Buch-Cover, Terry Pratchett: Mummenschanz

Mummenschanz

Originaltitel: Maskerade [EN]
Serie: Scheibenwelt (#18)
Übersetzer: Andreas Brandhorst
Genre: Humoristische Fantasy
Verlag: Goldmann
Seiten: 352
Erschienen: 06/2002 (Original: 1995)
ISBN: 3-442-45260-0
Preis: 8,90 Euro (Softcover)
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Wertung: 4/5 Grimoires; 8/10 Punkte, Gut bis sehr gut

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Seitdem Magrat mit König Verence verheiratet ist mehren sich die Probleme bei den drei Hexen. Und der Kern des Problems ist es, dass es eben nicht mehr drei Hexen sind sondern nur noch Nanny Ogg und Oma Wetterwachs. Die letztere wird dabei immer unausstehlicher und Nanny befürchtet, dass sie zu einer schwarzen Esmeralda werden könnte, welche die berüchtigte Schwarze Aliss noch in den Schatten stellt. Die Lösung scheint ihr klar: eine dritte Hexe muss her.

Magrat ist keine Option, aber da gab es dieses vielversprechende junge Mädchen, Agnes Nitt. Diese ist nur leider nicht in Lancre sondern hat sich nach Ankh-Morpork aufgemacht, um als "Perdita X" in der Oper Karriere zu machen. Die Hexen folgen ihr und tauchen ab in eine Welt, die noch mehr Schein ist als das was die Menschen für richtig erachten. Seltsame Dinge passieren hier: ein Operngeist geht um und ermordet einige Angestellte, Menschen beginnen, mit mehreren Ausrufezeichen zu sprechen(!!!), niemand versteht die in ausländischen Sprachen gesungenen Handlungen. Doch einiges ist auch klar: Die Show muss weitergehen. Und dann ist da noch dieser Kronleuchter...

Das Buch erhält 8 von 10 Punkten.

Mit der Oper ist es so eine Sache: man liebt sie oder man hasst sie. So heißt es. Persönlich kann ich die Erfahrung weder bestätigen noch widerlegen, aber klar ist, dass die Oper eine ganz besondere Welt ist: nicht direkt Theater; nicht ganz Musical - Oper eben. In "Mummenschanz" finden sich viele Anspielungen auf generelle Opernpraxis oder auch auf spezifische Opern. Um diese zu verstehen, muss man allerdings kein ausgesprochener Opernfreund sein und für das Erkennen der meisten Anspielungen reicht eine solide Allgemeinbildung. Der Plot folgt dabei hauptsächlich dem "Phantom der Oper", führt aber einige Drehs ein, insbesondere in den Figuren des Geistes und Christines, und macht einige Schlenker in den Bereich anderer Opern. Diese finden sich wieder in Form gängige Themen, prägnanter Szenen und Figuren oder schlichtweg ihren (verfremdeten) Namen.

Hinzu kommt natürlich die Tatsache, dass Hexen mitmischen und dass dies die Scheibenwelt ist. Sprich: das Ganze ist noch ein paar Nummern abgedrehter als üblich, wie zuletzt die Eigengesetzlichkeit der Oper zeigt - man könnte sogar zu der Annahme gelangen, dass diese mächtiger ist als Magie oder auch Kopfologie. Im Rahmenplot kommt es zu Begegnungen mit einigen alten Bekannten aus Ankh-Morpork, seien es Frau Palm und ihre Töchter oder "Graf" Nobbs und Detritus. Wesentlicher Kern des Romans ist jedoch die Oper, die eigentlich so gar nicht in die Stadt passt: eine Welt für sich.

Zu Pratchetts generellem Anspielungsreichtum braucht eigentlich nichts mehr gesagt zu werden und der Fokus auf Oper und Opernähnliches ist eindeutig. Ich bezweifle dass es jemanden gibt, der wirklich keinerlei Ahnung hat und den Roman daher nicht verstehen kann – selbst unter jenen die von Oper rein gar nichts verstehen. Hat man jedoch wirklich dieses Wissensgebiet vermieden und kann mit "Les Miserables", "Das Phantom der Oper" und "Die Zauberflöte" (um einfach einmal drei Titel herauszugreifen) rein gar nichts verbinden, so gehen Anspielungen verloren - offensichtliche wie auch eher subtile.

Fazit: Wohl DER Pratchett für Fans von Oper und Musik "mit ohne Steinen drin". In jedem Fall ein guter Hexen-Pratchett, der seinen Charme aus den Klischees des Theaters (der Oper) und deren manchmal doch recht unrealistischen Plots zieht.

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Avatar von nico Rezension von: (Grimoires.de)
Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.

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