Buch-Cover, Frank Delaney: Schwert und Harfe

Schwert und Harfe

Originaltitel: Ireland - A Novel [EN]
Übersetzer: Karin Diemerling
Genre: Historischer Roman
Verlag: Knaur
Seiten: 672
Erschienen: 12/2007 (Original: 2005)
ISBN: 978-3-426-63165-2
Preis: 9,95 Euro (Softcover)
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Als eines Tages ein wandernder Geschichtenerzähler vor der Tür der O`Maras steht, geht für den kleinen Ronan ein Traum in Erfüllung. Seit ihm sein Vater John einst davon berichtete , wie diese Wanderer von Dorf zu Dorf ziehen und jedem, der sie hören will Geschichten über Irland erzählen, hatte Ronan sehnsüchtig darauf gewartet.

Und seine Erwartungen werden nicht enttäuscht. Der Erzähler präsentiert eine Geschichte, die alle Zuhörer, die sich bei den O`Maras im Wohnzimmer versammelt haben, begeistert. Bei einem Glas Whiskey und mit einer Pfeife in der Hand erzählt der namenlose Wanderer davon, wie es vor 5 Jahrtausenden zur Erbauung eines der bekanntesten Monumente Irlands, dem Hügelgrab von Newgrange, kam.

Die einhellige Freude über den Besuch des Erzählers wird nur durch die Ronans Mutter Alison getrübt. Sie ist von Anfang an gegen den Besucher eingestellt und jagt diesen zu Ronans großer Bestürzung nach dem dritten Abend aus dem Haus. Nach dem er Ronan und ein paar Bauern an der Dorfstrasse noch eine letzte Geschichte erzählt hat, zieht der Wanderer

weiter. In seine Trauer darüber mischt sich bei Ronan dabei auch eine gehörige Portion Wut über seine Mutter und der Wille zur Rebellion.

Die manifestiert sich bei ihm darin, dass er klammheimlich beginnt die Geschichten zu sammeln und herauszufinden versucht, wohin der der Erzähler gegangen ist. Seinem Willen, diesen nochmals zu treffen, ordnet er fast alles unter. Scheinbar beiläufige Unterstützung erhält er dabei von seinem geliebten Vater und seiner warmherzigen Tante Kate, der Schwester Alisons. Je älter er wird, desto intensiver betreibt Ronan seine Nachforschungen. Dabei entdeckt er nach und nach, dass das Schicksal des Geschichtenerzählers mit dem seiner Familie auf eine Weise verbunden ist, wie er es sich niemals hätte vorstellen können …

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Frank Delany hat mit „Schwert und Harfe“ eine Hymne an sein Heimatland Irland verfasst. Er hat dabei einen zweigliedrigen Aufbau gewählt. Zum einen erzählt er die Geschichte der O`Maras, die von Geheimnissen gespickt ist. Es dämmert dem Leser schon bald, was es mit dem für irische Lebensverhältnisse der fünfziger Jahre etwas ungewöhnlichen Zusammenleben der vierköpfigen Familie auf sich hat. Doch neben dem scheinbar Offensichtlichen gibt es noch ein weiteres, betrüblicheres Geheimnis.

Dabei gelingt es Delany die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Das sich beim Leser am Anfang einstellende Gefühl, bereits zu wissen wie es ausgeht, wird ihm nach und nach durch kleinere Auflösungen ausgetrieben. Sonderlich spektakulär geht es dabei nicht zu, aber als Leser wird man von der soliden Familiengeschichte durchaus gefesselt.

Den anderen Teil des Romans bilden die gesammelten Erzählungen des Wanderers. In chronologischer Reihenfolge wird die Geschichte Irlands unter der Einbindung der speziellen irischen Mythen erzählt. Die Wiedergabe der von Generation zu Generation mündlich überlieferten Geschichten überzeugt sehr. Als Leser bekommt man das Gefühl, sich Stück für Stück in das historische Selbstverständnis der Iren einfühlen zu können.

Die Geschichten verkommen dabei niemals zur trockenen Geschichtswiedergabe. Immer wieder baut der Wanderer spannende Nebenerzählungen ein. Dabei geht er oft und bewusst über die historischen Quellen hinaus um dem Zuhörer hier mal eine Liebesgeschichte, da mal eine Verschwörung präsentieren zu können.

Gegen Ende des Buches stört man sich jedoch leicht an der Länge der Geschichten, die Geschichte der O`Maras wird durch sie teilweise auseinandergerissen. So nimmt man gegen Ende die Geschichten eigentlich gar nicht mehr wahr, sondern überfliegt sie nur, da man zur Auflösung der Familiengeschichte gelangen möchte.

Nach der Auflösung wird man dafür aber mit der besten Geschichte belohnt, in der der Erzähler zum einzigen Mal als Augenzeuge vom wichtigsten Ereignis der jüngeren irischen Geschichte, dem Osteraufstand von 1916, berichtet.

Fazit: Schöne Irland-Saga, die vor allem für Freunde des Landes empfehlenswert ist

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