Legenden - Lord John, der magische Pakt
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Die Sammlung aus dem Piper-Verlag enthält 5 Kurzromane, von jeweils ungefähr 100 Seiten von sehr unterschiedlichen Autoren. Die vorliegenden Geschichten sind zum ersten Mal auf Deutsch erschienen.
Den Anfang macht die Erzählung „Lord John und der magische Pakt“ von Diana Gabaldon, die mit ihrer Saga um die magischen Steinkreise und Zeitreisen in die Highlands bekannt geworden ist. Die vorliegende Geschichte ist die dritte, die sich um eine der Nebenfiguren der Highland-Saga, Lord John Grey dreht.
Lord John ist als Verbindungsoffizier zu den Verbündeten Großbritanniens, Preußen und Hannover in Deutschland, als ihn der Bürgermeister des Städtchens um einen seltsamen Dienst angeht. Er soll mit seinem weißen Hengst auf dem Friedhof das Grab aufspüren in dem sich ein Sukkubus verbirgt, der für den Tod zweier Soldaten verantwortlich sein soll. An diese mysteriösen Vorkommnisse reihen sich merkwürdige Vorfälle auf dem Schloß in dem Lord John Quartier bezogen hat.
Wie schon „Das Meer der Lügen“ ist auch dieser Lord-John-Roman ein historischer Krimi und hat mit Fantasy rein gar nichts zu tun. Eine sehr schlechte Wahl für eine Fantasy-Anthologie. Leider kommt auch Gabaldons immenses, erzählerisches Talent scheinbar erst ab mehreren hundert Seiten zum tragen. Die vorliegende Geschichte ist zwar ganz nett zu lesen, aber weit von der Qualität anderer Geschichten der Autorin entfernt.
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Der zweite Kurzroman „Das verschworene Schwert“ von George R. R. Martin greift den Ort der Handlung von „Das Lied von Eis und Feuer“ auf und spielt etwa 100 Jahre vor dem ersten Eis-und-Feuer-Roman. Inhaltlich knüpft der Autor an die Erzählung „Der Heckenritter“ an.
Abermals geht es um die beiden Helden Dunk, der mittlerweile selbst zum Heckenritter geworden ist und seinen Knappen Ei, einen Jungen der dem mächtigen Herrschergeschlecht der Drachen entstammt. Dunk, der durch einen Schwur sein Schwert an den alten, ehemals mächtigen Ser Eustace gebunden hat, muss dessen Konflikt mit der roten Witwe beilegen. Im Verlauf der Erzählung erkennt er, dass er getäuscht wurde und muss seine Loyalitäten neu überdenken.
Für Leser, die die anderen Erzählungen nicht kennen, ist es nicht leicht sich durch die Geschichte der Welt zu finden. Vieles bezieht sich auf den Kampf um die Herrschaft über Westeros. Wer sich davon nicht verwirren lässt kann Freude an dieser Erzählung haben.
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Die dritte Erzählung „Die Yazoo Queen“ von Orson Scott Card ist ein Ausschnitt aus „Die Legende von Alvin dem Schmied“.
Alvin und sein Freund Arthur erleben Abenteuer auf einem Dampfschiff und begegnen dabei historischen Gestalten, wie Abraham Lincoln und Jim Bowie. Ein anderer Mitreisender versucht sie für eine Strafexpedition zu den Mexika, die immer noch Menschenopfer bringen, anzuwerben. Mittels seiner magischen Fähigkeiten fällt Alvin die Unterscheidung von Freund und Feind jedoch nicht schwer.
Orson Scott Card schreibt eine sehr ungewöhnliche Fantasy. Seine Geschichten spielen in einem fiktiven Amerika, in dem es keine Unabhängigkeitsklärung gab und die Magie funktioniert. Card überzeugt durch erzählerische Qualitäten und es gibt keine Probleme sich in die Legende des Schmieds einzulesen.
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Die vorletzte Geschichte ist „Das Reich der Altvorderen“ von Robin Hobb und geht chronologisch dem sechsbändigen Zyklus „Die Zauberschiffe“ voran.
Die verwöhnte, künstlerisch begabte Adlige Lady Carillion findet sich in einer gänzlich unangemessenen Situation wieder. Auf Grund einer Verschwörung an der ihr Gatte beteiligt war, wird die ganze Familie aus der Hauptstadt in ein weit entferntes Sumpfgebiet verbannt. Carillion muss erstmals in ihrem Leben praktische Fähigkeiten entwickeln um zu überleben. Die Entdeckung einer versunkenen Stadt in der noch die Magie der vormaligen Bewohner herrscht, fordert den Siedlern das Letzte ab.
An dieser Geschichte stimmt einfach alles und sie hebt sich durch die ungewöhnliche Erzählform in Tagebuchform darüber hinaus deutlich ab. Die Entwicklung der Charaktere ist schlüssig und trotzdem überraschend. Ein konstanter Spannungsbogen wird geschaffen und gehalten. Das Ende ist sehr fantasievoll gewählt und schwer absehbar. Mein absoluter Favorit in dieser Sammlung. Die Erzählung macht deutlich Lust mehr von Robin Hobb zu lesen.
(9)
Der letzte Kurzroman ist „Das Buch der Veränderungen“ von Robert Silverberg und spielt auf der fantastischen Welt Majipoor, die bereits aus Romanen und der Sammlung der Chroniken bekannt ist. Die vorliegende Erzählung schildert eine Episode die zeitlich tausende von Jahren vor den anderen anzusiedeln ist.
Der leichtlebige Adlige Aithin, hat als Sohn des Pontifex von Majipoor sein bisheriges Leben mit dem Verfassen leichter Verse vergeudet. Er begibt sich alleine auf eine Reise um innere Einkehr zu halten und wird prompt von einem Banditenhauptmann gefangen und auf dessen Schloss als Geisel gehalten. Während seiner Gefangenschaft versucht der Banditenhauptmann, der von Poesie besessen ist, ihn zum Schaffen eines großen Epos anzuregen.
Vielleicht macht diese Geschichte Spaß wenn man mehr über Majipoor erfahren will. Ich fand sie etwas dünn. Nett geschrieben und unterhaltsam sicherlich, aber es passiert eigentlich nicht viel und wer auf Magie hofft wird ebenfalls enttäuscht.
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Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.
Auch wenn ich von einzelnen Geschichten nicht wirklich begeistert war, bietet diese Sammlung eine gute Gelegenheit sich mit dem Werk unterschiedlicher Autoren bekannt zu machen und die von ihnen geschaffenen Welten kennen zu lernen. Die Geschichten sind in sich abgeschlossen und wirken nicht aus einem größeren Werk heraus gerissen.
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