Die Runenmeisterin
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Der Roman „Die Runenmeisterin“ spielt im Sachsen um das Jahr 1179. Das einfache Volk, welches stets die alten Götter verehrt hat, soll nun zum Christentum bekehrt worden sein. Doch trotzdem findet man stets noch Menschen, die die alten Steine anbeten, oder sich von einer weisen Frau die Runen legen lassen.
Das Buch beginnt mit einem kurzen Vorspann, in welchem sich die drei Nornen über die dunkle Zukunft Rosalies unterhalten, die das Kind der letzten Runenmeisterin ist.
Dennoch beginnt die Geschichte auf einer Burg. Dort lebt Maria, die, nun da sie 19 Jahre alt ist, verheiratet werden soll. Ihr Mann, der schon im nächsten Kapitel eingeführt wird, stellt sich jedoch als liebenswert heraus, doch Maria fürchtet seinen Begleiter: einen düsteren irischen Arzt und Söldner. Als dann auch noch ein Mord an einem Offizier begangen wird, versucht Maria krampfhaft heraus zu finden, wer der Mörder des Mannes war.
Hier kann man nun zu Recht die Frage einwerfen, was nun mit Rosalie geschieht? Überraschenderweise wird diese erst im zweiten Teil des Buches wirklich eingeführt, wo sie dann auf Cai, den Iren, trifft. Die beiden fühlen sich zu einander hingezogen; doch ihr Verhältnis ist mehr als kompliziert. Die eigentliche Runenmeisterin hingegen spielt dabei eher eine gewisse Nebenrolle.
Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.
Das Buch enthält nicht wirklich die Geschichte der Runenmeisterin, wie der Titel andeutet, und ist auch nicht erfüllt von einer lang ausgefüllten Liebesbeziehung mit all dem Hin und Her, wie man auf Grund des Rückentexts vermuten könnte. Es steht viel eher der Mord im Mittelpunkt, auch wenn dieser dann doch oftmals im Hintergrund verschwindet. Worum geht es dann eigentlich? Nun, nach langem Überlegen würde ich persönlich sagen, dass hier ein Ausschnitt im Leben verschieden gläubiger Leute präsentiert wird. Die verschiedensten Handlungsstränge und Perspektiven werden recht elegant verknüpft. Die Geschichte, der man eventuell den Vorwurf machen könnte, dass sie trivial sei, lebt von den interessanten Personenkonstellationen sowie den Interaktionen zwischen den Charakteren. Belebt wird das Ganze noch durch den geschichtlichen Rahmen. „Die Runenmeisterin“ spielt zu Zeiten Kaiser Barbarossas, dessen Politik die Geschehnisse mit beeinflusst.
Die Geschichte stellt sich, trotz der oben erwähnten Kritikpunkte, als spannend und flüssig lesbar heraus. Die Sprache ist schön; gekonnt werden hin und wieder fast philosophische Phrasen eingebaut (Beispiel: „Die Wahrheit gegen die Welt“ …). Auch die Kapitel werden jeweils mit einer Rune, deren Übersetzung mit einer Übersicht gut gelingt, sowie eine Art seltsamen Orakelspruch gekennzeichnet.
Leider springt die Erzählform hin und wieder von der dominierenden Vergangenheit in die Gegenwart, was den Lesefluss stört. Auch weisen die Charaktere hin und wieder inkonsequente Verhaltensweisen auf, was schade ist, da es doch die Freude an der Geschichte verdirbt und zu einigen Falten auf der Stirn des Lesers führt.
Fazit: Die Kritikpunkte sind offensichtlich; trotzdem verbirgt sich hinter den 300 Seiten eine spannende Geschichte, die zwar nicht von unglaublicher Wichtigkeit gekennzeichnet ist, aber eventuell einen Einblick in das Leben und den Glauben der Menschen zu dieser Zeit gewähren mag.
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Diese Rezension wurde zuletzt geändert am und ursprünglich veröffentlicht am .
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