Buch-Cover, Alexander Lohmann: Thronräuber

Thronräuber

Serie: Myranor (#3)Genre: Fantasy
Seiten: 349
Erschienen: 2004 (Original: 2004)
ISBN: 3-89064-512-7
Preis: 9,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 6/10 Punkte, Kann-Lektüre

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Wertung: 1/5 Grimoires; 2.8/10 Punkte, mangelhaft

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Baliante ist eine einfache Heilerin aus Lyrnathas, die sich mit Hilfe ihrer Magie den Lebensunterhalt verdient. Ihr nicht ganz legales aber dennoch ruhiges Leben ändert sich von einem Tag auf den anderen schlagartig. Zunächst wird sie von einer Ashariel angesprochen, die etwas von einem gemeinsamen Feind erzählt und schließlich wird sie gezwungen, ihre Wahlheimat zu verlassen: Als sie dem Schwachsinnigen Chrysonias hilft, bricht sie das Gesetz, indem sie in das Haus eines Toten einsteigt.

Die Flucht ist um so gefährlicher, als sie durch den Dschungel der Pardir geht und bald schon fordern die Angriffe der Pantherwesen ein erstes Opfer. Schließlich jedoch gelangt Baliante nach Neanikis, die Stadt, die sie vor zehn Jahren verließ. Angst regiert in den Straßen und inzwischen ist es nicht nur die Ashariel, die Baliante drängt, zu handeln. Auch ein Bansumiter hat den Verdacht, dass hinter der Heilerin weit mehr steckt, als eine einfache Magiebegabte. Die Rebellen schließlich sähen eine Zauberin ebenfalls gerne in ihren Reihen und der Bansumiter wittert hier eine zusätzliche Chance...

Das Buch erhält 6 von 10 Punkten.

Eine Magiebegabte, die aus einer Stadt flieht. Eine Stadt, die von Schrecken beherrscht ist. Übertriebene Galanterie und Blicke zur Oberstadt. Wer nicht schon bei Lektüre des Rückentextes oder der Beschreibung auf die Identität Baliantes kommt, der sollte noch einmal den Titel betrachten und nein, Baliante stiehlt keinen Thron.

Der Grundtyp der Erzählung ist damit bereits klar und da man derart viel erraten kann, wird gleich eine Menge Spannung von vornherein verschenkt. Ein Titel wie "Das Auge der Angst" wäre hier hilfreicher gewesen. "Thronräuber" verschenkt zu viel.

Aber auch ansonsten leidet das Werk zeitweise unter Trägheit. Bisweilen scheint nichts vorwärts zu gehen und das zu einem Zeitpunkt wo jeder nicht gänzlich unbedarfte Leser wissen sollte worauf es hinaus läuft - allerdings nicht, WIE. Hier gelingt dem Autor zuletzt doch eine kleinere Überraschung, denn bis zu den letzten Seiten dürften aufmerksame Leser an der Korrektheit des Titels zweifeln.

"Thronräuber" beschränkt sich auf relativ wenige Schauplätze, diese stehen einem jedoch relativ gut vor Augen: Eine Stadt, in der die meisten Bewohner längst verstorben sind, eine andere Stadt, von düsteren Türmen beherrscht; der dichte Dschungel, ein Luftschiff. Auch die Charaktere besitzen oft mehr Farbe als in anderen Werken. Leider sind einige Dinge hier offensichtlich, so ist es etwa keine Kunst, einen Spion in der Rebellentruppe zu entlarven. Seltsam fast, dass die Rebellen selbst es nicht schaffen.

Vergleichsweise blass ist Baliante selbst, es sind eher die Nebenfiguren, die durch ungewöhnliche Vorgeschichten und Einstellungen aus der Masse anonymen Beiwerks herausstechen. Leider wird auch hier verschenkt, denn spätestens wenn bereits erwähnter Bansumiter anhält, als ein Mädchen vergewaltigt werden soll weiss man, was mit diesem Mädchen und dem Bansumiter passiert. Man weiss nicht? Nun, dann erzähle ich es auch nicht. Ich wusste es jedenfalls.

Das Buch wirft mich insgesamt in einen Zwiespalt. Viele Details in den Schauplätzen sind gelungen - ohne dass Textstellen überflüssig wirken. Dies gilt insbesondere einzelne Farbtupfer der Nebenfiguren und unter diesen der Shingwa, der Chamäleonoid, der seine typische Rolle nicht ganz ausfüllt - ich verweise auf genannte Überraschung am Ende. Ebenso bleibt die Motivation der Vogelfrau bis dahin unklar. Die Erklärung kann mich dann jedoch nicht vollständig überzeugen - zudem scheinen ihre Flügelwunden sehr schnell zu heilen. Die Geschichte insgesamt ist bis zur Überraschung (nunja, der Prolog deutet ein wenig an, aber durchaus doppeldeutig) einfach lahm da vorhersehbar. Auch der gute, flüssige Stil kann dies hier nicht gänzlich rausreißen.

"Thronräuber" sollte also keinesfalls in der Hoffnung auf eine neue Geschichte gelesen werden und nur bedingt in der Hoffnung auf eine gut erzählte alte. Wer jedoch an der Beschreibung von Nebenfiguren und Schauplätzen Gefallen findet, mag einen Blick riskieren. Das gilt übrigens auch für Personen ohne tiefere Myranor-Kenntnisse.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


Zitat(e) aus dem Buch

  • "[...]Am Zorn des Volkes können wir vielleicht nichts ändern. Aber wir können dafür sorgen, dass es ein hilfloser Zorn bleibt!"
  • "Jede Geschichte hat ihre eigene Wahrheit", stellte Shirairach fest. "Eine Geschichte, die festgehalten wird, kann der Vergänglichkeit trotzen. Eine Geschichte, die niemand hört, wird vergehen. Welche Bedeutung hat dabei die Wahrheit?[...]"
  • "Ich frage mich... frage mich nur: Was mussten die Optimaten zahlen... für das Wasser, die Erde, die Luft... das Licht..."

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