Buch-Cover, Sergio Dudli: Bloß nicht den Kopf verlieren!

Bloß nicht den Kopf verlieren!

Serie: Creepy Chronicles (#1)
Illustrator: Falk Holzapfel
Genres: Kinderbuch oder Jugendbuch; Urban Fantasy
Verlag: dtv
Seiten: 368
Erschienen: 03/2022 (Original: 2022)
ISBN: 978-3-423-76374-5
Preis: 14,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Kurz & Knapp

  • Neue Monster mit Bildern
  • Viel Bekanntes
  • Flotter Schreibstil

Padraig und sein Vater sind Monsterjäger. Doch bei ihrem aktuellen Auftrag geht etwas schief: Padraigs Vater verschwindet. Ist er tot? Daran will Padraig nicht glauben, denn kurz vor seinem Verschwinden sah Padraig eine Sigille über die ihm niemand etwas Genaueres sagen kann oder will. Auf der Suche nach seinem Vater trifft er Hannah, ein Mädchen mit Hörnern und ungewöhnlichen Kräften. Außerdem stößt er auf Brandon, der das Blog Creepy Chronicles schreibt. Ist er tatsächlich nur ein Nerdon wie seine Schwester meint oder geht wirklich etwas Übernatürliches vor? Denn in Port Willow wird ein Mädchen vermisst - und nicht zum ersten Mal.

Das Buch erhält 7-8 von 10 Punkten.

Mit dem Auftakt der Creepy Chronicles Reihe liefert Sergio Dudli ein unterhaltsames Buch, das in mancher Hinsicht auch ein typisches Jugendbuch ist: Die Helden sind jung und über viele Dinge und Konsequenzen wird hinweggesehen. Macht aber ebenso wenig wie die bekannte Grundhandlung. Besonders gelungen: die illustrierten Doppelseiten zu diversen Monstern.

Zwei Perspektiven

Bloß nicht den Kopf verlieren! wird wechselweise von zwei Ich-Erzählern erzählt. Als erstes trifft man auf Padraig. Er ist Monsterjäger und bisher mit seinem Vater unterwegs. Dabei ist Padraig eher der direkte Typ, der Monster mit Schwert, Weihwasser und anderen Waffen begegnet.

Sein Gegenstück bildet Brandon, der zunächst als stereotypischer, leicht fülliger Nerd daher kommt. Er scheint sich zudem in Monstertheorien zu verrennen und führt schreibt das titelgebende Blog Creepy Chronicles. Wie man sich denken kann, scheint an ihm bald mehr dran zu sein.

Aber halt - denn eigentlich ist es ein Trio! Das erste Duo besteht aus Padraig und seinem Vater - jener verschwindet aber fast sofort aus der Handlung. Das zweite Duo sind Padraig und Hannah, ein Mädchen mit Hörnern besonderen Fähigkeiten. Ihre Perspektive ist dabei sowohl im Duo als auch im späteren Trio auffallend abwesend. Als erwachsener Leser wurde ich dadurch misstrauisch und neugierig. Ich vermute, sie könnte noch eine deutlich größere Rolle spielen - auch weil niemand weiß, was es mit ihren Hörnern auf sich hat.

Illustrationen!

Bevor es zur Handlung geht, will ich die Illustrationen von Falk "Zapf" Holzapfel hervorheben: Sie sind unregelmäßig doppelseitig eingebunden und einfach klasse. Man kann sie bereits von außen erkennen, denn diese Doppelseiten sind komplett in schwarz-grau gehalten. Das macht die Seite von Beginn an düster. Der Inhalt, die dargestellten Monster, denen Padraig begegnet, sind es ebenso.

Diese Seiten haben noch eine genauere Verbindung zur Geschichte: Sie stammen aus Padraigs Bestiarium und erklären, wie man das jeweilige Monster bekämpfen kann. Hier gibt es keine bekannten Monster, sondern neue. Während ein Angstzehrer noch einigermaßen niedlich wirkt, sind andere schon ziemlich bedrohlich. Zwischendurch überlegte ich, ob dies nicht vielleicht sogar etwas zu monströs ist für Leser "ab 12" wie empfohlen? Andererseits sind junge Leser inzwischen einiges gewöhnt und die Handlung tut einiges um den "Horror" abzumildern.

Typisch Jugendbuch - mit Grusel und Gemetzel

Denn Gruselfaktor ist da, das Buch aber kein echter Horror. Diverse Schrecken werden gemildert durch Nerdigkeit und das Empfinden, dass diese ganze Monstersache doch eigentlich ziemlich cool ist. Auch wenn einige dieser Monster durchaus eklig sind (besonders für Leute mit Angst vor Spinnen) und Gewalt relativ häufig und unreflektiert vorkommt, lockert steter Humor und eine gewisse Unbekümmertheit die Erzählung auf. Ein klarer und flüssiger Stil trägt zu einem angenehmen Lesen bei.

Hier erkennt man bereits einige Eigenheiten eines Jugendbuchs: Die Protagonisten sind jung. Tiefe Reflexionen gibt es nicht. Konsequenzen bleiben auch aus: Todesfälle? Gefundene Leichen? Ja, ok, wir suchen aber einen vermissten Vater und sind Monsterjäger! Warum sollte man da jemandem etwas erzählen? Oder warum sollte jemand ernsthaft hinterfragen, was wir tun? Dass eine Bande Jugendlicher so unterwegs ist und auch nie ernsthaft von Erwachsenen aufgehalten wird, muss man so hinnehmen. Ein kleines Manko bleibt für mich, dass manche Lösung aus dem Nichts zu kommen scheint.

Ein größeres ist möglicherweise die Grundgeschichte: Monster und eine geheime Organisation von Monsterjägern. Neu kann man das nicht nennen, ebenso wenig, dass sich einige Figuren zusammenfinden und Freunde werden oder dass sich hinter dem Nerd mehr verbirgt. Mit der Ziel-Altersgruppe vor Augen ist dies aber akzeptabel und viel wichtiger, dass das Lesen "flutscht".

Serienauftakt

Abschließend sei noch erwähnt, dass ... es nicht abschließt. Dies ist ein Serienauftakt und natürlich geht die Geschichte weiter. Die übergreifende Handlung ist Padraigs Suche nach seinem Vater. Aber mit dieser im Zentrum gibt es einige weitere Andeutungen und Handlungen: was ist mit der Welt der Monster? Was hat es mit den Ereignissen nach dem Finale des Buchs auf sich? Brandons neu entdecktes Naturtalent bietet ebenfalls Stoff für manche Enthüllung - und Hannah mit ihren Fertigkeiten erst recht.

Vermutlich werden sich die drei neuen Freunde wohl aufmachen werden, die vier Schlüssel zur Schattenwelt zu finden. Wenn sie dabei weiter auf interessante Monster stoßen, bin ich dabei!

Denn auch wenn hier nichts ganz neu ist, sondern alles schon irgendwie bekannt, freue ich mich doch auf die Fortsetzung dieser flott lesbaren Reihe.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: Elias Bewertung: Wertung: 5/5 Grimoires; 10/10 Punkte, Ausgezeichnet (10) Datum: 26.11.2023 12:34:27
Ganz toll wirklich

 
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