Tiermenschen

Tiermensch - Hundemensch oder Cynocephalus

Tiermenschen sind Mischwesen aus Mensch und Tier - üblicherweise einem einzigen Tier - die menschenähnlich genug sind um keine Monster zu sein. Die Fantasy lässt sich hierbei von mythischen Wesen inspirieren wie Zentauren (Mensch + Pferd) oder Minotauren (Mensch + Stier), findet aber auch gänzlich neue Kombinationen mit allen möglichen (und unmöglichen) Tierarten. Besonders häufig trifft man auf Katzenmenschen und Echsenmenschen.

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Im Reich der Tiermenschen

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Was sind Tiermenschen?

Tiermenschen sind Wesen, die eine Kombination von menschlichen Körpermerkmalen und tierischen Merkmalen besitzen. Üblicherweise ist dabei eine einzige Tierart oder -spezies beteiligt. Eine Mischung verschiedener Tiere fällt dabei eher unter den Oberbegriff monströser Chimären.

Weiter einschränken lassen sich Tiermenschen insofern als dass wesentliche, sichtbare Merkmale von Mensch und Tier vorhanden sind: Ein Wesen mit Tigerschwanz und Fell, dabei menschlicher Figur und Gang fällt sicher unter Katzenmensch; ein ansonsten völlig normaler Mensch mit Katzenaugen eher nicht.

Tiermenschen können sich selbst fortpflanzen, gründen eine eigene Kultur oder Gesellschaft und sind einige eigene Rasse oder Spezies.

Abgrenzung: Mutanten und Modifikationen

Eher selten zu Tiermenschen gezählt werden daher künstlich erzeugte Veränderungen. Hierbei erlangen Menschen einzelne Merkmale von Tieren: Katzenaugen, Nachtsicht, besondere Agilität, Zähne, Klauen.

Solche Figuren werden üblicherweise als Menschen betrachtet, sofern sie von Magie freiwillig "verbessert" wurden. Ist Wissenschaft beteiligt, ist eher von Mutanten die Rede. Tiermenschen passt nicht, da menschliche Merkmale klar überwiegend dominieren.

Abgrenzung: Monster und Chimären

Auch das Gegenstück existiert: Monster wie die Sphinx (Löwe + Mensch) haben zwar einen menschlichen Anteil, dieser wird aber von tierischen und monströsen Merkmalen derart stark überdeckt, dass die Bezeichnung ebenfalls unpassend ist. Solche Monster haben in der Regel keinen menschlichen Verstand.

Abgrenzung: Anthropomorphisierte Tiere

Über diesen menschlichen Verstand verfügen Tiere, die jedoch gänzlich einen Tierkörper behalten. Sie können dabei durchaus anthropomorphisiert werden, also z. B. menschlichen Gang, Gedanken haben, Werkzeuge und Waffen benutzen. Aber sie sind immer noch aufrecht gehende Hasen oder Wiesel und werden nicht zu Mischwesen. Siehe dazu Tierfantasy.

Eigenschaften von Tiermenschen

Tiermenschen gehen von der Grundform des Menschen aus und nehmen einige Merkmale und Eigenheiten der kombinierten Tierart an. Dabei werden meist einzelne oder wenige prominente Eigenschaften und Merkmale des Tieres hervorgehoben und überbetont.

Welche dies sind, hängt stark von der jeweiligen Tierart ab und erstreckt sich häufig auch auf Eigenschaften: Hundemenschen werden in der Regel loyal dargestellt, Schlangenmenschen agieren oft hinterhältig und Echsenmenschen sind vergleichsweise fremd.

Geistig sind Tiermenschen entweder auf menschlichem Niveau oder darunter. Intellektuell überlegene Tiermenschen existieren als Individuen, mitunter aufgrund einer gänzlich anderen Sicht- und Denkweise. Als gesamte Rasse sind sie jedoch höchst ungewöhnlich. Sozial reicht die Bandbreite von Herrscherrasse über vollständige Integration bis zur Ablehnung als widernatürliches Monster.

Körperlich sind Tiermenschen Menschen häufig überlegen. Im Kampf kann sich dies auch dadurch äußern, dass Tiermenschen ungewohnte Techniken offenstehen: Welcher Mensch rechnet damit, dass ein Schlangenmensch seinen Schwanz zur Waffe macht? Vogel- und Meermenschen kämpfen intuitiv in drei Dimensionen. Häufig gehen mit diesen Stärken aber auch einige Schwächen einher: größere Tiermenschen passen selten in Fahrzeuge oder sind zu schwer; Tiere scheuen oft vor ihnen zurück.

Häufige Tiermenschen-Arten

  • Katzenmenschen (Mensch + Katze): Sie gelten als besonders agil und grazil, kämpfen mit schnellen Waffen wie Dolchen und kurzen Schwertern und setzen auf leichte Rüstung. Sie sind ansonsten sehr ähnlich zu Menschen.
  • Echsenmenschen (Mensch + Echse): Echsenmenschen sind meist fremd und reden unverständlich oder mit vielen S-Lauten. Sie sind häufig primitiv und leben in sumpfigen Landschaften; mitunter schaffen sie jedoch eine eigene Kultur mitsamt Göttern. Mehr als andere Tiermenschen tendieren Echsenmenschen zum Bösen.
  • Zentauren (Mensch + Pferd): Zentauren tendieren dazu, auf der Seite der Helden zu sein - und etwas dagegen zu haben, dass man auf ihnen reitet. Sie sind oft wild und eng mit der Natur verbunden. Dante verfrachtete sie in den vierten Höllenkreis; die Griechen kannten Cheiron als begabten Heiler un dGründer der Chirurgie.
  • Minotauren (Mensch + Stier): Minotauren sind häufig kaum menschliche Monster, so auch das "Original" von Kreta, entstanden durch einen Fluch Poseidons. Menschlichere Minotauren werden oft als Kriegerrasse dargestellt, die neben ihrem natürlichen Ansturm und hoher Körpermasse mächtige Äxte und andere Schwungwaffen einsetzen.
  • Meermenschen (Mensch + Fisch): Meermenschen bevölkern den Ozean, können unter Wasser wie über Wasser atmen - mit einem Fischschwanz sich jedoch nur schwer oder gar nicht auf dem Land fortbewegen. Sie treten in allen Ausprägungen normaler Menschen auf, von primitiv bis hochkulturell und von böse bis gut.
  • Vogelmenschen (Mensch + Vogel): Die Griechen kannten die gefürchteten Harpyien: streitlustige Vögel mit Frauenkopf. Neben diesen existieren auch Menschen, die zusätzlich über Schnabel und Schwingen verfügen, ähnlich dem ägyptischen Horus.
  • Hundemenschen (vgl. Titelbild) stießen schon in der Antike und im Mittelalter auf großes Interesse - man stellte sie sich vor allem in Indien und Afrika vor. In der Regel wurden sie als friedlich beschrieben, die gleichwohl gefährliche Feinde sein konnten.

Quellen und Verweise

  • Titelbild: Cynocephalus oder Hundemensch aus der Schedelschen Weltchronik von Nanae / Cecil, via Wikimedia Commons, Public Domain
Avatar von nico Artikel von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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