Buch-Cover, Alexander Wichert: Rabengeflüster

Rabengeflüster

Serie: Das Schwarze Auge (#77)Genre: Fantasy
Seiten: 381
Erschienen: 08/2004 (Original: 2004)
ISBN: 3-89064-515-1
Preis: 9,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Wir schreiben den Rahjamond 1026, die dunkle Perle des Südens, Al'Anfa, steht kurz vor dem Walhkampf zum Rat der Zwölf. Die ersten Stimmen sind schon gekauft, doch plötzlich verstirbt ein Ratsmitglied und ein zusätzlicher Platz wird frei. Der Patriarch gedenkt zunächst, ein altes Versprechen einzulösen und den Platz Aurelian Bonareth zu überlassen. Doch Goldo Paligan hat andere Pläne und es gelingt ihm, an Aurelians Statt den jungen Granden Amato ins Spiel zu bringen. Dies lässt Aurelian nicht auf sich sitzen. Er beginnt, selbst Intrigen zu spinnen, die weit über einen Platz im Rat der Zwölf hinausgehen.

Auch die Rebellen vom Visarberg wollen die Gunst der Stunde nutzen: Während die Granden über den Tod eines der ihren Grübeln, das fröhliche Treiben des Rahjamondes herrscht und der Koloss vor der Hafeneinfahrt seiner Enthüllung harrt, wollen sie mit einem großen Anschlag möglichst viele der verhassten Silberbergler ins Verderben schicken und sich selbst wieder zeigen.

Amato inzwischen versucht, sich aus dem Machtgefüge Goldos zu lösen und sich das Spiel nicht von den Granden diktieren zu lassen. Doch es gibt niemanden, der all die Intrigen der Schwarzen Perle wirklich überblicken kann...

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Der Roman wurde von dem Trio Heike Wolf, Anja Jäcke und Alex Wichert geschrieben. Dabei übernahm jeder einige Figuren und die direkt mit diesen verbundene Handlung.

Mehr noch als Aventurien sind die Geschichten um Al'Anfa - die neueren - eine Sache persönlichen Geschmacks. Die Stadt ist durchzogen von Intrigen, an denen selbst die Götter zu knabbern haben dürften. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl auftretender Personen, die auch Vielleser nicht allzu schnell auseinander halten können. Das Personenverzeichnis ist daher unabdingbar.

Ein wenig gemindert wird das Verständnis- und Personenproblem durch die Kenntnis des Romans "Blut und Sand", welcher einige Charaktere bereits vorstellte. Insbesondere ist hier Amato zu nennen. Durch diese Linie und das Wiederauftauchen wage ich auch zu prognostizieren, dass wir in Zukunft weitere Romane um die "Perle" und insbesondere das Wirken dieses einen Granden zu lesen bekommen werden..

Zum Buch selbst ist anzumerken, dass in einigen Kapiteln verstärkt Probleme mit Flexionen auftauchen, so auch gleich auf der ersten Seite, wo man einen Plural unterschlägt oder ganz einfach den Artikel vertauscht. Ein wenig mehr Prüfung hätte gut getan. Teilweise sind diese Fehler wohl auch auf eine ungewöhnliche Satzkonstruktion zurückzuführen:

Oft finden sich unendlich lange Sätze. Gelegentlich wurde sogar ein Komma genutzt nur um einen Satz nicht zu Ende führen zu müssen. Dieser Stil mag die Komplexität Al'Anfas widerspiegeln - leserfreundlich ist er trotzdem nicht. Auch "Wortschöpfungen" wie "wohlmöglich" fallen unweigerlich auf, um so mehr, da man durch genannte Strukturen langsamer liest als gewöhnlich.

Auf der anderen Seite gelangen den Autoren gute Figuren. Viele Charaktere bleiben im Hintergrund, sind mehr oder weniger unwichtig, doch die Haupthandlungsträger stehen dem Leser deutlich vor Augen. Auch die Gleichnisse der Granden bringen ein wenig Farbe ins Spiel. Ein - nicht übermäßig begabter - Dichter sorgt für eine Einlage in Richtung Humoristik und bricht dennoch nicht mit der Geschichte. Die Granden in ihrer Gesamtheit sind, wie sie sein sollen: egoistisch, arrogant und mit allen Mitteln kämpfend; ihre Intrigen gut geplant.

Kleinere Logikfehler hätten vermieden werden können. Wie man unter Wasser Luft ins Auge bekommt, wüsste ich schon gerne. Das könnte einigen Tauchern vielleicht das Leben retten . Ebenso seltsam wirkt auf mich persönlich immer noch die Anrede "Bruderschwester" für sowohl männliche als auch weibliche Maraskaner, aber das muss ich zähneknirschend hinnehmen, selbst da es mich jedesmal irritiert. (Ich halte Schwesterbruder für männliche Personen für korrekter.)

Am Ende haben wir also ein typisches Al'Anfa Buch, mit kleineren Schwächen, insbesondere in Sachen Lesbarkeit und Satzlänge sowie "Ein-Buchstaben-Fehler". Wer die Stadt nicht kennt, für den darf es nur einen Rat geben: Hände weg! In diesem Fall wäre der Leser nämlich trotz Glossar und Kurzinformation zur Stadt verloren. Wer Al'Anfa jedoch kennt und schätzt, der wird von diesem Roman nicht enttäuscht. Allerdings wird er auch keine großen Innovationen finden. Fazit: Für Al'Anfa-Fans.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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