Buch-Cover, Mary Janice Davidson: Weiblich, ledig, untot

Weiblich, ledig, untot

Originaltitel: Undead and Unwed [AME]
Serie: Betsy Taylor (#1)
Übersetzer: Stefanie Zeller
Genre: Humoristische Fantasy
Verlag: LYX Egmont
Seiten: 318
Erschienen: 09/2007 (Original: 2004)
ISBN: 978-3-8025-8123-6
Preis: 8,95 Euro (Softcover)
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Vampire kommen momentan wieder in Mode, überall sprießen Bücher über die verführerischen Blutsauger aus dem Boden, es wird geächzt, gestöhnt, miteinander geschlafen, einander verführt und gebissen. Warum sollte man dann diesen weiteren Vampir-Roman lesen?

Ganz einfach, er ist so vollkommen- und erfrischend anders als all die anderen, das man gar nicht anders kann als ihn zu lesen.

Betsy Taylor hat momentan nicht allzuviel Glück. Sie verliert ihren Job als Sekretärin, dem sie im Grunde nicht hinterher trauert, was ihrem Selbstwertgefühl aber keinen Schuss nach oben gibt. Vor einiger Zeit wurde sie zudem von einem Rudel Wahnsinniger überfallen, als sie aus einem Restaurant kam, das sie gebissen und zerkratzt hat, bis sie diese Monster mit ihrer Handtasche verprügelnd, vertrieben hat. Nun ist ihre Katze weggelaufen und sie muss sie im dichten Nebel, der draußen gerade vorherrscht wieder einfangen, bevor sie verloren geht. Bei dieser Sicht ist es nicht groß verwunderlich, dass sie den Lastwagen übersieht und er sie. Es kommt was kommen muss, Betsy Taylo segnet das Zeitliche.

Wenig später erwacht sie in einem Beerdigungsinstitut, besser, in einem Sarg, trägt ein scheußliches Kostüm, billige Schuhe, die wohl das Verbrechen ihrer Stiefmutter sind, die keinen Geschmack für gute Schuhe hat und bemerkt, dass sie wohl tot war. Verzweifelt gesteht sie sich ein, dass sie wohl einfach zu dumm ist um tot liegenzubleiben und versucht sich auf die verschiedensten Arten das Leben zu nehmen. Das gelingt jedoch leider nicht. Weder das sich herunter stürzen von einem Gebäude, noch eine Flasche Bleiche oder das sich-vor-ein-Auto-werfen, funktioniert, ihr wird nur schlecht und alles tut ihr weh, lebendig bleibt sie dennoch. Warum das so ist weiß sie nicht und so geht sie erst einmal nach hause. Dort sind jedoch all ihre Kleider und Schuhe verschwunden und wutentbrannt fährt sie zum Haus ihres Vaters, um ihrer Stiefmutter zur Rede zu stellen. Das sie dort für große Verwirrung und halbe Herzinfarkte sorgt, muss man kaum erwähnen. Ihre beste Freundin ist zufällig auch dort und die ist einfach nur froh, das Betsy nicht tot ist, da darf sie gerne untot sein und bietet ihr ihre Hilfe an.

Sie bleibt jedoch nicht die einzige, denn bald darauf versuchen weitere Vampire Kontakt zu der jungen Untoten aufzunehmen und nicht alle von ihnen sind freundlich.

Zu Beginn muss gesagt werden, dass das vorliegende Buch kein Klassiker ist, nie einer werden wird und auch nicht mit einem kolossalen Schreibstil oder Inhalt beeindrucken kann. Und dennoch gehört dieses Buch zu den besten, die ich jemals in meinem Leben gelesen habe.

In Betsy, die tollpatschig, dickköpfig und selbstkritisch bis zum letzten Augenblick ist, kann sich nahezu jede Frau wiedererkennen. Dazu kommt ihr unverwüstlicher Humor, der einen immer wieder zum Lachen bringt. So steht sie zum Beispiel in einem Mausoleum und wird dem Herrscher der Vampire vorgestellt, der alle Klischees erfüllt, die es gibt und Nostros heißt- und lacht sich kringelig. Sie lacht den Herrscher der Vampire aus, das muss man sich erst einmal vorstellen. Oder nachdem sie bemerkt, dass sie tot war nun aber wieder lebendig ist, denkt sie nur, dass sie wohl zu blöd ist, um liegen zu bleiben, das passt alles zu der Art wie sie dargestellt wird und ist erfrischend anders als die Geschichten, die man bisher kennt.

Dieses Buch wird in der Ich-Perspektive erzählt, was auch dazu führt, dass man sich Betsy von Anfang an nahe fühlt und direkt mit ihr an der Geschichte teilhat.

Die anderen Protagonisten, die auftauchen, erlebt man durch Betsys Augen und kommt ihnen dementsprechend nahe oder nicht. Dargestellt werden sie alle jedoch vielfältig und amüsant. So ist da die reiche beste Freundin, der schwule Kumpel und der erotische Vampir-Freund.

Es gibt nämlich auch eine aufkeimende Liebesgeschichte, die jedoch noch in den Kinderschuhen steckt und frühestens im nächsten Band, der Gott sei Dank, bald erscheint, ausgebaut wird. Bei dem Objekt der Begierde handelt es sich um einen gutaussehenden Vampir, den Betsy nicht leiden kann, nicht mal, als sie anfängt sich in ihn zu verlieben, was zu noch mehr komischen Situationen führt. Auch die unabsprechliche Erotik gehört natürlich zu einem Vampir-Buch dazu, obwohl es die Autorin gekonnt versteht auch das regelrecht durch den Kakao zu ziehen.

Betsy liefert sich mit allem und jedem witzige und einfallsreiche Dialoge, was den Spaß an diesem Buch noch weiter voran treibt, obwohl ich zugeben muss, dass diese Welt höchstwahrscheinlich für Männer verschlossen bleiben wird. Mit diesem Buch liegt nämlich eindeutig ein Frauenroman vor, der zwar von manchen Männern gemocht, von den wenigstens jedoch verstanden werden wird.

Betont werden muss, dass das gesamte Buch nicht eine langweilige oder eintönige Stelle hat. Von vorne bis hinten ist es spannend, lustig und interessant und das soll ihm erst einmal ein anderer nachmachen!

Man kann dieses Buch als Einzelband lesen, das würde ausreichen, doch kommt im November der zweite Teil heraus, den man unbedingt lesen möchte, nachdem man den ersten Teil verschlungen hat. Die Betsy-Sucht geht um und kann nur durch noch mehr Lektüre gestillt werden.

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Avatar von Katharina Rezension von: (Grimoires.de)
Katahrinas Lesekarriere begann mit Wendy und Mickey Mouse. Über Märchenmond gelangte sie zur Fantasy. Diese entachte auch eine regelrechte Bücher-Sammelwut in allen Bereichen. Am liebsten blieb ihr jedoch die Fantasy - und Vampire.

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