kommt zusammen und dann ist es einfach so gelöst mit einem befriedigenden Ende für alle Protagonisten. Dies hinterlässt einen recht unbefriedigenden Nachgeschmack an dem auch die "Moral" des Fortschritts und der Korruption durch überkommene "Technologie" und die Abhängigkeit von ihr nichts ändert. Diese Moral ist nicht wirklich lästig, aber sie trägt auch nichts bei - sie verpufft mehr oder weniger wirkungslos.
Alles in allem kann somit auch das Finale der Trilogie keine Begeisterungsstürme in mir hervorrufen: Eine Trilogie auf die die Welt gut hätte verzichten können.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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