Buch-Cover, John Helfers: Aftershocks

Aftershocks

Originaltitel: Aftershocks [AME]
Serie: Shadowrun (#78)
Übersetzer: Dorothee Danzmann
Genre: Science Fantasy
Seiten: 376
Erschienen: 12/2006 (Original: 2006)
ISBN: 3-89064-485-6
Preis: 9,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 6/10 Punkte, Kann-Lektüre

6/10

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Wertung: 4/5 Grimoires; 8.5/10 Punkte, Gut bis sehr gut

8.5/10

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Der Einbruch in ein Gewächshaus zwecks Entwendung einiger Pflanzen ist genau genommen wie Milchholen. Das dachten zumindest die Runner um den Bogenschützen-Troll Hood. Doch an der Sache scheint mehr dran zu sein als ein bisschen Grünzeug: die Sicherheit ist höher als erwartet und die Verfolgung unerbittlich. Bald schon ist auch Lone Star involviert und die Runner versuchen nur noch, ihre Beute loszuwerden - doch der Johnson verschiebt den Übergabeterming. Überdies brennt der Gruppe die Zeit unter den Nägeln: Die Elfen Khase und Sindje haben Schulden und die Ork-Deckerin Max muss ihren ramponierten Transporter ersetzen. Doch es kommt nur schlimmer, denn am Ort der Übergabe findet sich nicht nur eine Leiche sondern auch Lone Star sowie diverse Interessenten an den Pflanzen. Und was genau sind diese Pflanzen überhaupt?

Das Buch erhält 6 von 10 Punkten.

Nachdem etwas mehr als die erste Hälfte des Buches recht langsam dahindümpelt, nimmt der Roman schließlich Fahrt auf und wird interessant. Bezeichnend ist es, dass ich für die erste Hälfte gut eine Woche brauchte - stetes Weglegen und der Griff zu anderen Dingen - und den Rest in einem Rutsch las. Wäre die Handlung gleich rasanter, die Qualität wäre höher.

Was ist das Problem? Die Runner sind zu Beginn Schablonen. Eigene Facetten stellen sich erst im Verlauf der Handlung ein. Diese sind nie vollkommen bis zum Ende gesponnen, aber das macht nichts; nach und nach erhalten die Runner ein wenig Eigenleben. Charakteristisch für diesen gesamten Roman ist auch das Springen zwischen verschiedenen Handlungen, wodurch sich ein recht differenziertes Bild der verschiedenen Fraktionen gibt. Lone Star und Konzerne an sich sind nicht generell unsympathisch. Es gibt den typischen Oberschurken, aber selbst dieser wird zuletzt innerhalb seines Konzernganzen relativiert. Die Fraktionsspringerei ist innerhalb der komplexen Story mit mehreren Fraktionen zudem nötig um den Leser nicht mit mehreren deus-ex-machinae zu konfrontieren. Der Spannung schadet es nicht: Der Leser weiß, dass etwas im Gange ist, aber lange Zeit weiß er nicht, wer dahinter steckt und was genau dieser jemand will – und was es eigentlich mit den Pflanzen auf sich hat. Andererseits kann man einige Episoden als unnötig sehen. Der (todlangweilige und nichts sagende) Prolog beispielsweise: ich sehe keinen Sinn in ihm, er bremst nur und war im Übrigen der erste Grund, das Buch wieder wegzulegen.

Geschmackssache - und nicht mein Geschmack - sind zudem die vielen Slangausdrücke aus Orksprache, Japanisch oder anderen. Zwar findet sich im Anhang eine Übersetzung, aber fand ich dies beim Lesen oft als störend. Mir fehlen einfach die Konnotationen bei diesen Ausdrücken, ich weiß nicht, was wirklich gesagt wird und dies ist nicht immer eindeutig und ohne Nachschlagen erkennbar.

Der zweite Teil hingegen ist actionreich. Detektivisch miträtseln, was genau passiert ist schwer bis unmöglich, aber das Tempo der Handlung lädt nun zum Weiterlesen ein. Der Plot an sich ist dünn und trotz aller bereits zuvor geschaffenen Skepsis gegenüber Hoods Identität scheint das Ende ein wenig weit hergeholt. Das vergisst man solange bis die Handlung an sich zu Ende ist; hinterfragt man dann, ergeben sich ein paar Lücken, allen voran: Warum geht Hood dieses Risiko ein?

Zuletzt positiv hervorzuheben ist das Cover: Hier hat man endlich einmal das Team auf einen Blick und erkennt es auch sofort. Wie der Titel wurde es von amerikanischen Auflage übernommen, was sinnvoll ist.

Alles in allem leider nur ein mittelmäßiger Shadowrun-Roman, der vor allen Dingen Anlaufschwierigkeiten hat.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: Andrè Pietroschek (Website) Bewertung: Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut (9) Datum: 07.09.2017 00:55:30
Rein vom Lesen der Rezensionen würde ich sagen, dass manche Autoren sich "authentischer" an Shadowrun halten und Andere es für Selbstzwecke zu nutzen scheinen. Oder im Klartext: Andrè Wiesler muss ja nicht jeder mögen.

"Aftershocks" hat wohl das Problem, das es sich zu nahe am Strickmuster für einen ordentlichen Schattenlauf hielt, und so kein Freiraum für Charakterentfaltung und Umfeld die Leser voll in den Bann zieht.

Das wirkt nicht, wie ein Buch, das ich kaufen will, sondern eher, als wenn ich mit anderen Ex-Rollenspielern über das "letzte gezockte Abenteuer" rede.


 
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