Buch-Cover, Kai Meyer: Die Wellenläufer

Die Wellenläufer

Serie: Wellenläufer-Trilogie (#1)
Autor: Kai Meyer
Sprecher/Regie: Andreas Fröhlich
Genres: Hörbücher; Kinderbuch oder Jugendbuch
Verlag: HörCompany
Spieldauer (Min): 312
Erschienen: 03/2004 (Original: 2003)
ISBN: 3-935036-57-4
Preis: 22,90 Euro (CD)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Wertung: 4/5 Grimoires; 8.8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Für Jolly bricht eine Welt zusammen, als ihr Schiff in eine böse Falle gerät: Dabei wurde eben noch das feindliche Schiff mit Kanonendonner und Säbelrasseln besiegt. Leider wurde dabei die Magere Melly so stark beschädigt wurde, dass sie sinkt. Aus dem Sieg wurde ein Totalverlust.

Sobald die Segel gehisst wurden fielen Spinnen aufs Deck, unzählige Spinnen, welche die gesamte Crew bissen und somit betäubten - oder vermutlich eher töteten. Nur dank ihres besonderen Talentes gelingt es Jolly, zu entkommen: Sie ist eine Quappe, sie kann über das Wasser gehen.

Allerdings ist das Land weit entfernt und Vorräte hat sie auch keine. Wäre da nicht ein geheimer Raum in der Galionsfigur der Melly, so wäre sie verloren. So aber versteckt sie sich darin und treibt auf dem Meer - begleitet von einer weiteren Giftspinne...

Gefunden wird sie schließlich von Munk, der mit seinen Eltern auf einer Insel lebt. Jolly spürt den unbändigen Drang, Captain Bannon und die Mannschaft der Melly wiederzufinden - doch sie sitzt fest.

Ihre Welt wird einmal mehr auf den Kopf gestellt, als sie erfährt, dass Munk ebenfalls eine Quappe ist. Zudem scheinen sie beide in Gefahr zu sein. Die Spinnenfalle, so Munks Vater, habe nicht Captain Bannon gegolten sondern vielmehr Jolly. Irgend jemand hat es erneut auf die Quappen abgesehen und so beschließt Munks Familie, zu fliehen, wie sie es schon einmal tat. Allerdings nicht mit dem Geisterhändler, einem seltsamen, einäugigen Mann, der Geister als Arbeitskraft an die Farmer verkauft. Sein Schiff wollen sie ziehen lassen und mit dem nächsten fortsegeln.

Jolly jedoch schleicht mit Munk dem Händler hinterher - und entgeht dadurch knapp dem Angriff einer Kreatur, die der Geisterhändler als "Wesen des Mahlstroms" bezeichnet, einem Mahlstrom, der den Meistern des Dunklen Meeres, des "mare tenebrosum", den Zugang zu dieser Welt eröffnen wird...

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.

Wenn man ihm einen Beinamen verpassen wollte, so dürfte er eventuell Kai "Mystik-Mischer" Meyer heißen. Das ist er jedenfalls. Wie bereits in der Trilogie um die Fließende Königin nimmt der Autor hier einen generellen Hintergrund und versieht ihn mit einigen Elementen aus Mystik, Saga und Legende.

Das fällt nicht unbedingt jedem auf, wird manchmal derart deutlich vor Augen gehalten, dass es schon unauffällig wird, wie etwa das "mare tenebrosum". Jener Begriff heißt nichts anderes als "Meer der Dunkelheit. Jener Begriff ist alt, denn er stammt von den alten Römern, die hiermit den Atlantik bezeichneten, welcher für sie als unbefahrbar galt.

Selbstredend ist Mayers mare tenebrosum nicht der Atlantik sondern tatsächlich ein solches dunkles Meer - was mich bisweilen an Lovecrafts Cthulhu erinnerte, insbesondere als eine der von dort stammenden Kreaturen auftrat und es Fische regnete. Tote Fische wohlgemerkt. Allerdings braucht man keine Angst vor der Angst zu haben - sprich: vor zu vielen Horror-Elementen. Das Buch ist absolut für Kinder und Jugendliche geeignet. Selbstredend kommt ein wenig Gewalt vor: Säbelrasseln, Kanonendonner... was erwartet man anderes bei einer Piratengeschichte? Ich jedenfalls nichts.

Vor wenigen Jahren hieß es noch, das Piratengenre sei tot. Es mag sein, dass Kai Meyer hiermit auf einen wiederkehrenden Zug aufsprang, aber ich denke, die Wellenläufer-Trilogie hätte auch ohne dies einen beachtlichen Erfolg erzielt. Die Ideen sind alle schon einmal irgendwo aufgetaucht, doch wie ich eingangs schrieb: Kai Meyer ist ein Mischer. Oder vielmehr ein Weber, denn die verschiedenen Sagenelemente verwebt er gekonnt zu einer neuen Handlung, die Vielleser immer wieder mit Anspielungen ein Lächeln entlockt. Lediglich bei manchen Wesen wirkt der Name bisweilen ungewöhnlich oder unpassend: Klabauter kenne ich z.B. anders als die Wesen dieser Geschichte. Sicher gilt das für andere Welten - aber an Stellen, wo die weltinterne Bezeichnungen absolut mit den eigenen Vorstellungen kollidieren, kommt es einem gelegentlich etwas seltsam vor.

"Gelesen" wurde die leicht gekürzte Hörbuchfassung mit der Stimme des "deutschen Gollum" (Herr der Ringe, Kinofilm). Die Vielzahl der Betonungen sollte bei Andreas Fröhlich, bekannt durch die Stimme Bob Andrews' in "Die drei ???", nicht wirklich erstaunen, tut es aber dennoch.

Mehr als einmal blickte ich auf die CD-Hülle und suchte nach weiteren Sprechern. Eine glänzende Leistung! Ebenso passend sind die Hintergrundgeräusche, sei es Kanonendonner oder Meeresrauschen. Jene unterstützen die Atmosphäre perfekt, ohne dass der Text im Geringsten unverständlich wird.

Fazit: Piraten- und Phantastikfreunde zugreifen! Kai Meyer mischt wieder einmal auf großartige Weise Sagenstoff zusammen und zaubert eine magische Karibik-Kulisse herbei.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: Gast Bewertung: Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut (8) Datum: 29.12.2005 16:30:01
Bis auf die Tatsache,dass das Schiff von Bannons Mannschaft " Magere Maddy " heißt sehr gut kritiesiert !

Name: Gast Bewertung: Wertung: 3/5 Grimoires; 6/10 Punkte, Kann-Lektüre (6) Datum: 22.02.2012 20:24:30
sehr fantasievoll ausgedachte welt, hat aber seiten, die ich am liebsten übersprungen hätte.

 
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