Buch-Cover, Markus Tillmanns: Todgeweiht

Todgeweiht

Serie: Das Schwarze Auge (#86)Genre: Fantasy
Seiten: 297
Erschienen: 02/2005 (Original: 2005)
ISBN: 3-89064-523-2
Preis: 9,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 5/5 Grimoires; 9/10 Punkte, Sehr gut

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Wertung: 3/5 Grimoires; 7.7/10 Punkte, Gut

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Arras de Mott. Der Name dieses Klosters ist eine Legende für sich, wurde es doch unter mysteriösen Umständen und Verrat einst von den Orks zerstört. Vielfache Gerüchte berichteten, es sei wieder aufgebaut worden und so ist es: Inzwischen stehen auf den Trümmern des ehemaligen Praiosklosters Arras de Mott neue Gebäude. Diese bilden erneut ein Kloster, allerdings ging es inzwischen in den Besitz der Boronskirche über. Die Noioniten pflegen hier, in "Golgaris Gnade", dem Wahnsinn verfallene Seelen.

Die Krieger Angrond und Quin sowie der Liebfelder Oscatatio und die Tsagewihte Tsafilia gehören nicht dazu. Sei verschlug der Zufall in das Kloster oder genauer gesagt: die Flucht vor einer Truppe Orks. Freudig nehmen sie die Rettung durch die starken Mauern an, denen die Orks zunächst nichts entgegenzusetzen haben. Doch die Rettung trügt, denn im Kloster gehen merkwürdige Dinge vor sich - und bald schon stürzt Tsafilia unter mysteriösen Umständen vom Bergfried...

Das Buch erhält 9 von 10 Punkten.

Markus Tillmanns bedient sich hier eines außerordentlich guten Stils, wie man ihn in DSA-Romanen eher selten findet. Sein Werk bietet zudem eine gekonnte Mischung aus Fantasy, Krimi und ganz leicht angedeutetem Horror. Dabei bleibt es jedoch zweifellos ein DSA-Roman. Insbesondere Veteranen wird Arras de Mott ein begriff sein. Der ein oder andere durchstriff das Kloster vielleicht gar selbst - und findet es nun wieder. Der Autor nahm nicht einfach nur irgend einen Ort, der schon einmal erwähnt wurde - er nahm den Ort und erzählte seine Geschichte weiter, beachtete das zuvor Geschehene.

Das alles wäre nichts wert, wenn er keine gute Geschichte erzählen würde. Doch das tut er. Dass etwas im Kloster nicht stimmt, wird schnell klar - abgesehen davon dass die Gegenwart von Geistesverwirrten immer seltsam anmutet. Doch WAS?

Einige Merkwürdigkeiten führen zu Ideen, denen der Leser nachgehen mag und doch kommt die Auflösung erst zum Schluss. Dabei schafft es Markus Tillmanns auch, den Leser gekonnt in die Irre zu führen, ohne dass dieser es bemerkt. Die eigentliche Auflösung ist schließlich unvollkommen. Das verhältnismäßig Wenige, was aufgeklärt wird, reicht zwar aus, die wesentliche Handlung zu erklären, aber einige Dinge bleiben offen, wie man auch am doppelten Epilog erkennt.

Stört mich das? Nein, absolut nicht. Denn: eine Erklärung findet sich, wenn man ein wenig denkt. Ob es die richtige Erklärung ist? Möge man doch die Götter fragen. Eher stört mich da schon, dass der Teil, welcher aufgeklärt wird, relativ vorhersehbar und wenig innovativ war.

Sprachgeschick bewies Markus Tillmanns auch schon bei der Titelwahl, sagt jener Titel doch alles und nichts aus und lässt sich in der Bedeutung mehrfach verdrehen. Wer ist denn todgeweiht? Die Flüchtlinge? Das Kloster? Oder doch ganz banal einfach die Geweihten des Todesgottes? Oder ganz etwas anderes? allein hierüber darf man schon Grübeln.

Letzten Endes bleibt: Ein erstklassiger DSA-Roman! Für alle aventurischen Leseratten eine Pflichtlektüre, insbesondere für Veteranen von Arras de Mott. Und an den Autor: Weiterschreiben, dalli hopp! Ich will mehr von dieser Art.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


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Lesermeinungen:

Name: Gast Bewertung: Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut (8) Datum: 21.02.2006 20:24:31
Ein schaurig schöner Krimi. Das Kloster des Schrekens. Da möchte man das Licht nicht mehr ausschalten, sonst könnte man sich zu Tode erschrecken. Wer? Was? Wo? Da vernachlässigt man all seine Arbeit. Wer stirbt als nächstes? Besser als jeder Horrorschinken. Doch ab und an wird mit dem Klosteralltag doch etwas übertrieben. So genau möchte man dann doch nicht über das Leben dort bescheit wissen.
J.N.
( Auch der Kommentar von Drei Nächte in Fasar zitiere: Wann fährt der nächste Zug nach Unau stammt aus dieser Feder)

Name: Andrè Pietroschek (Website) Bewertung: Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut (7) Datum: 28.08.2017 14:21:44
Verrat auf Arras de Mott war ein atmosphärisches Solo-Abenteuer meiner Zeit. Etwas sehr inspiriert vom Namen der Rose, doch damals waren gekonnte Plagiate besser, als grottenschlechte Neulingswerke.

Mein einstiger Idealismus lässt mich manchmal unpassend reagieren, wenn Akademiker heute Plagiate als innovative Arbeiten beurteilen. Doch dies gehört gar nicht wirklich hier vermerkt.

Mir gefällt, dass man dem Vorgänger nicht nur Respekt zollt, sprichwörtlich, sondern rollenspielerisch darauf achtet, dass es auch authentisch für die Rollenspiel-Gruppe funktional bleibt.

Andererseits hielt ich 12 gegen 1 Götter auch für genug bis überdosiert und noch heute werden neue Götzen auf den Neuen Kontinenten (Dere und Uthuria?) angeprangert. Als wenn jede Gruppe nur Geweihte spielte. Alle nach eigenem Gusto.

Die Rezension selbst war zwar kein Meisterwerk, doch ich erfuhr immerhin sehr schnell und deutlich, worum es in dem Roman geht und ob ich das Werk kaufen mag. Die Geistesbrücke Rollenspiel-Literatur, weil Rollenspiel wesentlich modernere und umfassendere Regeln hat, fand ich auch gekonnt.

 
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