Buch-Cover, Terry Pratchett: Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Originaltitel: Feet of Clay [EN]
Serie: Scheibenwelt (#19)
Übersetzer: Andreas Brandhorst
Genre: Humoristische Fantasy
Verlag: Goldmann
Seiten: 384
Erschienen: 02/2003 (Original: 1996)
ISBN: 3-442-45398-4
Preis: 8,00 Euro (Softcover)
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Wertung: 3/5 Grimoires; 7/10 Punkte, Gut

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Kommandeur Vimes (Mumm) hat Probleme von denen der Versuch Patrizier Vetinari zu vergiften nur eines ist. Dieser Versuch ist soweit zwar nicht gänzlich erfolgreich, jedoch noch immer im Prozess: die Quelle des Giftes gibt allen Rätsel auf. Und dann sind da noch die Golems: künstliche Menschen, geschaffen um unliebsame Arbeiten zu verrichten; niemals müde, immer gehorchend - einfach da und dennoch unheimlich. Und nun scheint es, als ob ein Golem einen Mord begangen hat, was eigentlich unmöglich sein sollte.

Aufgrund des Attentats auf Vetinari gibt es natürlich noch die obligatorische Runde "Wer wird neuer Herrscher". Wer wäre da besser geeignet als der bekannte rechtmäßige König Ankh-Morporks, der momentan in der Wache dient? Und dann ist da schließlich noch Vimes' ganz privates Problem: das Familienwappen, das aufgrund des "Übereifers" eines seiner Vorfahren verboten wurde. Es ist wirklich nicht klar wer genau was genau getan hat - doch Vimes ist entschlossen, es herauszufinden.

Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.

Mit "Feet of Clay"/"Hohle Köpfe" greift sich Pratchett die jüdische Legende um den Golem heraus. In dieser Legende war der Golem zwar gehorsam, drehte aber eines Tages durch und richtete nicht allzu geringe Zerstörung an. Die Scheibenweltschen Golems sind bis zu diesem Zeitpunkt ähnlich, nur ohne zerstörerisceh Zwischenfälle (die ja eben jetzt einsetzen). Sie sind "batteriebetrieben", von den Wörtern in ihrem Kopf, was Pratchett mehr als wörtlich nimmt. (In diesem Sinne einmal ein absolut gelungener deutscher Titel.) Das Auftreten der Golems auf der Scheibenwelt ändert sich mit diesem Buch allerdings deutlich, wenn auch erst gegen Ende, weswegen ich hier nicht allzu viel preisgeben kann. Diese Endlösung ist in jedem Fall in sich geschlossen und entbehrt auch nicht einer gewissen Komik was weitere Schritte anbelangt.

Die Golem-Hanldung alleine wäre für einen Roman jedoch zu wenig. Mit dem Rätsel um die schleichende Vergiftung Vetinaris hat Pratchett einen guten "Lückenfüller" gefunden, einen weitern Plot, der für sich alleine brauchbar wäre aber keinen Roman füllen könnte. Überdies sind die Verbrechen natürlich allesamt auf mehrere Arten miteinander verknüpft, so dass man auch nicht den Vorwurf vorbringen könnte, dass man große Teile aus dem Roman entfernen könnte ohne etwas zu zerstören.

Neben diesen beiden Haupthandlungen wird ein Zwergen-Alchemist in die Wache eingeführt. Oder vielmehr eine Zwergin - denn Cheery Littlebottom bricht mit der Tradition und zeigt, dass sie eine Zwergin ist, sehr zur Verwirrung anderer. Außerdem gibt es die üblichen geschickten Wortspiele und Anspielungen auf die verschiedensten "Rundweltdinge".

"Feet of Clay" bietet keinen neuen Top-Roman im Scheibenwelt-Universum aber eine ordentliche Kost für all jene, die Pratchetts Humor bereits schätzen gelernt haben. Für einen Einstieg in die Scheibenwelt ist der Roman absolut ungeeignet, da er einiges an Vorwissen um Vimes (Mumm), die Wache und die Stadt voraussetzt.

Ich las das englische Original mit der ISBN 0-552-14237-9.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .


Zitat(e) aus dem Buch

  • Wenn ein Menschen-Arzt nach einigem Bluten und Verbinden feststellen muss, dass ein Patient aus schierer Verzweiflung gestorben ist, kann er immer sagen: "Oh je, Wille der Götter, das macht dann dreißig Dollar, bitte" und als freier Mann davon gehen. Das ist so weil Menschen, technisch gesehen, keinen Wert besitzen. Ein gutes Rennpferd, andererseits, kann zwanzigtausend Dollar wert sein. (When a human doctor, after much bleeding and cupping, finds that a patient has died out of sheer desperation, he can always say "Dear me, will of the gods, that will be thirty dollars please" and walk away a free man. That is, because humans are not, technically worth anything. A good racehorse, on the other hand, may be worth twenty thousand dollars.)
  • "Mach dir keine Sorgen, wir werden keine Waffen brauchen." "Oh, gut." "Sie wären komplett nutzlos." "Oh." ("Don't worry, we won't need weapons." "Oh, good." "They wouldn't be any use." "Oh.")
  • "Es überfordert mich, warum Ankh-Morpork die Tatsache feiern will, dass es vor dreihundert Jahren einen Bürgerkrieg gab." "Warum nicht? Wir haben gewonnen." "Ja, aber ihr habt auch verloren." "Schau immer auf die positive Seite..." ("It beats me why Ankh-Morpork wants to celebrate the fact it had a civil war three hundred years ago"[...] "Why not? We won."[...]"Yes, but you lost, too" "Always look on the positive side[...]")

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