Die Vergessenen Schriften 6
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Sinthoras und Caphalor - die Namen der zwei unterschiedlichen Freunde kennt jeder. Nach dem Fall des ersten Dsôns und seiner Heerführer hat es sie an unterschiedliche Orte verschlagen. Caphalor verteidigt den Steinernen Torweg. Sehr zu seinem Entsetzen zeigt sich dort eine alte Gefahr. Sinthoras hingegen hadert mit seinem Schicksal, zum bloßen Handlanger geworden zu sein. Doch dann kommt die Gelegenheit, an vergangenen Ruhm anzuknüpfen.
Das Buch erhält 7 von 10 Punkten.
Nach den Dsôn Aklan geht Markus Heitz nun zeitlich zurück zu den älteren Helden und der Unterschied ist spürbar. Die Distanz wirkt größer; die Handlung ist insbesondere gegenüber dem letzten Teil ruhiger. Hintergründe und Entwicklungen außerhalb der Romane werden beleuchtet - aber der Schrift fehlen ein starker Spannungsbogen und ein Höhepunkt.
Erste Handlung: Sinthoras und die Menschen
Die erste Handlung folgt Sinthoras. Der ehemalige Heerführer hadert mit seiner Position: Vom Helden wurde er zum Handlager eines Meisterassassinen. Selbst jetzt kann er sich nicht mit seiner Lage abfinden. Er ergreift die Initiative - und wird gerügt. Aber er ist doch im Recht, er ist doch der Held! Ein Ausweg aus diesem "niederen" Dasein bietet sich ihm, als das Abkommen mit einigen Menschen modifiziert wird. Sinthoras tritt wieder in Aktion, so wie man ihn kennt: Selbstverliebt, von sich überzeugt, kompromisslos...
Zweite Handlung: Caphalor und der Torweg
Auch Caphalor hat sich kaum verändert. Entgegen seinem Freund dient er den Albae am Steinernen Torweg und verteidigt diesen gegen die Unholde aus dem Jenseitigen Land. Ihm gefällt seine Stellung, die Heerführer-Zeit vermisst er nicht. Sein ruhiger Dienst wird jedoch aufgerüttelt, als plötzlich ein Ghaist vor den Toren erscheint - Vorbote weiteren Unheils?
Gesamtbild: Dahindümpeln
Kaum mehr kann man über die zwei recht unabhängigen Handlungen sagen. Sie sind lediglich durch die seltsame Freundschaft von Sinthroas und Caphalor und ihrem Zusammentreffen am Ende verbunden. Keiner der beiden hat sich verändert; kein anderer Charakter bekommt nennenswerte Bühnenzeit.
Und leider dümpelt die Geschichte vor sich hin, ohne sichtbar auf etwas zuzusteuern. Mehr als bei den letzten Vergessenen Geschichten bekam ich hier das Gefühl, einfach Episoden aus leicht aufgerütteltem Alltagsgeschäft zu sehen. Gewiss, "nach dem Fall" der Heerführer sind diese nicht an vorderster Front, aber die langweiligen Geschichten sind nicht die Geschichten, die man erzählt. Und dieser Geschichte fehlt ganz eindeutig ein Höhepunkt. Nicht missverstehen: solide sind die Geschichten und wer nur mehr vom Alten sucht, wird bedient; aber das kann Markus Heitz besser, wie er auch schon bewiesen hat.
Ein Grund für das Dahindümplen kann auch der zeitliche Sprung sein, den Markus Heitz mir unverständlicherweise macht: Die 5. Schrift spielte im 5434. Teil der Unendlichkeit (6310. Sonnenzyklus); diese 6. Schrift spielt im 4372. Teil (5202. Zyklus). Das ist Geschehen, das im Grund längst abgehakt ist - auch in unserer Welt sind diese Romane schon einige Zeit zurück. Und warum man bei den Vergessenen Geschichte nach den Dsôn Aklan wieder zu den "alten" Albae zurückspringt, erschließt sich mir auch nicht.
Die 6. Vergessene Schrift ist kein neues Highlight, die sieben Punkte sind gutmütig. Genießen werden die Schrift jedoch alle, die Sinthoras und Caphalor genau so liebten, wie man sie zuvor erlebte. Denn genau das bekommt man hier; das und nicht mehr.
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Nico hat besonderes Interesse an Fantasy sowie ihrem Bezug zur Realität und anderen Texten (Intertextualität). Nico studierte Literatur in Deutschland und England. Wenn er nicht liest, läuft er oder ist im Tischtennis unterwegs.
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