Buch-Cover, Roman Dirge: Lenore: Noogies

Lenore: Noogies

Originaltitel: Lenore Issues 1-4 [AME]
Autor (Texter): Roman Dirge
Übersetzer: Franziska Köhler
Illustrator: Roman Dirge
Genre: Comics
Verlag: Ubooks
Seiten: 112
Erschienen: 02/2009 (Original: 1999)
ISBN: 978-3-86608-099-7
Preis: 12,95 Euro (Softcover)
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Mit "Lenore - Noogies" kommt der Comic voll tiefschwarzem Humor nun auch auf Deutsch heraus, als Sammelband der ersten vier amerikanischen Ausgaben. "Lenore? Wer ist das?" werden viele Fragen. Die Inspiration gab hier nicht Gottfried August Bürgers "Lenore fuhr ums Morgenrot" (allerdings würde dies ebenfalls sehr gut passen) sondern Edgar Allan Poe mit seiner Lenore. Nun gut, daher kommt Lenore - aber wer ist Lenore? Lenore ist ein kleines, naiv-simples Mädchen - und untot. In unterschiedlich langen Comichandlungen erlebt sie verschiedene "Abenteuer", zieht generell verschiedene böse Gestalten an und entwickelt eine gewisse Vorliebe für kleine Tiere – von zärtlicher Behandlung war allerdings nicht die Rede.

Die Zeichnungen sind stets schwarz-weiss gehalten und in einem simplistischen Stil, der vom Gekrakel der kleinen Cousine des Autors inspiriert wurde. Dies mag abschrecken und wird auch einige abschrecken. Dies gilt auch für den teils brutalen und immer schwarzen Humor. "Lenore" ist ein Comic der polarisiert: man kann ihn lieben, man kann ihn als widerwärtige Ausprägung des Humors ansehen oder man kann einfach nichts damit anzufangen wissen.

Persönlich schwanke ich zwischen der ersten und der dritten Möglichkeit. Der Stil an sich ist nicht mein Ding aber ich finde ihn auch nicht schrecklich. Bisweilen ist er interessant und in jedem Fall hebt er sich vom marktbeherrschenden "sauberen" Comic ab - ein gewisser Hang zur Rebellion ist also bereits im Stil sichtbar; Lenore gehört eindeutig in die "Subkultur". Auch passt der Stil gut zum Humor, zur recht verdrehten und naiv-schwarz-weissen, „farblosen“ Welt. Jedoch teile ich den Humor in vielen Fällen einfach nicht. Zwar kann ich ebenso oft mit den Zähnen knirschen und grinsend den Kopf auf den Tisch sinken lassen, aber ebenso oft kann ich mit einer Comicsequenz rein gar nichts anfangen. Witz entsteht oft durch verdrehen bekannter Geschichten, durch ein zynisches Ende von Handlungen, bei denen jeder weiß, wie sie enden „sollten“ – oder durch groteske Überspitzung. Dies endet immer in schwarzem Humor – „pietätlos“ mag mancher durchaus sagen

Aufgrund der vielen einzelnen Sequenzen ist es nicht möglich, ein wirklich vollständiges Bild Lenores zu zeichnen. Hier bleibt mir leider nur die Empfehlung, ich das Cover einmal anzusehen, sofern vorhanden eine Leseprobe - oder einfach einmal in einem Lenore-Album herumzublättern. Gut oder schlecht, eins ist klar: Lenore polarisiert und Lenore wird nicht von jedem gemocht werden und vermutlich nie Teil des Mainstreams werden. Für Freunde tiefschwarzen Humors, die Ungewöhnliches suchen, auf jeden Fall einen Blick wert.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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