Buch-Cover, Roderick Gordon: Abgrund

Abgrund

Originaltitel: Deeper [AME]
Serie: Tunnel (#2)Genre: Fantasy
Verlag: Arena-Verlag
Seiten: 688
Erschienen: 01/2009 (Original: 2008)
ISBN: 978-3-401-06275-4
Preis: 19,95 Euro (Hardcover)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

8/10

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Der erste Band der wohl geplanten Trilogie „Tunnel“ von Roderick Gordon und Brian Williams konnte mit neuen Ideen, einer fantastischen Welt und außergewöhnlichen Charakteren überzeugen. Nun liegt das zweite Buch „Abgrund“ vor und führt die Geschichte fort.

Will ist ein Albino und leidet unter der Sonne, die ihn schnell verbrennt. Aus diesem Grund lässt er sich von dem Hobby seines Vaters anstecken, der immer wieder gerne nach verborgenen Schätzen gräbt. Auf diese Art und Weise findet Will gemeinsam mit seinem besten Freund, dem unter Neurotermitis leidenden Chester einen geheimen Durchgang in die Welt unter der Erde.

Beide hätten jedoch nicht damit gerechnet, dass sich ihnen dort eine vollkommen neue Welt offenbart, in der sogar Menschen leben.

Will und Chester stoßen auf ein Volk, das sich dem Leben unter der Erde verschrieben hat und von seltsamen Wesen, den sogenannten Styx angeführt wird. Diese fordern eine strenge Einhaltung der Regeln, Arbeit in den Mienen und einen puristischen Lebensstil. In der Mitte jener Menschen sind Eindringlinge nicht willkommen und so werden Will und Chester zunächst gefangen genommen und getrennt. Auf diese Weise findet Will jedoch heraus, das er von diesem Ort abstammt und nicht von der Oberfläche der Erde, wie er bisher immer angenommen hat. Das bedeutet aber auch, dass er nur ein Adoptivkind ist, ein angenommener Sohn und seine Wurzeln hier in der Dunkelheit liegen. Seine Mutter hat noch einen weiteren Sohn zur Welt gebracht, nachdem sie ihren Ältesten bei den Burrows untergebracht hat, Cal, der bei seinem Vater wohnt. Die Mutter jedoch hat den Verstand verloren und wird in der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert. Will fühlt sich fremd in diesem Volk, freundet sich zwar mit seinem Bruder an, kann dem Leben unter der Erde jedoch nichts abgewinnen, zudem gerät Chester in große Gefahr, da ihm eine Chance der Eingewöhnung verwehrt bleibt, sondern er stattdessen als Zwangsarbeiter verdingt werden soll. So tut sich Will mit anderen Freiheitskämpfern zusammen und versucht Chester zu retten, was jedoch nicht ganz so funktioniert, wie er sich das vorgestellt hat. Stattdessen muss er gemeinsam mit Cal und Chester in die Weite der Dunkelheit fliehen, wo eine unbekannte Welt auf die Jugendlichen wartet.

Währenddessen möchten die Styx alle Revolutionsgedanken im Keim ersticken, was bedeutet, das sie Will und Chester und womöglich auch Cal auslöschen müssen. Um Cal zu retten, der ja offensichtlich von Will entführt worden ist, tut sich die Mutter der Brüder mit den Feinden zusammen und beginnt eine gnadenlose Jagd, an deren Ende nur Wut und Zerstörung übrig bleiben kann.

Das Buch liest sich sehr abenteuerlich und wurde wohl auch so gedacht. So erleben die Reisenden allerlei gefährliche und aufregende Situationen, die sie immer wieder an den Rand des möglichen bringen. Man begegnet einer außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt, erlebt immer neue Überraschungen und begegnet seltsamen Lebensformen. Viel anderes passiert jedoch nicht und das ist der Punkt, an dem Abstriche gemacht werden müssen. So spannend fremde Welten auch sein mögen und wie aufregend Hilflosigkeit und Unverständnis in diesem Fall auch sind, braucht es mehr für ein gutes Buch als das. So vermisst man den roten Faden schmerzlich und auch die abwechselnden Beschreibungen gehen einem nach und nach ein wenig auf die Nerven.

Was ich am enttäuschendsten fand, war es, dass die Autoren versäumen die Charaktere richtig herauszuarbeiten. So entwickeln sich weder Will noch Chester weiter und die Nebencharaktere wirken leblos, man lernt sie nicht einmal richtig kennen, was sehr schade ist und dem Buch einigen Schwung und auch Glaubhaftigkeit nimmt. Wäre das besser gemacht worden, wäre es viel überzeugender gewesen, da einen solch eine Reise immer verändert, wenn man aus einem angenehmen und relativ gefahrlosen Leben stammt.

Immerhin schließt sich dieser Band direkt an den ersten an, sodass es keine Lücken zu schließen gibt, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Lücken gibt es dafür in der Handlung selbst, während die Beschreibungen der Umgebung ausschweifend sind, sind die der Handlung gelegentlich nicht sorgfältig genug gemacht worden. Die Aufmachung steht der des ersten Bandes dagegen in nichts nach und überzeugt damit.

Alles in allem liegt hier ein zweiter Band vor, der nicht ganz so gut gelungen ist wie der erste, aber dennoch spannend und unterhaltsam und demnach zu empfehlen ist!

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Avatar von Katharina Rezension von: (Grimoires.de)
Katahrinas Lesekarriere begann mit Wendy und Mickey Mouse. Über Märchenmond gelangte sie zur Fantasy. Diese entachte auch eine regelrechte Bücher-Sammelwut in allen Bereichen. Am liebsten blieb ihr jedoch die Fantasy - und Vampire.

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